Schlagwort: Persönlichkeitsentwicklung

(39) Autonomietraining: Raus aus der Sorgen-Falle

Im vorherigen Artikel haben Sie erfahren, wie die Selbstzweifel-Typen ihrem Fallenverhalten in Stresssituationen entkommen können und was man unter Autonomie versteht.

Heute möchte ich den Sorgen-Typen unter Ihnen helfen, die ersten Schritte unternehmen zu können, damit auch Sie in schwierigen Situationen selbstbestimmt handeln.

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Das verursacht dem Sorgen-Typ Stress

Sorgen-Typen neigen dazu, sich ständig negativ mit der Zukunft zu beschäftigen. Sie haben die Angewohnheit, andere wohlmeinend zu manipulieren, für sie zu fühlen, zu denken und zu handeln. Sie sind so sehr damit beschäftigt sich auf andere zu konzentrieren und diese vor möglichen Fehlern und Schäden zu bewahren, dass sie nicht bemerken, wenn sie deren Grenzen überschreiten.

Was sie aber sehr wohl bemerken und sie zutiefst verletzt ist der Undank und die Ablehnung die ihnen entgegenschlägt, wenn sich die hilflosen und zu rettenden Menschen nicht dankbar bevormunden lassen.

Das lernt der Sorgen-Typ im Autonomietraining

Als Sorgen-Typ lernen Sie im Autonomietraining

  • nicht mehr für andere zu entscheiden,
  • die Menschen mit in Ihre Entscheidungen einzubeziehen und mit ihnen darüber zu sprechen, was sie wollen und selbst können
  • und diese Antworten als wertvolle Informationen zu berücksichtigen und die Wünsche anderer auch zu respektieren.

Diese Fragen sollten sich jeder Sorgen-Typ stellen

So wie der Selbstzweifel-Typ sich die Frage: „Wer hat das Problem?“ stellen sollte, so lautet die wichtigste Frage für den Sorgen-Typ:

„Wer ist für die Lösung des Problems zuständig?“

Im Unterschied zum Selbstzweifel-Typ, der sich die Sorgen anderer zu eigen macht, ist dem Sorgen-Typ durchaus bewusst, dass es nicht seine eigenen Probleme sind, die ihm Kummer bereiten. Er geht aber davon aus, dass nur er die Probleme anderer lösen kann.

Das tut dem Sorgen-Typ gut

Je nachdem welchem Sorgen-Typ man entspricht, kann es helfen zu lernen sich zu sagen:

  • Ich besinne mich auf meine Erkenntnisse und mein Gefühl.
  • Ich besinne mich auf mein Können.
  • Ich lebe, traue zu und erlebe!

Der Sorgen-Typ spürt sich selbst nicht

Die Sorgen-Typen identifizieren sich so stark mit ihrem Gegenüber, dass Sie sich selbst vergessen. Sie wissen nicht mehr, was sie möchten und fühlen. So gibt es eine weitere Frage, die man sich – nicht nur – in einer belastenden Situation stellen kann:

„Was ist meins und was ist deins?“

Um diese Frage beantworten zu können hilft es, wenn man beginnt sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, indem man ganz genau auf die Körpersprache des Gegenübers achtet. Lassen Sie sich auf Beziehungen zu anderen ein. Haben Sie Spaß und genießen Sie einfach das gesellige Zusammensein, dann werden auch Sie spüren und erkennen, was Ihres ist.

Die gefühlsmäßigen Verstrickungen des Sorgen-Typs

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie Ihrer belastenden Situation entkommen sind und wie es wäre,

  • sich selbst und die Gegenwart mit allen Sinnen wahrnehmen zu können.
  • fühlen zu können, wie es ist aktiv zu Handeln.
  • erleben zu können, sich gefühlsmäßig auf Ihr Gegenüber einzulassen?

Und damit diese Vorstellung wahr werden kann, verabschiede ich mich auch heute wieder mit einer kleinen Übung, die Sie so oft Sie möchten durchführen können. Schmücken Sie Ihre Vorstellung nach Herzenslust aus und achten Sie darauf, dass Sie sich in vor Ihrem inneren Auge auch selbst sehen.

Ein Wunder ist geschehen

Nehmen wir an, ein Wunder sei geschehen und Sie haben Ihr Ziel erreicht, nämlich aus Ihrer Falle herauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben ganz nach Ihren Vorstellungen zu führen. Die „gute Zukunft“ ist jetzt Realität. Sie sind unabhängig in Ihren Entscheidungen und von äußeren negativen Einflüssen geschützt. Genießen Sie diese Wahrnehmung und Erfahrung und die damit verbundenen guten Gefühle.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihre
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de

(38) Autonomietraining: Raus aus der Selbstzweifel-Falle

In den vergangenen drei Folgen habe ich Ihnen die typischen Fallen der drei Persönlichkeitstypen der Psychographie vorgestellt, nämlich die Selbstzweifel-Falle, die Sorgen-Falle und die Abhängigkeits-Falle.

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Heute stelle ich Ihnen das Autonomietraining vor, das Ihnen helfen kann, Ihrer ganz persönlichen Falle zu entkommen, um selbstbestimmt entscheiden und handeln zu können.

Was bedeutet Autonomie?

Das Wort „Autonomie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Selbstgesetzgebung“. Wer autonom ist, ist unabhängig. Das bedeutet auf uns Menschen übertragen, dass wir in der Lage sind, Entscheidungen in Bezug auf uns selbst zu treffen, und zwar ohne Einfluss von außen.

Sollten Sie jetzt der Meinung sein, dass keiner von uns immun gegen äußere Einflüsse ist, widerspreche ich Ihnen nicht. Das Autonomietraining hilft jedoch, sich mehr und mehr selbst zu vertrauen und den Mut aufzubringen, die Entscheidungen zu treffen, die einem selbst guttun. Und all das, ohne anderen zu schaden.

Das verursacht dem Selbstzweifel-Typ Stress

Als Selbstzweifel-Typ ist man ständig mit negativen und abwertenden Gedanken beschäftigt. Egal ob man sich selbst abwertet, mit vergangenen Erfahrungen negativ umgeht oder das Denken generell durch Vorurteile beeinflusst wird, all das stresst auf Dauer.

Das Autonomietraining hilft Ihnen herauszufinden, wie Sie aus diesem Gedankenkarussell aussteigen können.

Das lernen Sie im Autonomietraining

Als Selbstzweifel-Typ lernen Sie im Autonomietraining

  • Ihre eigenen Maßstäbe zu relativieren
  • sich an die eigenen Stärken und Erfolge zu erinnern und darauf zu vertrauen, dass Sie fähig sind Entscheidungen zu treffen
  • realistisch zu planen und zu handeln, anstatt Idealvorstellungen zu pflegen.

Diese Frage sollte sich jeder Selbstzweifel-Typ stellen

Die wichtigste Frage, die sich ein Selbstzweifel-Typ stellen sollte, wenn er sich einer belastenden Situation ausgesetzt sieht, ist folgende:

„Wer hat das Problem?“

Eine so einfache und doch so wichtige und entscheidende Frage. Denn die Selbstzweifel-Typen haben die Tendenz, sich die Probleme anderer zu eigen zu machen. Wenn sich herausstellen sollte, dass man sich wieder einmal den Schuh eines anderen angezogen hat, dann geht man einen Schritt weiter und findet heraus, wie man ihn wieder ausziehen kann.

