(9) Coaching: Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück

Diesen Satz habe ich vor kurzem auf einer Postkarte gelesen und musste unweigerlich schmunzeln. Inzwischen habe ich diese Karte schon mehrfach an Menschen verschickt, von denen ich weiß, dass sie den gleichen Humor wie ich haben und mir den Wink mit dem Zaunpfahl nicht übelnehmen.

Foto privat: S. Witschas

Bei näherer Betrachtung dieser „Küchenweisheit“ musste ich aber stutzen. Ist dieser Satz denn logisch? Bin ich mein Problem denn schon los, nur weil ich eine Lösung dafür habe?

Diese und viele andere Fragen haben mich dazu veranlasst, einen Artikel zu schreiben. Und zwar über Probleme, Lösungen und Ergebnisse bzw. Ziele.

Es gibt für alles eine Lösung

Nach diesem Motto lebe ich schon mein ganzes Leben. Ich schaue in der Regel nie zurück. In seltenen Fällen suche ich auch mal nach der Ursache eines Problems. Und wenn, dann nur deswegen, weil es auch für diese Ursache eine Lösung gibt.

Es nutzt ja nichts, wenn man sich immer wieder mit der Ursache eines Problems und mit dem Problem selbst beschäftigt. Denn das ändert nichts an der gegenwärtigen Situation. Das Einzige, was man damit erreicht ist, dass man sich immer schlechter fühlt.

Die Lösung selbst ist noch lange nicht die Lösung

Kommt Ihnen dieser Satz unlogisch vor? Und wenn ja: warum? Das können Sie nicht so genau sagen? Dann versuche ich zu erklären, was ich damit meine.

Ich bin davon überzeugt, dass die allermeisten Menschen genau wissen, wie ihr Problem zu lösen ist. Sie wissen tief in ihrem Inneren, was sie tun müssen, um aus einer für sie belastenden Situation herauszukommen.

Aber mal ehrlich: Kennen Sie irgendjemanden, der nur ein einziges Mal allein durch Erkenntnis bzw. das Wissen der Lösung auch tatsächlich sein Problem gelöst hat? Ich nicht.

Die Lösung liegt im Handeln

Ein Problem kann meiner Meinung nach nur dann gelöst werden, wenn der Lösung (also der Erkenntnis) auch das Handeln folgt. Die Erkenntnis muss in die Tat umgesetzt werden. Es heißt ja nicht umsonst auch „Lösungsweg“. Nur wenn man den Lösungsweg auch beschreitet, kommt man an ein Ziel bzw. zu einem Ergebnis.

Wenn das das Ergebnis meines Handelns ist, dann will ich mein Problem zurück

Foto privat: S. Witschas

Wie klingt denn dieser Satz für Sie? Für mich klingt er logisch. Denn wenn ich letzten Endes ein Ergebnis in der Hand halte, über das ich mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht habe, und das mir noch weniger gefällt als das aktuelle Problem, dann käme ich ja vom Regen in die Traufe. Und bevor das passiert, lasse ich doch lieber die Lösung Lösung sein und halte an meinem Problem fest.


Worauf kommt es an: auf die Lösung oder auf das Ziel?

Ich für meinen Teil würde sagen auf das Ziel, also auf das Ergebnis. Wenn das eindeutig formuliert ist und es genau meinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht, dann findet sich auch der für mich geeignete Lösungsweg.

Welches Ergebnis hätten Sie denn gerne?

Und hier sind wir wieder bei der Zielformulierung. Darüber habe ich in meinem letzten Artikel geschrieben.

Foto privat: S. Witschas

Bei der Problembewältigung kommt es darauf an, dass man das Problem auch tatsächlich loslassen und eine positive Veränderung wirklich annehmen möchte. Sowohl bewusst als auch unbewusst.

Ich frage grundsätzlich vor jedem Coachinggespräch folgendes:

  • Lässt sich die Klientin/der Klient bewusst und unbewusst auf das Coaching ein?
  • Möchte die Klientin/der Klient bewusst und unbewusst das Problem tatsächlich loslassen?
  • Ist die Klientin/der Klient bewusst und unbewusst auch tatsächlich bereit, eine Veränderung ihrer/seiner Lebensumstände anzunehmen?
  • Ist das formulierte Ziel zum tiefsten Wohle der Klientin/des Klienten?

Die Antworten auf diese Fragen ermittle ich mit verschiedenen Techniken, die ich mit meinen Klienten vorab bespreche. Diese Techniken finden Sie unter der Kategorie „Übungen“. Der Idealzustand ist natürlich erreicht, wenn alle Fragen mit ja beantwortet werden.

Werden eine oder mehrere Fragen mit nein beantwortet, ist es unbedingt erforderlich, erst nach der Ursache zu forschen. Erst dann wird ein Ziel formuliert – und danach kann man sich auf den Lösungsweg begeben.

Sie sehen: Viele Wege führen zum Ziel – und nicht nur nach Rom!

Wohin auch immer Sie gehen möchten: Gerne helfe ich Ihnen beim Finden Ihrer individuellen Lösungswege.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog