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(39) Autonomietraining: Raus aus der Sorgen-Falle

Im vorherigen Artikel haben Sie erfahren, wie die Selbstzweifel-Typen ihrem Fallenverhalten in Stresssituationen entkommen können und was man unter Autonomie versteht.

Heute möchte ich den Sorgen-Typen unter Ihnen helfen, die ersten Schritte unternehmen zu können, damit auch Sie in schwierigen Situationen selbstbestimmt handeln.

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Das verursacht dem Sorgen-Typ Stress

Sorgen-Typen neigen dazu, sich ständig negativ mit der Zukunft zu beschäftigen. Sie haben die Angewohnheit, andere wohlmeinend zu manipulieren, für sie zu fühlen, zu denken und zu handeln. Sie sind so sehr damit beschäftigt sich auf andere zu konzentrieren und diese vor möglichen Fehlern und Schäden zu bewahren, dass sie nicht bemerken, wenn sie deren Grenzen überschreiten.

Was sie aber sehr wohl bemerken und sie zutiefst verletzt ist der Undank und die Ablehnung die ihnen entgegenschlägt, wenn sich die hilflosen und zu rettenden Menschen nicht dankbar bevormunden lassen.

Das lernt der Sorgen-Typ im Autonomietraining

Als Sorgen-Typ lernen Sie im Autonomietraining

  • nicht mehr für andere zu entscheiden,
  • die Menschen mit in Ihre Entscheidungen einzubeziehen und mit ihnen darüber zu sprechen, was sie wollen und selbst können
  • und diese Antworten als wertvolle Informationen zu berücksichtigen und die Wünsche anderer auch zu respektieren.

Diese Fragen sollten sich jeder Sorgen-Typ stellen

So wie der Selbstzweifel-Typ sich die Frage: „Wer hat das Problem?“ stellen sollte, so lautet die wichtigste Frage für den Sorgen-Typ:

„Wer ist für die Lösung des Problems zuständig?“

Im Unterschied zum Selbstzweifel-Typ, der sich die Sorgen anderer zu eigen macht, ist dem Sorgen-Typ durchaus bewusst, dass es nicht seine eigenen Probleme sind, die ihm Kummer bereiten. Er geht aber davon aus, dass nur er die Probleme anderer lösen kann.

Das tut dem Sorgen-Typ gut

Je nachdem welchem Sorgen-Typ man entspricht, kann es helfen zu lernen sich zu sagen:

  • Ich besinne mich auf meine Erkenntnisse und mein Gefühl.
  • Ich besinne mich auf mein Können.
  • Ich lebe, traue zu und erlebe!

Der Sorgen-Typ spürt sich selbst nicht

Die Sorgen-Typen identifizieren sich so stark mit ihrem Gegenüber, dass Sie sich selbst vergessen. Sie wissen nicht mehr, was sie möchten und fühlen. So gibt es eine weitere Frage, die man sich – nicht nur – in einer belastenden Situation stellen kann:

„Was ist meins und was ist deins?“

Um diese Frage beantworten zu können hilft es, wenn man beginnt sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, indem man ganz genau auf die Körpersprache des Gegenübers achtet. Lassen Sie sich auf Beziehungen zu anderen ein. Haben Sie Spaß und genießen Sie einfach das gesellige Zusammensein, dann werden auch Sie spüren und erkennen, was Ihres ist.

Die gefühlsmäßigen Verstrickungen des Sorgen-Typs

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie Ihrer belastenden Situation entkommen sind und wie es wäre,

  • sich selbst und die Gegenwart mit allen Sinnen wahrnehmen zu können.
  • fühlen zu können, wie es ist aktiv zu Handeln.
  • erleben zu können, sich gefühlsmäßig auf Ihr Gegenüber einzulassen?

Und damit diese Vorstellung wahr werden kann, verabschiede ich mich auch heute wieder mit einer kleinen Übung, die Sie so oft Sie möchten durchführen können. Schmücken Sie Ihre Vorstellung nach Herzenslust aus und achten Sie darauf, dass Sie sich in vor Ihrem inneren Auge auch selbst sehen.

Ein Wunder ist geschehen

Nehmen wir an, ein Wunder sei geschehen und Sie haben Ihr Ziel erreicht, nämlich aus Ihrer Falle herauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben ganz nach Ihren Vorstellungen zu führen. Die „gute Zukunft“ ist jetzt Realität. Sie sind unabhängig in Ihren Entscheidungen und von äußeren negativen Einflüssen geschützt. Genießen Sie diese Wahrnehmung und Erfahrung und die damit verbundenen guten Gefühle.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihre
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de

(38) Autonomietraining: Raus aus der Selbstzweifel-Falle

In den vergangenen drei Folgen habe ich Ihnen die typischen Fallen der drei Persönlichkeitstypen der Psychographie vorgestellt, nämlich die Selbstzweifel-Falle, die Sorgen-Falle und die Abhängigkeits-Falle.

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Heute stelle ich Ihnen das Autonomietraining vor, das Ihnen helfen kann, Ihrer ganz persönlichen Falle zu entkommen, um selbstbestimmt entscheiden und handeln zu können.

Was bedeutet Autonomie?

Das Wort „Autonomie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Selbstgesetzgebung“. Wer autonom ist, ist unabhängig. Das bedeutet auf uns Menschen übertragen, dass wir in der Lage sind, Entscheidungen in Bezug auf uns selbst zu treffen, und zwar ohne Einfluss von außen.