Das tut dem Selbstzweifel-Typ gut

Je nachdem welchem Selbstzweifel-Typ man entspricht, kann es helfen zu lernen, sich zu sagen:

  • Ich bin o.k. so wie ich bin.
  • Ich blicke nach vorne und handle.
  • Ich lasse mich auf mein Gegenüber ein und handle gemeinsam mit anderen.

Der Selbstzweifel-Typ nimmt sich selbst nicht wahr

Den Selbstzweifel-Typen fällt es schwer an sich selbst zu denken und für sich zu sorgen. So gibt es eine weitere Frage, die man sich – nicht nur – in einer belastenden Situation stellen kann:

„Was tut mir gut?“

Um diese Frage beantworten zu können hilft es, wenn man beginnt sich selbst wahrzunehmen, wenn man aktiv und in Bewegung ist, z. B. in der Freizeit, in der Natur oder im Sport.

Es hilft auch sich zu fragen, wie man sich selbst, seine Bedürfnisse und seinen Körper bewusst wahrnehmen kann.

Schon allein die Beschäftigung mit diesen Fragen führt von der belastenden Situation weg und hin zu einer Lösung.

Die gute Zukunft des Selbstzweifel-Typs

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie Ihrer belastenden Situation entkommen sind und wie es wäre,

  • sich Prioritäten und realistische Ziele zu setzen und diese in kleinen Schritten zu realisieren.
  • wenn Sie Ihren kreativen und praktischen Impulsen spontan folgen und mit klarem Blick nach vorne schauen.
  • wenn Sie mit Tätigkeiten beginnen, die Ihnen Freude machen.

Und damit diese Vorstellung auch wahr werden kann, verabschiede ich mich für heute mit einer kleinen Übung, die Sie so oft Sie möchten durchführen können. Schmücken Sie Ihre Vorstellung nach Herzenslust aus und achten Sie darauf, dass Sie sich in vor Ihrem inneren Auge auch selbst sehen.

Ein Wunder ist geschehen

Nehmen wir an, ein Wunder sei geschehen und Sie haben Ihr Ziel erreicht, nämlich aus Ihrer Falle herauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben ganz nach Ihren Vorstellungen zu führen. Die „gute Zukunft“ ist jetzt Realität. Sie sind unabhängig in Ihren Entscheidungen und von äußeren negativen Einflüssen geschützt. Genießen Sie diese Wahrnehmung und Erfahrung und die damit verbundenen guten Gefühle.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihre
Susanne Witschas

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(37) Niemand ist gerne abhängig

Was werden Sie wohl denken, wenn Ihnen jemand erzählt, er sei ein Abhängigkeits-Typ? Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass Ihre Gedanken bestimmt in eine ganz falsche Richtung gehen.

Die Abhängigkeits-Typen im Denkmodell der Psychographie sind nicht von Alkohol, Medikamenten oder Drogen abhängig, sondern von etwas ganz anderem.

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Bisher hatte ich über Selbstzweifel und Sorgen berichtet und darüber, wie sehr diese beiden Themen die Betroffenen unter Umständen belasten können. Heute schreibe ich über ein Thema, das ich selbst nachvollziehen kann.

Abhängig von der Gefühlslage anderer

Dass ich zu den Abhängigkeits-Typen gehöre, die sich verantwortlich für das Wohlbefinden und die positive Gefühlslage anderer verantwortlich fühlen, habe ich erst während meiner Coachingausbildung herausgefunden. Seitdem ich das jedoch weiß, gehe ich sehr aufmerksam durch das Leben und kann mich sehr schnell zurücknehmen, wenn ich spüre, dass ich wieder in mein altes Verhaltensmuster zurückzufallen beginne.

Zeit meines Lebens habe ich mich immer darum gekümmert, dass es anderen gut geht, dass sie sich wohl fühlen und dass alles so ist, wie sie es sich vorstellen. Es war mir immer sehr wichtig, dass absolute Harmonie um mich herum herrschte. Es ging mir gut, wenn ich das Gefühl hatte, dass es auch anderen gut ging.

Ich habe mich stets zurückgenommen und Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer genommen. Mich und meine Bedürfnisse, meine Wünsche und Ziele habe ich immer an die letzte Stelle gestellt und mir vorgenommen mich darum zu kümmern, sobald ich dazu Zeit hätte. Aber die Zeit dazu hatte ich so gut wie nie.

Abhängig von der Meinung anderer

Der zweite Abhängigkeits-Typ fühlt sich nur wohl, wenn er denkt, dass andere eine gute Meinung von ihm haben. Er tut alles dafür, dass er bei allen gut ankommt und als kompetent wahrgenommen wird. Er legt großen Wert auf sein Image. Erst, wenn er der Überzeugung ist, dass andere denken, er sei perfekt, dann fühlt er sich wohl. Dann geht es ihm gut.

Dieser Abhängigkeits-Typ hat die Tendenz, ständig mit jedem zu konkurrieren. Er muss stets der Gewinner sein, sonst denkt er, dass man ihn nicht mag.

Er ist so damit beschäftigt, viele verschiedene Rollen zu spielen und unterschiedliche Gesichter zu zeigen, dass er nicht erkennt, dass er nicht authentisch ist.

Abhängig von der Aufmerksamkeit anderer   

Dieser Abhängigkeits-Typ macht sich das Leben ebenfalls unnötig schwer, weil er von anderen Personen Anerkennung erwartet. Er möchte von ihnen bestätigt bekommen, dass er interessant und wertvoll ist und gesehen wird. Bei diesen Personen handelt es sich um Menschen, die er entweder sehr schätzt oder aber auch seinen Ansprüchen nicht genügen.

Wenn er von anderen nicht erhält, was er möchte, dann ist er enttäuscht und zieht sich zurück. Unbewusst hat er Angst vor seiner Abhängigkeit und davor, von anderen in Anspruch genommen zu werden.

Nur nicht zeigen, dass man ein Abhängigkeits-Typ ist

Alle drei Abhängigkeits-Typen treten betont unabhängig auf. Damit möchten Sie von sich und ihrem Fallenverhalten ablenken. Warum? Vielleicht ist es ihnen unangenehm, wenn andere erkennen, dass sie sich von etwas abhängig machen, auf das sie keinen Einfluss nehmen können.

Raus aus dem Fallenverhalten

Wie Sie Ihrem Fallenverhalten entkommen können, lernen Sie im Autonomietraining. Über dieses Thema werde ich in einem der nächsten Artikel schreiben. Bleiben Sie neugierig und schauen Sie immer mal wieder in meinem Blog vorbei.

Stecken auch Sie in der Abhängigkeitsfalle fest?

Um das herauszufinden, können Sie gerne die Testmethoden in den Folgen 25 und 26 dieses Blogs ausprobieren. Vielleicht haben Sie sich aber auch schon längst erkannt in einem der vorgestellten Typen.

Wenn Sie unter Ihrem Fallenverhalten leiden sollten, dann könnten Sie zunächst einmal mit einer Bachblütenmischung beginnen. Mit diesen wertvollen und effektiven Impulsgebern werden Sie die für Sie notwendigen nächsten Schritte leichter erkennen.

