(31) Nur wer integer ist, kann sich erfolgreich abgrenzen

In den vergangenen beiden Artikeln habe ich Ihnen zwei Geschichten erzählt von Menschen, die in einer unangenehmen Lebenssituation oder Verhaltensweise feststeckten.

In der ersten Geschichte ging es um mich und die Tatsache, dass ich es gewohnt war falsch zu kommunizieren.

Die zweite Geschichte handelte von einer Kundin, die entdeckte, dass sie bisher jede Verantwortung scheute und sich dadurch das Leben schwer machte.

Und heute geht es um das Thema „Integrität“ und was es damit auf sich hat.

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Zu schwach um NEIN zu sagen

Meine Klientin war eine sehr sensible und mitfühlende Person, die sich Zeit ihres Lebens für andere aufopferte und sich schamlos hat ausnutzen lassen. Sie war ständig besorgt um andere und immer bemüht alles richtig zu machen. Ihr Verhalten vermittelte ihrem Umfeld jedoch das Gefühl, dass sie ein schwacher Mensch sei und man an ihr seinen eigenen Unmut ungeniert auslassen konnte, denn man hatte die Erfahrung gemacht, dass sie sich gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen nie zur Wehr setzte.

Herausfinden wo die Wurzel des Übels liegt

Mit den Jahren bemerkte meine Klientin, dass ihre von Natur aus dünne Haut immer durchlässiger wurde und sie in einen melancholischen Erschöpfungszustand verfiel. Sie erkannte, dass sich an ihrem Verhalten etwas ändern musste und kam zu mir.

Ich hörte mir ihre Geschichte wie immer sehr aufmerksam an und bat sie dann spontan, sich auf drei Blätter Papier zu stellen, die ich vor ihr auf dem Fußboden ausbreitete. Sie wusste nicht, was auf den Blättern stand, im Gegensatz zu Ihnen, liebe Leserin und Leser.

Auf den Blättern standen die Worte „Kommunikation“, „Verantwortung“ und jetzt auch „Integrität“.

Auch diese Klientin bat ich, das Blatt Papier zu wählen, auf dem sie sich nicht wohl fühlte. Und wie nicht anders zu erwarten, entschied sie sich für das Blatt mit dem Wort „Integrität“.

Was hat Integrität mit dem Problem zu tun?

Diese Frage stellte ich meiner Klientin. Sie wusste darauf keine Antwort und gab etwas verlegen zu, dass sie mit diesem Wort nicht viel anfangen könne.

Ich beruhigte sie, indem ich ihr zusicherte, dass sie sich hier in guter Gesellschaft befinden würde. Die wenigsten meiner Klientinnen und Klienten konnten sofort etwas mit diesem Begriff anfangen. So zog ich meine schlaue Notiz zu Rate und las ihr vor, was es mit dem Begriff „Integrität“ auf sich hat, nämlich:

Meine Gedanken und mein Handeln sind im Einklang. Ich bin ganz bei mir selbst. Ich bin geschützt vor äußeren Eindrücken. Nichts und niemand kann mich verletzen. Ich zeige Grenzen auf, die andere respektieren. Ich fühle mich stark und bin gut zu mir. Ich bin aufrichtig und authentisch.
Ich bin charakterstark.

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Lernen, sich abzugrenzen und zu sich zu stehen

Meiner Klientin war, nachdem der Begriff „Integrität“ geklärt war, durchaus bewusst, dass sie ein Problem damit hatte, sich abzugrenzen. Es war ihr aber noch nie gelungen, dieses Ziel zu erreichen.

Ich versprach ihr, dass sie, wenn sie sich auf ein Experiment einlassen würde, ein Werkzeug mit nach Hause nehmen könne, dass ihr im Alltag helfen würde, ihr Ziel Schritt für Schritt zu erreichen.

Der Körperanker kommt zum Einsatz

Ich bat meine Klientin sich vorzustellen, wie es sei, ab sofort ganz bei sich selbst zu sein und sich abgrenzen zu können. Wie es sei, wenn sie erfolgreich Grenzen aufzeigen könne die andere respektierten. Und sich vorzustellen, ab sofort gut zu sich zu sein, sich stark zu fühlen. Kurzum: charakterstark zu sein.

Diese neue innere Haltung und das damit verbundene gute Gefühl verankerte sie mit einer Körperbewegung. Sie setzte dieses Werkzeug ab sofort immer dann ein, wenn sie bemerkte, dass ihre Grenzen überschritten wurden bzw. noch bevor die Situation tatsächlich eintrat.

Was es genau mit dem Körperanker auf sich hat, können Sie gerne in den Folgen 29 und 30 nochmals nachlesen.

Des Rätsels Lösung: drei Worte

Immer wenn wir in einer belastenden Situation feststecken oder eine Verhaltensweise an den Tag legen, die uns nicht guttut, finden Sie die Lösung in diesen drei Worten. Prüfen Sie immer, welches Thema bearbeitet werden muss, damit Sie Ihr positives Ziel erreichen.

  • Geht es um „Kommunikation“?
  • Geht es um „Verantwortung“?
  • Geht es um „Integrität“?

Wie Sie das herausfinden können, wissen Sie sicher schon. Falls nicht, finden Sie die Übungen und Testmethoden in meinen bisherigen Folgen oder zusammengefasst in den Folgen 25 und 26 dieses Blogs.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den neuen Erkenntnissen und bin gerne für Sie da, wenn Sie Fragen haben.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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