Sollten Sie jetzt der Meinung sein, dass keiner von uns immun gegen äußere Einflüsse ist, widerspreche ich Ihnen nicht. Das Autonomietraining hilft jedoch, sich mehr und mehr selbst zu vertrauen und den Mut aufzubringen, die Entscheidungen zu treffen, die einem selbst guttun. Und all das, ohne anderen zu schaden.

Das verursacht dem Selbstzweifel-Typ Stress

Als Selbstzweifel-Typ ist man ständig mit negativen und abwertenden Gedanken beschäftigt. Egal ob man sich selbst abwertet, mit vergangenen Erfahrungen negativ umgeht oder das Denken generell durch Vorurteile beeinflusst wird, all das stresst auf Dauer.

Das Autonomietraining hilft Ihnen herauszufinden, wie Sie aus diesem Gedankenkarussell aussteigen können.

Das lernen Sie im Autonomietraining

Als Selbstzweifel-Typ lernen Sie im Autonomietraining

  • Ihre eigenen Maßstäbe zu relativieren
  • sich an die eigenen Stärken und Erfolge zu erinnern und darauf zu vertrauen, dass Sie fähig sind Entscheidungen zu treffen
  • realistisch zu planen und zu handeln, anstatt Idealvorstellungen zu pflegen.

Diese Frage sollte sich jeder Selbstzweifel-Typ stellen

Die wichtigste Frage, die sich ein Selbstzweifel-Typ stellen sollte, wenn er sich einer belastenden Situation ausgesetzt sieht, ist folgende:

„Wer hat das Problem?“

Eine so einfache und doch so wichtige und entscheidende Frage. Denn die Selbstzweifel-Typen haben die Tendenz, sich die Probleme anderer zu eigen zu machen. Wenn sich herausstellen sollte, dass man sich wieder einmal den Schuh eines anderen angezogen hat, dann geht man einen Schritt weiter und findet heraus, wie man ihn wieder ausziehen kann.

Das tut dem Selbstzweifel-Typ gut

Je nachdem welchem Selbstzweifel-Typ man entspricht, kann es helfen zu lernen, sich zu sagen:

  • Ich bin o.k. so wie ich bin.
  • Ich blicke nach vorne und handle.
  • Ich lasse mich auf mein Gegenüber ein und handle gemeinsam mit anderen.

Der Selbstzweifel-Typ nimmt sich selbst nicht wahr

Den Selbstzweifel-Typen fällt es schwer an sich selbst zu denken und für sich zu sorgen. So gibt es eine weitere Frage, die man sich – nicht nur – in einer belastenden Situation stellen kann:

„Was tut mir gut?“

Um diese Frage beantworten zu können hilft es, wenn man beginnt sich selbst wahrzunehmen, wenn man aktiv und in Bewegung ist, z. B. in der Freizeit, in der Natur oder im Sport.

Es hilft auch sich zu fragen, wie man sich selbst, seine Bedürfnisse und seinen Körper bewusst wahrnehmen kann.

Schon allein die Beschäftigung mit diesen Fragen führt von der belastenden Situation weg und hin zu einer Lösung.

Die gute Zukunft des Selbstzweifel-Typs

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie Ihrer belastenden Situation entkommen sind und wie es wäre,

  • sich Prioritäten und realistische Ziele zu setzen und diese in kleinen Schritten zu realisieren.
  • wenn Sie Ihren kreativen und praktischen Impulsen spontan folgen und mit klarem Blick nach vorne schauen.
  • wenn Sie mit Tätigkeiten beginnen, die Ihnen Freude machen.

Und damit diese Vorstellung auch wahr werden kann, verabschiede ich mich für heute mit einer kleinen Übung, die Sie so oft Sie möchten durchführen können. Schmücken Sie Ihre Vorstellung nach Herzenslust aus und achten Sie darauf, dass Sie sich in vor Ihrem inneren Auge auch selbst sehen.

Ein Wunder ist geschehen

Nehmen wir an, ein Wunder sei geschehen und Sie haben Ihr Ziel erreicht, nämlich aus Ihrer Falle herauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben ganz nach Ihren Vorstellungen zu führen. Die „gute Zukunft“ ist jetzt Realität. Sie sind unabhängig in Ihren Entscheidungen und von äußeren negativen Einflüssen geschützt. Genießen Sie diese Wahrnehmung und Erfahrung und die damit verbundenen guten Gefühle.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihre
Susanne Witschas

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(31) Nur wer integer ist, kann sich erfolgreich abgrenzen

In den vergangenen beiden Artikeln habe ich Ihnen zwei Geschichten erzählt von Menschen, die in einer unangenehmen Lebenssituation oder Verhaltensweise feststeckten.

In der ersten Geschichte ging es um mich und die Tatsache, dass ich es gewohnt war falsch zu kommunizieren.

Die zweite Geschichte handelte von einer Kundin, die entdeckte, dass sie bisher jede Verantwortung scheute und sich dadurch das Leben schwer machte.

Und heute geht es um das Thema „Integrität“ und was es damit auf sich hat.

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Zu schwach um NEIN zu sagen

Meine Klientin war eine sehr sensible und mitfühlende Person, die sich Zeit ihres Lebens für andere aufopferte und sich schamlos hat ausnutzen lassen. Sie war ständig besorgt um andere und immer bemüht alles richtig zu machen. Ihr Verhalten vermittelte ihrem Umfeld jedoch das Gefühl, dass sie ein schwacher Mensch sei und man an ihr seinen eigenen Unmut ungeniert auslassen konnte, denn man hatte die Erfahrung gemacht, dass sie sich gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen nie zur Wehr setzte.