Wenn Sie Hilfe oder Anregungen benötigen, bin ich gerne für Sie da. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihre
Susanne Witschas

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(36) Sorgen, Sorgen – nichts als Sorgen

Vor einigen Jahren war ich auf einem Tagesseminar ausschließlich für Frauen von Robert Betz. Während dieses Seminars kam Herr Betz auch auf das Thema Sorgen zu sprechen und meinte mit einem Augenzwinkern: „Viele Frauen, insbesondere Mütter, hätten die Tendenz sich ständig Sorgen zu machen. Aber er könne uns versichern, dass Sorgen noch niemals etwas verändert hätten. Im Übrigen seien Sorgen nichts anderes als die größte gedankliche Umweltverschmutzung die es je gab.“

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Ich glaube, dass fast jede Teilnehmerin – ob sie nun zum Sorgentyp zählte oder nicht – ein Schmunzeln oder gar Lachen nicht hatte unterdrücken können.

Mir gefällt diese Idee der gedanklichen Umweltverschmutzung. Aber genau so, wie Sorgen die Umwelt im übertragenen Sinne verschmutzen können, so können es auch alle anderen negativen Gedanken, die wir ständig – ob bewusst oder unbewusst – aussenden.

Sorgen sind nicht gleich Sorgen

So wie es drei unterschiedliche Selbstzweifel-Typen gibt, über die ich im vergangenen Artikel geschrieben habe, so gibt es auch drei Sorgen-Typen.

Und ein echter Sorgen-Typ spürt das „sich Sorgen machen“ ebenfalls körperlich. Die Sorgen, die einen plagen und gedanklich nicht mehr loslassen, können auch hier für schlaflose Nächte, Ängste und Panikattacken sorgen.

Sich Sorgen machen bedeutet nichts anderes, als sich negativ mit der Zukunft zu beschäftigen.

Eine Kundin erzählte mir, dass sie sich so in ihre Sorgen, was alles Schlimmes passieren könne, hineinsteigern kann, dass sie sich tatsächlich erbrechen muss. Ihr ist zwar klar, dass diese sorgenvollen Gedanken völlig überflüssig sind, aber sie falle immer wieder in das gleiche „Gedankenmuster“ zurück. Das Schlimmste dabei sei, dass ihr Verhalten ihre Familie sehr belastet.

Der Sorgen-Typ der andere rettet

Ein Freund von mir macht sich ständig Sorgen darum, ob sein Verhalten und seine Äußerungen auch ja niemanden wehtun oder schaden. Er ist so besorgt darum, niemandem auf den „Schlips“ zu treten, dass es ihm schwerfällt, bei einer Diskussion seine eigene Meinung zu vertreten. Es könne ja sein, dass sich diese Person dann verletzt fühlt und sich von ihm abwendet.

Er hat das Gefühl, andere retten zu müssen – wovor auch immer. Er ist so damit beschäftigt, sich in andere hineinzufühlen, zu erspüren was sie gerne möchten, was ihren gut tut, dass er gar nicht mehr dazu kommt, sich selbst zu spüren.

Eine andere Freundin setzt ganz selbstverständlich voraus, dass andere gefährdeter seien als sie selbst. Sie stellt sich vor, was alles passieren könne: Unfälle, Krankheiten oder sogar Verbrechen. Um diese noch nicht eingetretenen Gefahren von Ihren Lieben abzuwenden, entscheidet und handelt sie für andere. Sie bevormundet in bester Absicht.

Der Sorgen-Typ der sich für andere aufopfert  

Dann gibt es Menschen, die sich um andere kümmern, Dinge für sie erledigen und Entscheidungen für sie treffen. Sie machen das auf ihre ganz eigene praktische Art und Weise. Sie fragen andere nicht, ob und wie sie die Dinge für sie erledigen sollen. Sie sind überzeugt davon, dass sie alles richtig machen und andere absolut dankbar dafür sind, dass sie so überfahren und entmündigt werden.

Sie setzen voraus, dass der andere in praktischen Dingen ihnen selbst unterlegen ist.

Dieser Sorgen-Typ ist der Auffassung, dass niemand Dinge besser erledigen kann als er selbst. Und dass alles, was er tut, richtig ist und was andere tun falsch ist.

Dieser Sorgen-Typ ist sehr hilfsbereit und fällt fast unter die Kategorie „Mutter Theresa“. Wenn aber dieser Persönlichkeitstyp nicht aufpasst, kann er sehr schnell übergriffig werden. Die Menschen wenden sich dann von ihm ab. Und das wiederrum versteht er ganz und gar nicht. Denn er hat es doch nur gut gemeint.

Der Sorgen-Typ der sich nur um sich selbst sorgt

Dies ist der sogenannte „charmante Egoist“ unter den drei Sorgen-Typen. Er hat in der Regel ein sonniges Gemüt und will niemandem etwas Böses.

Er ist damit beschäftigt, sich um sich selbst zu sorgen, insbesondere um seine Zukunft. Es ist ihm wichtig dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht und er immer über genügend finanzielle Mittel verfügt, um sein Leben sorglos genießen zu können. Dadurch, dass er ständig mit dem Planen seiner Zukunft beschäftigt ist, kommt er nicht dazu, das Geplante auch tatsächlich in die Tat umzusetzen.

Dieser Sorgentyp empfinden wir in der Regel als sehr gesellig und unterhaltsam. Durch sein optimistisches Auftreten, seine vernünftigen Argumente und sein ständiges Reden lenkt er von seinen Zukunftsängsten ab.

Sind Sie ein Sorgen-Typ?

Wenn Sie sich nicht schon in einem dieser drei Beispiele erkannt haben, dann können Sie ja gerne einmal herausfinden, ob Sie ein Sorgen-Typ sind. Wie Sie wissen, finden Sie verschiedene Testmethoden in den Folgen 25 und 25 dieses Blogs.

Und wenn Sie feststellen, dass Ihre Sorgen Ihnen das Leben schwer machen, dann könnten Sie ja mal eine Bachblütenmischung zusammenstellen und sehen, was sich in Ihrem Leben zu verändern beginnt.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viele neue und spannende Erkenntnisse.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihre
Susanne Witschas

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(35) Selbstzweifel: Haben das nur die Guten?

Als ich dabei war, das Konzept dieser Folge in meinem Kopf schon mal zu gestalten, stieß ich rein zufällig auf einen Podcast eines Schweizer Geistlichen. Es ging darum, dass Gott Moses bat, sein Volk aus Ägypten zu führen. Moses jedoch – voller Selbstzweifel, ob er der Aufgabe gewachsen sei – bat Gott, einen anderen zu schicken.

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Daraus schlussfolgert der Geistliche, dass nur Menschen unter Selbstzweifel leiden, die die ihnen übertragenen Aufgaben perfekt erledigen, denn Moses war ja schlussendlich erfolgreich. Und die anderen, die keine Selbstzweifel verspüren, sind dann im Umkehrschluss die, die nicht fähig sind. Die nicht führen können und sich im Hintergrund halten.

Weiter meinte er, dass die Menschen, die unter Selbstzweifel leiden, ihre Stärken und Schwächen genau kennen und sich nichts vormachen. Wer an sich selbst zweifelt, würde das Ausmaß der Arbeit, die vor einem liegt, sehr genau einschätzen können. Und daher gab er den Ratschlag: „Mache es wie Moses: Sei selbstkritisch.“ Denn die Selbstkritik fördere seiner Meinung nach das Selbstvertrauen.

Der Geistliche meinte weiter, dass wir unbedingt Menschen brauchen, die unter Selbstzweifel leiden. Denn nur die seien in der Lage, die anderen unfähigen und selbstzweifelfreien Menschen zu führen.

Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich nicht unter Selbstzweifel leide?

Diese Frage habe ich mir zuerst gestellt. Danach fragte ich mich, ob denn Selbstzweifel und Selbstkritik ein und dasselbe sind. Und ich kam zu dem Ergebnis, dass es sich hier um zwei Paar Stiefel handelt.

Die Selbstzweifel-Stiefel sind mir persönlich unbekannt. Die Selbstkritik-Stiefel jedoch trage ich schon mein ganzes Leben lang.

Lassen Sie uns herausfinden, welche Stiefel Sie tragen.

Der Selbstzweifel-Typ der seine Ziele in Frage stellt

Im Denkmodell der Psychographie gibt es drei unterschiedliche Selbstzweifel-Typen. Eine Freundin ist der Selbstzweifel-Typ, der an sich selbst und andere so hohe Erwartungen stellt, dass ihr sofort Zweifel kommen, ob diese Ziele denn überhaupt zu erreichen sind. Sie ist aber nicht in der Lage, die Ziele etwas herunterzuschrauben. Darunter leidet sie körperlich bzw. psychisch. Man kann sagen, dass sie ihre Selbstzweifel tatsächlich spürt.

Sie versuchte mir zu erklären, dass ihre Selbstzweifel ihre Gefühlswelt negativ beeinflussen. Und je mehr ihre Gefühle durcheinandergeraten, desto mehr Selbstzweifel werden wach. Und das führt wiederum dazu, dass sie an ihren Fähigkeiten und Talenten, von denen sie weiß, dass sie sie hat, zu zweifeln beginnt, weil sie nicht mehr klar denken kann.

Der Selbstzweifel-Typ der Vergangenes in Frage stellt

Eine andere Freundin ist der Selbstzweifel-Typ, der immer vergangene Entscheidungen, Handlungen und Geschehnisse in Frage stellt. Sie verliert sich im Grübeln darüber, ob sie nicht etwas hätte anders machen sollen oder können. Ständig spielt sie Vergangenes im Kopf so lange durch, bis sie davon überzeugt ist, dass sie alles falsch gemacht hat. Das Grübeln bestimmt ihr Dasein, manchmal für Tage. Sie wacht nachts auf, und sofort sind diese quälenden Zweifel wieder da.

Bevor sie bei mir zum Coaching und zur Hypnosetherapie war, konnte sie sich bis zum Erbrechen in diese Zweifel hineinsteigern. Und wenn sie Pech hatte, mündeten sie sogar in Panikattacken.

Auf meine Frage, wie sich diese Selbstzweifel anfühlen, meinte sie, es sei bei ihr so, als wäre sie einem unruhigen Meer hilflos ausgeliefert. Aber Gott sei Dank meinte sie, kann sie diese Selbstzweifel inzwischen sehr schnell kontrollieren, zu ihren Entscheidungen stehen und sich wieder auf die Gegenwart konzentrieren.

Der Selbstzweifel-Typ der sich selbst in Frage stellt

Und der dritte Selbstzweifel-Typ zweifelt an seiner eigenen Person. Man nimmt sich subjektiv wahr und übersieht seine eigenen positiven Seiten. Man erkennt nicht mehr, was man genau will und was genau zu tun ist. Es kommt zu einer inneren Unzufriedenheit und zu Unsicherheit. So kann es sein, dass man erst gar nichts in Angriff nimmt. Auch dieser Zustand wirkt sich negativ auf das Gefühlsleben aus.

Hier jedoch konnte mir bisher keiner der betroffenen Personen schildern, wie es sich anfühlt, wenn man sich einredet, nicht gut genug für nichts zu sein. Einig waren sich alle darin, dass sich die Zweifel im Kopf befinden würden und man sich dort irgendwie „wuschig“ fühlen würde. Eine Klientin meinte, sie hätte das Gefühl, diese Gedanken unter Kontrolle halten zu müssen, damit ja keine Gefühle aufkommen.

Selbstzweifel führen nirgendwohin – Selbstkritik im besten Fall zur Selbsterkenntnis

Wie ich bereits erwähnte kenne ich keine Selbstzweifel. Zumindest nicht so wie geschildert. Sollte ich einmal an etwas zweifeln, dann spielt sich das ganz nüchtern auf einer sachlichen Ebene ab. Es beeinflusst mich nicht gefühlsmäßig. Über Vergangenes oder an mir selbst zweifle ich nie.

Mögliche Zweifel beziehen sich bei mir auch immer nur drauf, ob ich etwas kann oder ein Ziel erreiche. Ich analysiere dann, ob meine Erwartungen und Ziele realistisch sind oder nicht. Und wenn ich der Meinung bin, dass meine Vorhaben realisierbar sind, dann mache ich mich auf den Weg. Und ich halte erst dann an, wenn ich erreicht habe, was ich möchte.

Aber sind das dann wirklich Selbstzweifel? Handelt es sich hierbei nicht eher um gesunde Selbstkritik?

Was meinen Sie dazu? Finden Sie sich in einem Selbstzweifel-Typ wieder? Oder geht es Ihnen eher wie mir?

Wenn Sie möchten, können Sie das gerne einmal herausfinden. Entweder wissen Sie die Antwort schon jetzt oder Sie finden sie mit Hilfe der vielen vorgestellten Testmethoden heraus.

Der erste Schritt aus der Selbstzweifel-Falle könnte zum Beispiel eine Bachblütenmischung sein. Der zweite Schritt wird dann von ganz alleine kommen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und bin wie immer gerne für Sie da.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihre
Susanne Witschas

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(34) Empathie: Mitgefühl oder Mitleid?

Im Laufe meines Lebens und in meiner Eigenschaft als Coach bin ich immer wieder über das Thema „Empathie“ gestolpert und stolpere noch immer. Das Thema „Empathie“ begleitet uns alle unser Leben lang. Es beeinflusst – ob wir wollen oder nicht – immer unser Gefühlsleben und unsere Entscheidungen. In der Regel läuft dieser Vorgang unbewusst ab. Manche Menschen erkennen, welchen Einfluss die Empathie auf ihr Leben hat, andere wiederum nicht. Die einen leiden unter der Empathie, andere nicht.

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Was aber genau versteht man denn nun unter „Empathie“. Ist es die Fähigkeit mit anderen Menschen mitzufühlen oder die Fähigkeit mit ihnen mitzuleiden? Gibt es da denn überhaupt einen Unterschied? Ich bin der Meinung, dass es einen Unterschied gibt. Und andere sind der Meinung, dass Mitgefühl und Mitleid nur eine von drei verschiedenen Empathie-Formen sind.

Die unterschiedlichen Arten der „Empathie“

In einem Fachartikel las ich, dass die Autorinnen Anne Heintze und Ananda Hummer in ihrem Buch „Die Gabe der Empathien“ drei Arten unterscheiden. Neugierig las ich, zu welchen Schlussfolgerungen die beiden Autorinnen kamen. Nach Ende der Lektüre war ich jedoch der ganz persönlichen Meinung, dass es nur zwei Formen der Empathie gibt.

Lassen Sie mich Ihnen die Denkmodelle vorstellen, und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.  

Emotionale Empathie

Menschen, bei denen die emotionale Empathie am stärksten ausgeprägt ist, können sich ganz intensiv auf ihr Gegenüber einstellen und die Gefühle der anderen genau nachempfinden.