Herausfinden wo die Wurzel des Übels liegt

Mit den Jahren bemerkte meine Klientin, dass ihre von Natur aus dünne Haut immer durchlässiger wurde und sie in einen melancholischen Erschöpfungszustand verfiel. Sie erkannte, dass sich an ihrem Verhalten etwas ändern musste und kam zu mir.

Ich hörte mir ihre Geschichte wie immer sehr aufmerksam an und bat sie dann spontan, sich auf drei Blätter Papier zu stellen, die ich vor ihr auf dem Fußboden ausbreitete. Sie wusste nicht, was auf den Blättern stand, im Gegensatz zu Ihnen, liebe Leserin und Leser.

Auf den Blättern standen die Worte „Kommunikation“, „Verantwortung“ und jetzt auch „Integrität“.

Auch diese Klientin bat ich, das Blatt Papier zu wählen, auf dem sie sich nicht wohl fühlte. Und wie nicht anders zu erwarten, entschied sie sich für das Blatt mit dem Wort „Integrität“.

Was hat Integrität mit dem Problem zu tun?

Diese Frage stellte ich meiner Klientin. Sie wusste darauf keine Antwort und gab etwas verlegen zu, dass sie mit diesem Wort nicht viel anfangen könne.

Ich beruhigte sie, indem ich ihr zusicherte, dass sie sich hier in guter Gesellschaft befinden würde. Die wenigsten meiner Klientinnen und Klienten konnten sofort etwas mit diesem Begriff anfangen. So zog ich meine schlaue Notiz zu Rate und las ihr vor, was es mit dem Begriff „Integrität“ auf sich hat, nämlich:

Meine Gedanken und mein Handeln sind im Einklang. Ich bin ganz bei mir selbst. Ich bin geschützt vor äußeren Eindrücken. Nichts und niemand kann mich verletzen. Ich zeige Grenzen auf, die andere respektieren. Ich fühle mich stark und bin gut zu mir. Ich bin aufrichtig und authentisch.
Ich bin charakterstark.

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Lernen, sich abzugrenzen und zu sich zu stehen

Meiner Klientin war, nachdem der Begriff „Integrität“ geklärt war, durchaus bewusst, dass sie ein Problem damit hatte, sich abzugrenzen. Es war ihr aber noch nie gelungen, dieses Ziel zu erreichen.

Ich versprach ihr, dass sie, wenn sie sich auf ein Experiment einlassen würde, ein Werkzeug mit nach Hause nehmen könne, dass ihr im Alltag helfen würde, ihr Ziel Schritt für Schritt zu erreichen.

Der Körperanker kommt zum Einsatz

Ich bat meine Klientin sich vorzustellen, wie es sei, ab sofort ganz bei sich selbst zu sein und sich abgrenzen zu können. Wie es sei, wenn sie erfolgreich Grenzen aufzeigen könne die andere respektierten. Und sich vorzustellen, ab sofort gut zu sich zu sein, sich stark zu fühlen. Kurzum: charakterstark zu sein.

Diese neue innere Haltung und das damit verbundene gute Gefühl verankerte sie mit einer Körperbewegung. Sie setzte dieses Werkzeug ab sofort immer dann ein, wenn sie bemerkte, dass ihre Grenzen überschritten wurden bzw. noch bevor die Situation tatsächlich eintrat.

Was es genau mit dem Körperanker auf sich hat, können Sie gerne in den Folgen 29 und 30 nochmals nachlesen.

Des Rätsels Lösung: drei Worte

Immer wenn wir in einer belastenden Situation feststecken oder eine Verhaltensweise an den Tag legen, die uns nicht guttut, finden Sie die Lösung in diesen drei Worten. Prüfen Sie immer, welches Thema bearbeitet werden muss, damit Sie Ihr positives Ziel erreichen.

  • Geht es um „Kommunikation“?
  • Geht es um „Verantwortung“?
  • Geht es um „Integrität“?

Wie Sie das herausfinden können, wissen Sie sicher schon. Falls nicht, finden Sie die Übungen und Testmethoden in meinen bisherigen Folgen oder zusammengefasst in den Folgen 25 und 26 dieses Blogs.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den neuen Erkenntnissen und bin gerne für Sie da, wenn Sie Fragen haben.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(30) Verantwortung übernehmen – aber richtig

Mit gegenüber sitzt eine gepflegte, attraktive Frau, Mitte Fünfzig, dunkelhaarig mit dunklen Augen und einem verzweifelten Gesichtsausdruck. Nervös knetet sie ihre Hände im Schoß und rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

Ich frage Sie, welches Thema sie denn zu mir führt und warte ruhig ab, bis sie mir ihre Geschichte erzählt.

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Ein Schicksalsschlag folgt dem anderen

Sie erzählt mir, dass sie bis vor ca. 10 Jahren keine Probleme hatte. Sie war in einer glücklichen Beziehung, hatte einen Beruf der sie erfüllte, hatte viele nette Freunde und genoss das Leben in vollen Zügen. Auch finanziell musste sie sich keine Sorgen machen.

Aber irgendwann begann sich das alles zu ändern. Die Beziehung zerbrach, und die berufliche Situation änderte sich ebenfalls. Ihr gesamtes Leben wurde von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Sie zog wieder zurück an ihren Geburtsort und suchte sich einen neuen Arbeitsplatz. Aber dieses und die folgenden Arbeitsverhältnisse waren seitdem nie mehr unbefristet, und ihr saß immer die Angst im Nacken, wieder ohne Arbeit dazustehen und nicht für sich selbst sorgen zu können.

Das alles kostete sie so viel Energie, dass sie sich nach und nach von ihren Freunden zurückzog. Sie verlor mit der Zeit ihre Lebensfreude. Eines Tages diagnostizierten die Ärzte ein Burnout und danach eine Depression.

Nichts scheint wirklich zu helfen

„Zuerst wollte ich das alles nicht wahrhaben,“ berichtet sie mir. „Ich konnte nicht glauben, dass mir, der immer alles gelang und die immer alles perfekt macht, so etwas passieren kann.“

„Irgendwann habe ich mir aber gesagt,“ fährt sie fort, „dass ich nicht weiter den Kopf in den Sand stecken darf und begann eine Therapie. Ich war in den letzten Jahren bei verschiedenen Psychotherapeuten und Psychologen und nahm auch Antidepressiva ein. Aber mein Zustand hat sich nicht verbessert. Mir scheint, dass sich dieser belastende Zustand immer mehr auszubreiten und festzubeißen scheint. Ich bin inzwischen ein Experte was meine Probleme und die Ursachen dahinter betrifft. Aber davon habe ich nichts. Ich fühle mich von Tag zu Tag schlechter und verzweifelter.

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und dachte, es könne nicht schaden, wenn ich mir alternative Therapiemöglichkeiten anschaue. Vielleicht finde ich hier die Lösung und wieder zurück zu einem normalen Leben. Was habe ich denn noch zu verlieren?“

Weg von den Problemen – hin zu Lösungen

Ich hörte ihr geduldig zu und verstand genau was sie meinte. Meiner Meinung nach haben wir alle die Tendenz, uns auf unsere Probleme zu konzentrieren, sie zu analysieren und die Ursachen dahinter finden zu wollen. Dann stellen aber die meisten von uns – wie auch meine Klientin – fest, dass damit weder das Problem noch die Ursache verschwunden ist.

Ich erklärte ihr, dass sie genau den richtigen Schritt getan hat, nämlich den Schritt hin zum Coaching und damit zu einer lösungsorientierten Sichtweise.

Wir beschäftigten uns nicht weiter mit ihrem Thema, sondern damit, wie ihre Zukunft aussehen sollte und wie eine positive Veränderung herbeizuführen sei.

Die Lösung lautete: Verantwortung

Ich machte mit meiner Klientin eine Übung. Ich bat sie, sich nach und nach auf eines der drei vor ihr auf dem Fußboden liegenden Blätter zu stellen und das Blatt auszuwählen, auf dem sie sich am unwohlsten fühlte.

Auf dem Blatt, das sie dann wählte, stand das Wort „Verantwortung“.

Verblüfft schaute sie zuerst dieses Wort an und dann mich. Ich fragte sie, was ihr denn zu diesem Thema einfallen würde bzw. was dieses Wort mit ihrem Thema zu tun hätte?

Sie überlegt lange bevor sie mir antwortete. Zerknirscht und etwas beschämt musste sie zugeben, dass es ihr schwer fällt, grundsätzlich die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Sie sei in einer behüteten Familie aufgewachsen, danach dann in eine behütete Partnerschaft mit einem wesentlich älteren Mann gegangen und hatte immer nur sichere Arbeitsplätze.

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Meine Klientin erkannte, dass ihre Probleme damit zu tun hatten, dass sie sich immer darauf konzentriert hatte, jemanden zu finden, der alles für sie regelte oder aber jemanden, den sie für all ihr Unglück verantwortlich machen konnte. Wenn es keine Person gab, der sie den schwarzen Peter zuschieben konnte, dann waren es eben die widrigen Lebensumstände auf die sie keinen Einfluss hat.

Sie erkannte, dass sie sich selbst in eine Opferrolle begeben hatte, aus der nur sie allein wieder herauskam. Und zwar nur dann, wenn sie begann, für sich selbst, ihr Leben, ihre Entscheidungen und ihr Glück die alleinige Verantwortung zu übernehmen.

Die Rettung – der Körperanker

Ich bat die Kundin sich vorzustellen wie es sei, wenn sie ab sofort die Verantwortung für sich selbst und ihre Entscheidungen übernimmt. Wenn Sie nicht mehr nach Schuldigen suchen, sondern sich selbst den Spiegel vorhalten würde und wisse, dass die Lösung all ihrer Probleme in ihr selbst liegt.

Sie schmückte diese Vorstellung so lange aus, bis das gute Gefühl die zehn auf einer Skala von 1 bis zehn erreichte. Danach verankerte sie das gute Gefühl und die neue innerer positive Haltung, indem sie ihre rechte Hand auf ihr Brustbein legte.

Sie setzte den Körperanker regelmäßig im Alltag ein, und zwar immer dann, wenn sie feststellte, dass sie sich mal wieder vor ihrer Verantwortung zu drücken begann. Allein mit dieser kleinen Übung und dem Körperanker, konnte sich meine Klientin wieder auf den Weg in eine positive Zukunft machen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Verantwortung“?

Fällt es Ihnen leicht, Entscheidungen zu treffen und zu diesen zu stehen, auch wenn sich im Nachhinein vielleicht herausstellen sollte, dass es die falschen Entscheidungen waren?