Hier geschieht – nach Auffassung der Autorinnen – eine „emotionale Ansteckung“, da sich die Stimmung und die Gefühlslage auf den ihnen zugewandten und emotional empathischen Menschen überträgt. Das passiert dadurch, dass sie sich nur schwer oder gar nicht gegenüber anderen abgrenzen können. Und das Ergebnis ist, dass sie mit den anderen Menschen mitleiden und sich genauso schlecht fühlen wie die hilfesuchenden Personen.

Kognitive Empathie

Hier ist die Fähigkeit, die wesentlichen Gefühle, Gedanken, Motive und Absichten des Gegenübers nachzuvollziehen am stärksten ausgeprägt. Der Unterschied zur „emotionalen Empathie“ ist jedoch, dass der „kognitiv empathische“ Mensch die Gefühle des anderen nicht selbst empfindet.

Diese Form der Empathie ist möglicherweise die gesündeste Form, denn man bleibt im Austausch mit anderen nicht ausgelaugt, erschöpft und deprimiert zurück.

Soziale Empathie

Bei dieser Form der Empathie ist man in der Lage, sich sehr leicht auf unterschiedliche Altersgruppen, Temperamente oder unterschiedliche Kulturen einzustellen. Die „soziale Empathie“ ermöglicht es, die Stimmungen zwischen den Menschen und verschiedenen Gruppen wahrzunehmen und – falls erforderlich – instinktiv positiven Einfluss auf die Gruppenenergie zu nehmen.

Emotionale Empathie: tatsächlich Mitgefühl oder nicht doch Mitleid?

Hier bin ich der Meinung, dass es sich nicht um „Empathie“ handelt, also um die Fähigkeit mitzufühlen, sondern um die Fähigkeit mitzuleiden. Und dieses Mitleid tut niemandem gut, und es hilft auch niemandem.

Mit jemandem mitzuleiden, sich also die negativen Gefühle anderer zu eigen zu machen und zu denken, man würde dem anderen damit helfen, ist ein Trugschluss. Am Ende fühlt sich nicht nur einer schlecht, sondern beide. Und dann ist nicht nur eine oder einer nicht in der Lage sich selbst zu helfen, sondern es sind jetzt schon zwei sich hilflos fühlende Personen.

Die verschiedenen Verhaltensweisen empathischer Menschen

Stellen Sie sich vor, Ihre Freundin oder Ihr Freund wurde von ihrem Partner oder ihrer Partnerin verlassen und klagt Ihnen ihr Leid.

Als eine „emotional empathische“ Person würden Sie in diesem Fall den Schmerz Ihrer Freundin oder Ihres Freundes tatsächlich körperlich fühlen und vielleicht selbst den Tränen nahe sein. Diese Verhaltensweise hat starke Ähnlichkeit mit dem „Beziehungstyp“ der Psychographie.,

Wenn Sie „kognitiv empathisch“ geprägt wären, würden Sie die Gefühle nachempfinden können. Sie würden überlegen, wie Sie helfen könnten. Diese Art des Mitgefühls ist in der Psychographie dem „Handlungstyp“ zugeordnet.

Und als „sozial empathische“ Person würden Sie zwar die Traurigkeit verstehen, sie aber nicht wirklich fühlen. Außerdem würden Sie auch die Beweggründe der Person anschauen, die Ihre Freundin oder Ihren Freund verlassen hat. Und auch hierfür gibt es in der Psychographie eine Kategorie, nämlich den „Sachtyp“.

Die Empathie ist jedem Menschen in die Wiege gelegt worden

Jeder von uns verfügt über die Fähigkeit mitzufühlen. Nur kann es sein, dass nicht jede Art der Empathie gleich stark ausgebildet ist.

Menschen, die sich sehr gut selbst kennen, sind häufig schnell in der Lage zu erkennen, ob ihre kognitiven oder sozialen empathischen Fähigkeiten gefragt sind. Und sie sind normalerweise auch in der Lage, sich gut gegenüber anderen Personen und deren negativen Gefühlen abzugrenzen.

Wie stark ist Ihr Mitgefühl ausgeprägt?

Um das herauszufinden, können Sie gerne meine bisher vorgestellten Testmethoden ausprobieren. Sie finden Sie unter der Kategorie „Übungen“ oder in den Folgen 25 und 26 dieses Blogs.

Mögliche Fragen könnten sein:

  • Bin ich jemand, der in erster Linie mit anderen mitleidet oder mitfühlt?
  • Kann ich mich gut abgrenzen gegenüber den negativen Gefühlen anderer?
  • Welche Art der Empathie ist bei mir am stärksten ausgeprägt: die emotionale, die kognitive oder die soziale Empathie?
  • Welchem Persönlichkeitstyp entspreche ich am ehesten? Die Persönlichkeitstypen finden Sie in den Folgen 18 und 19.

Was tun, wenn ich der „mitleidende“ Typ bin?

Falls Sie daran etwas ändern möchten, könnten Sie einmal schauen, was denn dahinterstecken könnte. Lassen Sie sich von meinen bisherigen Artikeln auf der Suche nach möglichen Gründen inspirieren.

Vielleicht möchten Sie aber auch eine Bachblütenmischung einnehmen und schauen, wohin Sie dieser Weg führt.

Gerne bin ich für Sie da, wenn Sie Unterstützung brauchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(32) Wie der Wunsch nach einer Ernährungsumstellung das ganze Leben umkrempeln kann

Heute erzähle ich die Geschichte einer Patientin, die dachte, dass sie glücklich und zufrieden sei, wenn sie ihr Übergewicht reduzieren würde. Aber schlussendlich kam alles ganz anders als geplant.

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Einer der wenigen Bereiche, die ich in meiner Praxis nicht abdecke, ist die Ernährungsberatung.

Der eine Grund ist der, dass es gut ausgebildete Ernährungsberater gibt, die mehr wissen als ich.

Der andere Grund ist, dass ich tief in meinem Inneren davon überzeugt bin, dass jeder Mensch genau weiß, was ihm guttut und was nicht. Dass er weiß, was er essen sollte und was nicht. Und in welcher Menge und zu welcher Tageszeit.

Dennoch werde ich immer mal wieder mit diesem Thema konfrontiert und um Ernährungsempfehlungen gebeten.

Wenn ich dann aber beginne, Fragen zu stellen, anstatt Tipps zu geben, sind meine Klienten bzw. Patienten häufig erst einmal irritiert. Nicht deswegen, weil ich Fragen stelle, sondern über die Art der Fragen.

Mich interessiert, ob mein Gegenüber überhaupt abnehmen möchte. Und wenn ja, warum bzw. für wen? Wenn das geklärt ist, dann frage ich erneut nach dem warum. Das mache ich dann so lange, bis man erkennt, dass man sich womöglich um eine ganz andere Baustelle kümmern muss.

Eine überraschende Entscheidung

Vor längerer Zeit suchte mich eine Klientin genau wegen dieses Themas auf. Sie war zu der Zeit Ende 50, hatte einen sicheren Arbeitsplatz und ein anspruchsvolles Aufgabengebiet. Allerdings war sie etwas übergewichtig, und es stellten sich die ersten gesundheitlichen Störungen ein: Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, innere Unruhe usw. Sie wollte auf keinen Fall einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden und machte sich zunehmend Sorgen um ihren Lebensabend.

Ganz offen gab sie zu, dass sie im Grunde genau wüsste, was sie zu tun und zu lassen hätte. Aber sie hatte nicht die Kraft, dies auch auf Dauer durchzuhalten. Immer wieder fiel sie in ihr ungesundes Essverhalten zurück.