Nehmen Sie ihr Leben in die eigenen Hände oder lassen Sie sich leben?

Genießen Sie es, die Opferrolle zu übernehmen und sich von anderen bemitleiden und bedauern zu lassen?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen Testmethoden und Übungen in den Folgen 25 und 26 herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Und jetzt komme ich zu Ihrer noch ungestellten Frage

Sie möchten wissen, was auf den beiden anderen Blättern stand, auf die sich meine Klientin stellte? Auf dem einen Blatt stand das Wort „Kommunikation“. Kommt Ihnen das bekannt vor? Genau. Darüber habe ich im letzten Artikel geschrieben.

Das dritte Wort verrate ich Ihnen in meinem nächsten Artikel. Seien Sie gespannt.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(29) Jede Wahrheit hat zwei Seiten

Wir sollten uns beide Seiten anschauen, bevor wir uns für das eine entscheiden. Dieser Meinung war angeblich schon der griechische Dichter Aesop, der vermutlich im 6. Jahrhundert vor Christus lebte.

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Als ich das las, erinnerte ich mich an eine Situation während meiner Coachingausbildung. Es ging um ein Thema, das mich schon immer belastete und ich nicht in den Griff bekam. Um was es genau ging, kann ich nicht mehr sagen, aber der Grund für meinen unterschwelligen Zorn – den ich natürlich leugnete – war schlicht und ergreifend die Tatsache, dass ich die geborene Besserwisserin bin.

Erkenntnisse sind nicht immer schön – aber hilfreich

Als mir meine Kollegin damals die Augen öffnete, war ich zuerst empört und stritt ab, eine Besserwisserin zu sein. Aber da ich ja die Ausbildung machte um etwas zu lernen und insbesondere mich selbst besser kennenzulernen, dachte ich darüber nach. Es war nicht schön für mich festzustellen, dass ich eine Besserwisserin bin. Ich schämte mich auch dafür, ein – in meinen Augen – so unangenehmer Mensch zu sein. Denn Menschen, die in meinen Augen Besserwisser waren, empfand ich immer als arrogant, überheblich und eingebildet. Und das alles sollte auch ich sein?

Es gibt immer einen Grund für alles

Ich entschied mich also, das Thema anzugehen und zu schauen, was ich verändern könnte. Es stellte sich heraus, dass eine falsche Kommunikation die Ursache für meinen inneren unterdrückten Zorn war. Sie war auch der Grund dafür, warum ich Menschen, die ebenfalls alles besser wissen wollten, unsympathisch fand.

So begann ich, meine Besserwisserei anzunehmen und mit ihr umzugehen

Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich in jeder Situation immer „richtig“ kommunizieren würde. Damit war gemeint, dass ich mir vorstellte, erst meine Meinung zu äußern, wenn ich dazu aufgefordert wurde. Und ich stellte mir vor, dass ich meine Meinung auch gar nicht äußern musste, wenn ich nicht wollte.

Ich stellte mir vor, dass ich nicht mehr den Drang hatte, anderen ständig ins Wort fallen und ihnen meine Ansichten aufs Auge drücken zu müssen. Ich stellte mir vor, wie ich anderen wohlwollend und aufmerksam zuhörte und mir dabei sagte, dass jeder seine eigene Meinung haben dürfe. Und ich sagte mir, dass auch andere einmal Recht haben können und ich auch mal Unrecht.

Dies nahm mir meinen inneren Druck und ich spürte, dass ich nicht verantwortlich dafür war, anderen zu sagen, was richtig und falsch ist. Ich war nicht verantwortlich dafür, Ihnen zu sagen, was wahr und was unwahr ist. Und das fühlte sich fantastisch an.

Die guten Gefühle verankern

Es fühlte sich so leicht und unbeschwert an, dass ich es genoss, in diesem schönen Gefühl zu baden. Ich schmückte die Vorstellung so lange aus, bis ich das schöne Gefühl auf einer Skala von 1 bis 10 bei einer 10 einordnen konnte.

Um mich immer an dieses schöne Gefühl der Leichtigkeit zu erinnern, setzte ich einen sogenannten „Körperanker“. Damit ist gemeint, dass man – während man in dem schönen Gefühl verweilt – eine Körperstelle berührt, um dort das Gefühl zu speichern. Es sollte eine Stelle sein, die leicht und unauffällig zu erreichen ist und die Sie normalerweise im Alltag nicht berühren.

Wenn Sie z. B. beim Nachdenken ständig an Ihrem rechten Ohrläppchen zupfen, würde sich diese Stelle als Körperanker nicht eignen. Sie könnten dann z. B. mit Ihrer rechten Hand den linken Daumen umgreifen.

Ich habe mich dafür entschieden, mit der rechten Hand über meinen linken Ellenbogen zu streichen.

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Den Körperanker in Stresssituationen lösen

Damit das gute Gefühl auch stark mit der ausgewählten Körperstelle verbunden ist, bin ich mindestens einmal täglich in dieses gute Gefühl eingetaucht und habe meinen linken Ellenbogen berührt.

Um zu sehen, ob die Verankerung auch funktionierte, habe ich mir eine Situation vorgestellt, die mir Stress verursachte und mit meiner Besserwisserei zu tun hatte. Dies rief sofort wieder unangenehme Gefühle hervor und ich spürte fast körperlich meinen unterdrückten Zorn. Ich habe dann meinen linken Ellenbogen berührt und fast sofort haben sich meine negativen Gefühle verändert und ich empfand die Situation als kaum noch belastend.