Wir einigten uns darauf, das Thema mit einem Coaching anzugehen.

Das Ziel der Klientin war es, Gewicht zu verlieren und sich in erster Linie um sich und ihre Gesundheit zu kümmern. Sie wollte einen langen und gesunden Lebensabend genießen und war der Meinung, dass sie gesünder und glücklicher wäre, wenn sie ihr Körpergewicht dauerhaft um einige Kilos reduzieren könnte.

Das Ergebnis unseres Coachings war dann für mich doch sehr überraschend. Eines Tages suchte sie mich freudestrahlend auf und erklärte mir:

„Ich wollte mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken und Ihnen sagen, dass ich bei meinem Arbeitgeber gekündigt habe. Ich werde in den Vorruhestand gehen. Das Coaching hat mir die Augen geöffnet. Nicht mein Übergewicht ist der Grund für meinen schlechten Gesundheitszustand, sondern die tägliche berufliche Herausforderung, die mich zunehmend belastet hat. Ohne Coaching hätte ich niemals den Mut gefunden, offen zu sagen, dass mir meine berufliche Tätigkeit langsam über den Kopf zu wachsen beginnt.“

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Es ist nicht immer wie es scheint

Häufig verfolgen wir ein bestimmtes Ziel, weil wir denken, dass es uns besser ginge, wenn wir es erst erreicht hätten. Dann seien wir glücklicher, gesünder, zufriedener. Aber manchmal stellen wir dann fest, dass dies doch nicht der Fall ist. Daraufhin stellen wir uns entweder die Frage, warum das so ist, oder wir setzen und das nächste Ziel in der Hoffnung, dass wir dann bekommen, was uns fehlt.

Bei meiner Klientin schien das Ziel klar zu sein, nämlich sich um sich selbst zu kümmern, sich wertzuschätzen und auf sich zu hören. Und das Körpergewicht zu reduzieren, um gesund zu bleiben, stand für sie in unmittelbarem Zusammenhang damit.

Viele von uns denken, dass Menschen, die dem derzeitigen Schönheitsideal entsprechen, schlank und sportlich sind, auch automatisch erfolgreich, gesund und glücklich sein müssten.

Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass viele meiner Klienten genau in diese Gruppe passen. Und sie leiden sehr darunter, dass man nur die „Verpackung“ sieht.

Vor vielen Jahren war ich auf einer Fortbildung. Es ging um das Thema Diabetes. Den Namen des Arztes habe ich inzwischen vergessen, aber nicht was er uns sagte: „Lieber fett und fit als schlank und schlapp.“

Auf den Inhalt kommt es an!

Meine Klientin verabschiedete sich von mir mit den Worten: „Ich habe erkannt, dass nicht mein Körpergewicht mich krank macht, sondern die Lebensumstände, die auf mich einwirken. Mein Mann liebt mich so wie ich bin, und ich fühle mich mit mir selbst wohl. Warum sollte ich daran etwas ändern? Also ändere ich lieber Dinge, die mir nicht guttun.“

Ich wünsche mir für alle meine Klienten diese einfache Erkenntnis, den Mut, den ersten Schritt zur positiven Veränderung zu gehen und zu erfahren, wie gut es sich anfühlt, das Richtige getan zu haben.

Thomas Edison sagte einmal:
Ich habe nicht 10.000-mal versagt.
Ich habe erfolgreich 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren werden.

Und ich sage:
Ich zeige Ihnen einen von vielen Wegen, der funktionieren wird.
Aber nur, wenn Sie das auch möchten. Es liegt an Ihnen. Sie entscheiden!

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(31) Nur wer integer ist, kann sich erfolgreich abgrenzen

In den vergangenen beiden Artikeln habe ich Ihnen zwei Geschichten erzählt von Menschen, die in einer unangenehmen Lebenssituation oder Verhaltensweise feststeckten.

In der ersten Geschichte ging es um mich und die Tatsache, dass ich es gewohnt war falsch zu kommunizieren.

Die zweite Geschichte handelte von einer Kundin, die entdeckte, dass sie bisher jede Verantwortung scheute und sich dadurch das Leben schwer machte.

Und heute geht es um das Thema „Integrität“ und was es damit auf sich hat.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Zu schwach um NEIN zu sagen

Meine Klientin war eine sehr sensible und mitfühlende Person, die sich Zeit ihres Lebens für andere aufopferte und sich schamlos hat ausnutzen lassen. Sie war ständig besorgt um andere und immer bemüht alles richtig zu machen. Ihr Verhalten vermittelte ihrem Umfeld jedoch das Gefühl, dass sie ein schwacher Mensch sei und man an ihr seinen eigenen Unmut ungeniert auslassen konnte, denn man hatte die Erfahrung gemacht, dass sie sich gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen nie zur Wehr setzte.

Herausfinden wo die Wurzel des Übels liegt

Mit den Jahren bemerkte meine Klientin, dass ihre von Natur aus dünne Haut immer durchlässiger wurde und sie in einen melancholischen Erschöpfungszustand verfiel. Sie erkannte, dass sich an ihrem Verhalten etwas ändern musste und kam zu mir.

Ich hörte mir ihre Geschichte wie immer sehr aufmerksam an und bat sie dann spontan, sich auf drei Blätter Papier zu stellen, die ich vor ihr auf dem Fußboden ausbreitete. Sie wusste nicht, was auf den Blättern stand, im Gegensatz zu Ihnen, liebe Leserin und Leser.

Auf den Blättern standen die Worte „Kommunikation“, „Verantwortung“ und jetzt auch „Integrität“.

Auch diese Klientin bat ich, das Blatt Papier zu wählen, auf dem sie sich nicht wohl fühlte. Und wie nicht anders zu erwarten, entschied sie sich für das Blatt mit dem Wort „Integrität“.

Was hat Integrität mit dem Problem zu tun?

Diese Frage stellte ich meiner Klientin. Sie wusste darauf keine Antwort und gab etwas verlegen zu, dass sie mit diesem Wort nicht viel anfangen könne.

Ich beruhigte sie, indem ich ihr zusicherte, dass sie sich hier in guter Gesellschaft befinden würde. Die wenigsten meiner Klientinnen und Klienten konnten sofort etwas mit diesem Begriff anfangen. So zog ich meine schlaue Notiz zu Rate und las ihr vor, was es mit dem Begriff „Integrität“ auf sich hat, nämlich:

Meine Gedanken und mein Handeln sind im Einklang. Ich bin ganz bei mir selbst. Ich bin geschützt vor äußeren Eindrücken. Nichts und niemand kann mich verletzen. Ich zeige Grenzen auf, die andere respektieren. Ich fühle mich stark und bin gut zu mir. Ich bin aufrichtig und authentisch.
Ich bin charakterstark.

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Lernen, sich abzugrenzen und zu sich zu stehen

Meiner Klientin war, nachdem der Begriff „Integrität“ geklärt war, durchaus bewusst, dass sie ein Problem damit hatte, sich abzugrenzen. Es war ihr aber noch nie gelungen, dieses Ziel zu erreichen.

Ich versprach ihr, dass sie, wenn sie sich auf ein Experiment einlassen würde, ein Werkzeug mit nach Hause nehmen könne, dass ihr im Alltag helfen würde, ihr Ziel Schritt für Schritt zu erreichen.

Der Körperanker kommt zum Einsatz

Ich bat meine Klientin sich vorzustellen, wie es sei, ab sofort ganz bei sich selbst zu sein und sich abgrenzen zu können. Wie es sei, wenn sie erfolgreich Grenzen aufzeigen könne die andere respektierten. Und sich vorzustellen, ab sofort gut zu sich zu sein, sich stark zu fühlen. Kurzum: charakterstark zu sein.

Diese neue innere Haltung und das damit verbundene gute Gefühl verankerte sie mit einer Körperbewegung. Sie setzte dieses Werkzeug ab sofort immer dann ein, wenn sie bemerkte, dass ihre Grenzen überschritten wurden bzw. noch bevor die Situation tatsächlich eintrat.

Was es genau mit dem Körperanker auf sich hat, können Sie gerne in den Folgen 29 und 30 nochmals nachlesen.

Des Rätsels Lösung: drei Worte

Immer wenn wir in einer belastenden Situation feststecken oder eine Verhaltensweise an den Tag legen, die uns nicht guttut, finden Sie die Lösung in diesen drei Worten. Prüfen Sie immer, welches Thema bearbeitet werden muss, damit Sie Ihr positives Ziel erreichen.

  • Geht es um „Kommunikation“?
  • Geht es um „Verantwortung“?
  • Geht es um „Integrität“?

Wie Sie das herausfinden können, wissen Sie sicher schon. Falls nicht, finden Sie die Übungen und Testmethoden in meinen bisherigen Folgen oder zusammengefasst in den Folgen 25 und 26 dieses Blogs.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den neuen Erkenntnissen und bin gerne für Sie da, wenn Sie Fragen haben.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(30) Verantwortung übernehmen – aber richtig

Mit gegenüber sitzt eine gepflegte, attraktive Frau, Mitte Fünfzig, dunkelhaarig mit dunklen Augen und einem verzweifelten Gesichtsausdruck. Nervös knetet sie ihre Hände im Schoß und rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

Ich frage Sie, welches Thema sie denn zu mir führt und warte ruhig ab, bis sie mir ihre Geschichte erzählt.

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Ein Schicksalsschlag folgt dem anderen

Sie erzählt mir, dass sie bis vor ca. 10 Jahren keine Probleme hatte. Sie war in einer glücklichen Beziehung, hatte einen Beruf der sie erfüllte, hatte viele nette Freunde und genoss das Leben in vollen Zügen. Auch finanziell musste sie sich keine Sorgen machen.

Aber irgendwann begann sich das alles zu ändern. Die Beziehung zerbrach, und die berufliche Situation änderte sich ebenfalls. Ihr gesamtes Leben wurde von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Sie zog wieder zurück an ihren Geburtsort und suchte sich einen neuen Arbeitsplatz. Aber dieses und die folgenden Arbeitsverhältnisse waren seitdem nie mehr unbefristet, und ihr saß immer die Angst im Nacken, wieder ohne Arbeit dazustehen und nicht für sich selbst sorgen zu können.

Das alles kostete sie so viel Energie, dass sie sich nach und nach von ihren Freunden zurückzog. Sie verlor mit der Zeit ihre Lebensfreude. Eines Tages diagnostizierten die Ärzte ein Burnout und danach eine Depression.

Nichts scheint wirklich zu helfen

„Zuerst wollte ich das alles nicht wahrhaben,“ berichtet sie mir. „Ich konnte nicht glauben, dass mir, der immer alles gelang und die immer alles perfekt macht, so etwas passieren kann.“

„Irgendwann habe ich mir aber gesagt,“ fährt sie fort, „dass ich nicht weiter den Kopf in den Sand stecken darf und begann eine Therapie. Ich war in den letzten Jahren bei verschiedenen Psychotherapeuten und Psychologen und nahm auch Antidepressiva ein. Aber mein Zustand hat sich nicht verbessert. Mir scheint, dass sich dieser belastende Zustand immer mehr auszubreiten und festzubeißen scheint. Ich bin inzwischen ein Experte was meine Probleme und die Ursachen dahinter betrifft. Aber davon habe ich nichts. Ich fühle mich von Tag zu Tag schlechter und verzweifelter.

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und dachte, es könne nicht schaden, wenn ich mir alternative Therapiemöglichkeiten anschaue. Vielleicht finde ich hier die Lösung und wieder zurück zu einem normalen Leben. Was habe ich denn noch zu verlieren?“

Weg von den Problemen – hin zu Lösungen

Ich hörte ihr geduldig zu und verstand genau was sie meinte. Meiner Meinung nach haben wir alle die Tendenz, uns auf unsere Probleme zu konzentrieren, sie zu analysieren und die Ursachen dahinter finden zu wollen. Dann stellen aber die meisten von uns – wie auch meine Klientin – fest, dass damit weder das Problem noch die Ursache verschwunden ist.

Ich erklärte ihr, dass sie genau den richtigen Schritt getan hat, nämlich den Schritt hin zum Coaching und damit zu einer lösungsorientierten Sichtweise.

Wir beschäftigten uns nicht weiter mit ihrem Thema, sondern damit, wie ihre Zukunft aussehen sollte und wie eine positive Veränderung herbeizuführen sei.

Die Lösung lautete: Verantwortung

Ich machte mit meiner Klientin eine Übung. Ich bat sie, sich nach und nach auf eines der drei vor ihr auf dem Fußboden liegenden Blätter zu stellen und das Blatt auszuwählen, auf dem sie sich am unwohlsten fühlte.

Auf dem Blatt, das sie dann wählte, stand das Wort „Verantwortung“.

Verblüfft schaute sie zuerst dieses Wort an und dann mich. Ich fragte sie, was ihr denn zu diesem Thema einfallen würde bzw. was dieses Wort mit ihrem Thema zu tun hätte?

Sie überlegt lange bevor sie mir antwortete. Zerknirscht und etwas beschämt musste sie zugeben, dass es ihr schwer fällt, grundsätzlich die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Sie sei in einer behüteten Familie aufgewachsen, danach dann in eine behütete Partnerschaft mit einem wesentlich älteren Mann gegangen und hatte immer nur sichere Arbeitsplätze.

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Meine Klientin erkannte, dass ihre Probleme damit zu tun hatten, dass sie sich immer darauf konzentriert hatte, jemanden zu finden, der alles für sie regelte oder aber jemanden, den sie für all ihr Unglück verantwortlich machen konnte. Wenn es keine Person gab, der sie den schwarzen Peter zuschieben konnte, dann waren es eben die widrigen Lebensumstände auf die sie keinen Einfluss hat.

Sie erkannte, dass sie sich selbst in eine Opferrolle begeben hatte, aus der nur sie allein wieder herauskam. Und zwar nur dann, wenn sie begann, für sich selbst, ihr Leben, ihre Entscheidungen und ihr Glück die alleinige Verantwortung zu übernehmen.

Die Rettung – der Körperanker

Ich bat die Kundin sich vorzustellen wie es sei, wenn sie ab sofort die Verantwortung für sich selbst und ihre Entscheidungen übernimmt. Wenn Sie nicht mehr nach Schuldigen suchen, sondern sich selbst den Spiegel vorhalten würde und wisse, dass die Lösung all ihrer Probleme in ihr selbst liegt.