Der Sinn dieser Übung besteht darin, dass man in alltäglichen Situationen, in denen man sich dabei ertappt, wieder in die Besserwisserei abzurutschen, diese Körperstelle berührt, um nicht wieder in die alte Verhaltensweise zu verfallen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Wahrheit“?

Sind Sie auch jemand, der wie ich unter seiner Besserwisserei leidet oder sie leugnet bzw. gar nicht weiß, dass man zu dieser „unangenehmen Gruppe“ gehört?

Können Sie die Meinung anderer aushalten oder beharren Sie auf Ihrer Wahrheit? Fällt es Ihnen leicht zuzugeben, wenn Sie sich geirrt haben?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen bereits vorgestellten Testmethoden und Übungen herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Nicht nur eine falsche Kommunikation könnte einer der Gründe für Ihr Thema sein. Es gibt noch zwei andere, die ich Ihnen in den nächsten beiden Artikel vorstelle.

Die Arbeit hat sich gelohnt

Heute kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat, mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Den Körperanker brauche ich nur noch selten, denn ich stehe inzwischen offen, ehrlich und humorvoll zu meiner „dunklen“ Seite und stelle fest, dass mir fast keine Besserwisser mehr begegnen. Eigenartig, oder?

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(28) Die Kinesiologie gibt Antworten: ehrlich und ungefiltert (Teil 4)

Im vergangenen Artikel ging es um Fragetechniken, die helfen sollen herauszufinden, ob die Ursache gesundheitlicher Störungen auf der körperlichen Ebene zu finden sind.  Jetzt geht es um unsere Gedanken und unsere Gefühlswelt und um die Frage, ob diese unsere gesundheitlichen Störungen mit beeinflussen oder gar hervorrufen.

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Nichts ist je vergessen – weder Erlebnisse noch Gefühle

Jeder einzelne von uns macht im Laufe seines Lebens Erfahrungen. Manche Erfahrungen empfinden wir als positiv und andere als negativ. Sowohl die Erfahrungen als auch die mit ihnen verknüpften Gefühle werden in unserem Unterbewusstsein – auch Unbewusstes genannt – gespeichert.

Die gespeicherten Erlebnisse können mit der Zeit ganz schleichend auf unser emotionales wie auch körperliches Befinden Einfluss nehmen. Das bedeutet, dass sie entweder eine positive oder auch eine negative Auswirkung haben können. Und um diese negative Auswirkung geht es heute.

Alles ist in uns – sowohl die Ursache des Problems als auch die Lösung

Nicht immer, wenn wir ein belastendes Thema mit uns herumschleppen handelt es sich um unser eigenes Thema. Es kommt oft vor, dass wir unbewusst anderen Menschen ihre Probleme abnehmen möchten, sie für sie lösen möchten. Oder wir fühlen uns für etwas verantwortlich, das nichts mit uns zu tun hat und worauf wir keinen Einfluss nehmen können.

In der Regel ist uns das gar nicht bewusst. Es wird uns erst dann bewusst, wenn wir beginnen uns zu fragen, was denn die Ursachen unseres Unglücklichseins oder unserer gesundheitlichen Störungen sein könnten.

Erst wenn wir bereit sind hinzuschauen und die Wahrheit herausfinden zu wollen, erst dann können wir eine Lösung für unsere belastenden Themen finden. Und wie Sie das herausfinden können, verrate ich Ihnen heute.

Sie fragen – Ihr Unbewusstes antwortet

Ich stelle Ihnen heute einige Fragen vor, die ich in meiner Praxis meinen Klientinnen und Klienten stelle. Es sind Standardfragen, die ich immer benutze. Während des Therapieverlaufs oder der Coachingsitzungen ergeben sich dann weitere individuelle Fragen.

Wenn Sie wissen möchten, warum Sie gesundheitlich nicht so ganz fit sind oder sich unglücklich oder ausgebrannt fühlen, könnten Sie mit folgenden Fragen beginnen:

  1. Gibt es seelische Eindrücke, die meinem belastenden Thema oder meiner gesundheitlichen Störung zugrunde liegen?
  2. Ist es erlaubt, diese seelischen Eindrücke aufzulösen bzw. zu bearbeiten?
  3. Bin ich bewusst damit einverstanden, diese seelischen Eindrücke zu bearbeiten?
  4. Bin ich unbewusst damit einverstanden, diese seelischen Eindrücke zu bearbeiten?

Erst wenn alle diese Fragen mit „JA“ beantwortet werden, können Sie weiter forschen.

Wenn es nicht erlaubt ist, die seelischen Einflüsse zu bearbeiten oder Sie nicht damit einverstanden sind, sollten Sie die Angelegenheit fürs erste ruhen lassen oder die Unterstützung einer kompetenten Therapeutin oder eines Therapeuten in Anspruch nehmen.

Es ist nicht ratsam nach etwas zu suchen, das (noch) nicht gefunden werden möchte.

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Was ist meins und was ist deins?

Wenn Sie jetzt also wissen, dass seelische Eindrücke negative Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden haben, dann ist es an der Zeit herauszufinden, um was es genau geht. Mögliche Fragen wären z. B.:

  1. Handelt es sich um mein eigenes Thema?
  2. Ist es ein Thema aus dieser oder einer früheren Inkarnation?
  3. Hat das Thema mit einer Person aus meinem Familienkreis, meinem Freundeskreis oder meinem Kollegenkreis zu tun?
  4. Um welche Person oder Personen geht es?

Seien Sie ruhig erfinderisch. Sie können keine falschen Fragen stellen. Je mehr Einzelheiten Sie herausfinden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre belastenden Themen Schritt für Schritt loslassen können.

Mein Tipp für Sie

Wenn ich mit mir alleine arbeite, dann schreibe ich mir meine Fragen immer auf kleine unbeschriebene Zettel, lege sie verdeckt vor mich hin, schließe meine Augen und mische sie. Es ist mir persönlich sehr wichtig, dass ich nicht weiß, welche Fragen ich teste. Nur so bin ich mir absolut sicher, dass kein Wunschdenken die Antwort beeinflusst.

Danach entscheide ich, ob ich mich auf jeden einzelnen Zettel stelle oder ob ich die Zettel nur anschaue und jeden einzelnen nach und nach teste. Die verschiedenen Testmethoden finden Sie in den Artikeln 25 und 26.

Manchmal bitte ich auch eine Kollegin oder einen Kollegen mit mir gemeinsam die Fragen zu testen und mich bei meiner Suche zu unterstützen. Denn hin und wieder kommt es vor, dass auch ich mir nicht immer die richtigen Fragen stellen möchte.

Einfach mal tun und schauen, was passiert

Warum nicht einmal Wege beschreiten und Dinge ausprobieren, die einem neu sind oder vielleicht völlig abwegig erscheinen? Warum nicht einmal spüren, was Neues mit einem macht? Warum nicht einmal neugierig nachforschen und außergewöhnliche Erkenntnisse gewinnen?

Und warum nicht einfach einmal testen, was oder wer Sie davon abhält, all das auszuprobieren?

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(27) Die Kinesiologie gibt Antworten: ehrlich und ungefiltert (Teil 3)

Viele von uns haben bestimmt schon das ein oder andere Mal erlebt, dass man ein belastendes Thema mit sich herumschleppt und einfach keine Lösung findet, um Vergangenes endgültig loszulassen. Oder man kämpft immer wieder mit den gleichen lästigen gesundheitlichen Störungen und wird sie einfach nicht los.

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Sie alleine entscheiden über Ihr Leben

Es ist nicht verwunderlich, wenn wir uns irgendwann unserem Schicksal und den widrigen Lebensumständen ergeben und körperliche Unzulänglichkeiten ignorieren oder die Symptome mit Medikamenten unterdrücken.

Auch ich habe das schon gemacht. Aber seit ich die Kinesiologie kennengelernt habe, ist das nicht mehr notwendig. Ich kann mir jetzt von Anfang an effektiv selbst helfen. Ich weiß sehr schnell, ob ich mich nur um meinen Körper kümmern muss oder ob es auch äußere Lebensumstände sind, die mir gesundheitlich zusetzen.

Und bei zwischenmenschlichen Themen weiß ich auch sehr schnell, ob die Ursache der angespannten Situation bei mir oder anderen zu suchen ist. Und wenn in mir die Ursache liegt, dann finde ich ganz entspannt heraus, um was es geht und kann es verändern.

Manchmal schaffe ich es ganz alleine, und manchmal hole ich mir Hilfe bei einer Kollegin oder einem Kollegen.

Und was ich kann, das können Sie auch.

Auf die richtige Fragestellung – und viel Fantasie – kommt es an

Wenn Sie Ihre Testmethode(n) gefunden haben, dann können Sie damit beginnen, sich kreative Fragen zu stellen, die Ihnen helfen, einen Lösungsweg für Ihr Thema zu finden.

Nehmen wir einmal an, dass Sie unter Oberbauchbeschwerden leiden. Dann könnten Sie sich z. B. folgende Fragen stellen:

  • Liegt die Ursache meiner gesundheitlichen Störung auf körperlicher Ebene?
  • Gibt es andere Ursachen, die meine Gesundheit negativ beeinflussen, wie z. B.:
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  • Toxine bzw. Gifte
  • Infektionen
  • Medikamentenwirkstoffe
  • Impfstoffe
  • Narben
  • Zähne
  • Psyche
  • Ernährungsweise
  • Gibt es andere als die genannten Gründe, die Auswirkungen auf meine gesundheitliche Störung haben?

Die Fragen können Sie sich entweder verbal stellen oder auf ein Blatt Papier schreiben. Ich für mich bevorzuge die Blatt-Methode, die ich im nächsten Teil dieser Serie nochmal genau beschreibe. So bin ich mir sicher, dass ich eine ehrliche Antwort erhalte und nicht mein Wunschdenken die Antwort womöglich beeinflusst.

Die richtigen Fragen führen zur richtigen Lösung

Wenn die Ursache z. B. auf körperlicher Ebene zu finden ist, dann fragen Sie, welche Organe Einfluss auf ihre gesundheitliche Störung haben. Ist es der Magen, die Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, die Gallenblase, die Leber, die Milz? Oder ist es der Dünndarm, der Dickdarm, die Nieren?

Testen Sie ruhig alles durch, was Ihnen so einfällt, auch wenn es noch so unsinnig erscheinen mag. Fragen Sie auch, ob es eine orthopädische Ursache geben könnte, wie z. B. eine Wirbelblockade oder eine Blockade einzelner Rippen.