Sie schmückte diese Vorstellung so lange aus, bis das gute Gefühl die zehn auf einer Skala von 1 bis zehn erreichte. Danach verankerte sie das gute Gefühl und die neue innerer positive Haltung, indem sie ihre rechte Hand auf ihr Brustbein legte.

Sie setzte den Körperanker regelmäßig im Alltag ein, und zwar immer dann, wenn sie feststellte, dass sie sich mal wieder vor ihrer Verantwortung zu drücken begann. Allein mit dieser kleinen Übung und dem Körperanker, konnte sich meine Klientin wieder auf den Weg in eine positive Zukunft machen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Verantwortung“?

Fällt es Ihnen leicht, Entscheidungen zu treffen und zu diesen zu stehen, auch wenn sich im Nachhinein vielleicht herausstellen sollte, dass es die falschen Entscheidungen waren?

Nehmen Sie ihr Leben in die eigenen Hände oder lassen Sie sich leben?

Genießen Sie es, die Opferrolle zu übernehmen und sich von anderen bemitleiden und bedauern zu lassen?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen Testmethoden und Übungen in den Folgen 25 und 26 herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Und jetzt komme ich zu Ihrer noch ungestellten Frage

Sie möchten wissen, was auf den beiden anderen Blättern stand, auf die sich meine Klientin stellte? Auf dem einen Blatt stand das Wort „Kommunikation“. Kommt Ihnen das bekannt vor? Genau. Darüber habe ich im letzten Artikel geschrieben.

Das dritte Wort verrate ich Ihnen in meinem nächsten Artikel. Seien Sie gespannt.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(29) Jede Wahrheit hat zwei Seiten

Wir sollten uns beide Seiten anschauen, bevor wir uns für das eine entscheiden. Dieser Meinung war angeblich schon der griechische Dichter Aesop, der vermutlich im 6. Jahrhundert vor Christus lebte.

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Als ich das las, erinnerte ich mich an eine Situation während meiner Coachingausbildung. Es ging um ein Thema, das mich schon immer belastete und ich nicht in den Griff bekam. Um was es genau ging, kann ich nicht mehr sagen, aber der Grund für meinen unterschwelligen Zorn – den ich natürlich leugnete – war schlicht und ergreifend die Tatsache, dass ich die geborene Besserwisserin bin.

Erkenntnisse sind nicht immer schön – aber hilfreich

Als mir meine Kollegin damals die Augen öffnete, war ich zuerst empört und stritt ab, eine Besserwisserin zu sein. Aber da ich ja die Ausbildung machte um etwas zu lernen und insbesondere mich selbst besser kennenzulernen, dachte ich darüber nach. Es war nicht schön für mich festzustellen, dass ich eine Besserwisserin bin. Ich schämte mich auch dafür, ein – in meinen Augen – so unangenehmer Mensch zu sein. Denn Menschen, die in meinen Augen Besserwisser waren, empfand ich immer als arrogant, überheblich und eingebildet. Und das alles sollte auch ich sein?

Es gibt immer einen Grund für alles

Ich entschied mich also, das Thema anzugehen und zu schauen, was ich verändern könnte. Es stellte sich heraus, dass eine falsche Kommunikation die Ursache für meinen inneren unterdrückten Zorn war. Sie war auch der Grund dafür, warum ich Menschen, die ebenfalls alles besser wissen wollten, unsympathisch fand.

So begann ich, meine Besserwisserei anzunehmen und mit ihr umzugehen

Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich in jeder Situation immer „richtig“ kommunizieren würde. Damit war gemeint, dass ich mir vorstellte, erst meine Meinung zu äußern, wenn ich dazu aufgefordert wurde. Und ich stellte mir vor, dass ich meine Meinung auch gar nicht äußern musste, wenn ich nicht wollte.

Ich stellte mir vor, dass ich nicht mehr den Drang hatte, anderen ständig ins Wort fallen und ihnen meine Ansichten aufs Auge drücken zu müssen. Ich stellte mir vor, wie ich anderen wohlwollend und aufmerksam zuhörte und mir dabei sagte, dass jeder seine eigene Meinung haben dürfe. Und ich sagte mir, dass auch andere einmal Recht haben können und ich auch mal Unrecht.

Dies nahm mir meinen inneren Druck und ich spürte, dass ich nicht verantwortlich dafür war, anderen zu sagen, was richtig und falsch ist. Ich war nicht verantwortlich dafür, Ihnen zu sagen, was wahr und was unwahr ist. Und das fühlte sich fantastisch an.

Die guten Gefühle verankern

Es fühlte sich so leicht und unbeschwert an, dass ich es genoss, in diesem schönen Gefühl zu baden. Ich schmückte die Vorstellung so lange aus, bis ich das schöne Gefühl auf einer Skala von 1 bis 10 bei einer 10 einordnen konnte.

Um mich immer an dieses schöne Gefühl der Leichtigkeit zu erinnern, setzte ich einen sogenannten „Körperanker“. Damit ist gemeint, dass man – während man in dem schönen Gefühl verweilt – eine Körperstelle berührt, um dort das Gefühl zu speichern. Es sollte eine Stelle sein, die leicht und unauffällig zu erreichen ist und die Sie normalerweise im Alltag nicht berühren.

Wenn Sie z. B. beim Nachdenken ständig an Ihrem rechten Ohrläppchen zupfen, würde sich diese Stelle als Körperanker nicht eignen. Sie könnten dann z. B. mit Ihrer rechten Hand den linken Daumen umgreifen.

Ich habe mich dafür entschieden, mit der rechten Hand über meinen linken Ellenbogen zu streichen.

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Den Körperanker in Stresssituationen lösen

Damit das gute Gefühl auch stark mit der ausgewählten Körperstelle verbunden ist, bin ich mindestens einmal täglich in dieses gute Gefühl eingetaucht und habe meinen linken Ellenbogen berührt.

Um zu sehen, ob die Verankerung auch funktionierte, habe ich mir eine Situation vorgestellt, die mir Stress verursachte und mit meiner Besserwisserei zu tun hatte. Dies rief sofort wieder unangenehme Gefühle hervor und ich spürte fast körperlich meinen unterdrückten Zorn. Ich habe dann meinen linken Ellenbogen berührt und fast sofort haben sich meine negativen Gefühle verändert und ich empfand die Situation als kaum noch belastend.

Der Sinn dieser Übung besteht darin, dass man in alltäglichen Situationen, in denen man sich dabei ertappt, wieder in die Besserwisserei abzurutschen, diese Körperstelle berührt, um nicht wieder in die alte Verhaltensweise zu verfallen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Wahrheit“?

Sind Sie auch jemand, der wie ich unter seiner Besserwisserei leidet oder sie leugnet bzw. gar nicht weiß, dass man zu dieser „unangenehmen Gruppe“ gehört?

Können Sie die Meinung anderer aushalten oder beharren Sie auf Ihrer Wahrheit? Fällt es Ihnen leicht zuzugeben, wenn Sie sich geirrt haben?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen bereits vorgestellten Testmethoden und Übungen herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Nicht nur eine falsche Kommunikation könnte einer der Gründe für Ihr Thema sein. Es gibt noch zwei andere, die ich Ihnen in den nächsten beiden Artikel vorstelle.

Die Arbeit hat sich gelohnt

Heute kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat, mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Den Körperanker brauche ich nur noch selten, denn ich stehe inzwischen offen, ehrlich und humorvoll zu meiner „dunklen“ Seite und stelle fest, dass mir fast keine Besserwisser mehr begegnen. Eigenartig, oder?

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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