Wenn es Ihnen schwer fallen sollte Fragen zu formulieren, dann holen Sie sich Unterstützung von einer medizinisch ausgebildeten Person. Oder Sie schauen sich meinen Gesundheitsblog an, in dem ich viele Zusammenhänge erkläre.

Auf die richtige Reihenfolge kommt es an

Der nächste Schritt wäre der herauszufinden, in welcher Reihenfolge die Ursachen zu behandeln sind.

Nehmen wir an, die Ursache Ihrer Oberbauchbeschwerden ist eine Entzündung des Zwölffingerdarms und der Galle. Jetzt könnten Sie fragen, ob ein Organ zuerst behandelt werden sollte und falls ja welches.

Danach könnten Sie fragen, ob Sie eine schulmedizinische oder naturheilkundliche Behandlung wählen oder beides kombinieren sollen.

Und jetzt könnten Sie testen, welche Therapeutin oder Therapeut Ihnen am besten helfen kann.

Auch die Seele hat Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden

Es kommt aber immer wieder vor, dass die Ursachen unserer gesundheitlichen Störung nicht oder nicht nur auf körperlicher Ebene zu finden sind.

Wenn Sie irgendwelche belastenden Themen oder traumatische Erlebnisse mit sich herumtragen, dann kann das zu körperlichen Krankheitssymptomen führen oder eine vollständige körperliche Genesung verhindern.

Wie Sie herausfinden, welchen hemmenden seelischen Einflüssen Sie unterliegen, erkläre ich Ihnen im nächsten Artikel.

Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute und bin wie immer gerne für Sie da, wenn Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(26) Die Kinesiologie gibt Antworten: ehrlich und ungefiltert (Teil 2)

Im ersten Teil dieser vierteiligen Serie habe ich Ihnen die Testmethoden zusammengefasst, die ich Ihnen im Laufe der vergangenen Monate vorgestellt habe. Einige Methoden habe ich in diesem Blog vorgestellt und andere in meinem Gesundheitsblog unter: naturheilpraxis-witschas.de/blog. Sie finden diese Beiträge jeweils unter der Kategorie „Übungen“.

Jetzt werde ich Ihnen zwei weitere Methoden vorstellen, mit denen Sie Antworten Ihres Unterbewusstseins bzw. Unbewussten erhalten.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Der „Ringe-Test“

Dieser Test kommt aus der Kinesiologie.

  • Finden Sie bitte eine entspannte Haltung, entweder im Stehen oder Sitzen.
  • Bitte bilden Sie mit dem Daumen und dem Zeigefinger einer Hand einen Ring.
  • Führen Sie nun durch diesen Ring den Daumen der anderen Hand und bilden auch hier einen Ring mit dem Zeigefinger.
  • Drücken Sie die Fingerkuppen nur leicht aneinander, so als hielten Sie ein Blatt Papier davon ab, durch Ihre Finger zu gleiten.
  • Nun ziehen Sie beide Ringe mit leichtem Schwung gegeneinander bzw. beide Hände voneinander weg. Die Ringe sollten standhalten.
  • Denken Sie nun das Wort „JA“ und wiederholen Sie die Übung. Auch hier sollten die Ringe halten.
  • Jetzt denken Sie bitte an das Wort „NEIN“ und ziehen beide Ringe wieder gegeneinander. Jetzt sollte sich mindestens ein Ring öffnen und sich die Hände voneinander lösen.

Immer wenn Sie etwas Positives denken oder fühlen bzw. etwas gut für Sie ist werden die Ringe halten. Wenn Sie etwas Negatives denken oder fühlen, dann werden die Ringe nicht halten. Die Hände lösen sich voneinander. Denn in dem Moment, in dem Sie etwas stresst oder nicht gut für Sie ist, werden Sie keine Kontrolle über Ihre Muskeln haben und die Spannung lässt nach.

Scheuen Sie sich nicht, diese Behauptung zu prüfen. Beispielsweise könnten Sie fragen, ob es gut für Ihre Gesundheit ist, wenn Sie täglich eine Flasche Schnaps trinken. Dann könnten Sie fragen, ob es für Ihre Gesundheit gut ist, wenn Sie täglich mindestens 1,5 Liter Wasser trinken.

Das „Körper-Pendel“

Diesen Test zähle ich persönlich zur Ideomotorik, andere wiederum zur Kinesiologie. Meiner Meinung nach ist das jedoch unwichtig. Wichtig ist nur, ob Ihnen dieser Test liegt.

  • Stellen Sie sich bitte bequem hin, die Beine sind (wenn möglich) hüftbreit geöffnet.
  • Die Arme hängen locker neben Ihrem Körper und die Knie sind evtl. leicht gebeugt.
  • Atmen Sie einige Male ruhig ein und aus und spüren Sie in sich hinein.
  • Wenn Sie das Gefühl haben, Sie stehen entspannt und sicher, dann bitten Sie Ihr Unbewusstes Ihnen anhand einer Körperbewegung zu zeigen wie eine JA-Antwort aussieht.
  • Danach beobachten Sie einfach was passiert. Vielleicht kippen Sie mit Ihrem Oberkörper nach vorne oder nach hinten. Es kann auch sein, dass Sie nach links oder rechts kippen. Oder etwas ganz anderes geschieht.

  • Es kann entweder sofort eine Reaktion kommen oder auch nach einer längeren Wartezeit. Die Antwort kann ganz eindeutig ausfallen oder auch nur sehr schwach. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Körper reagiert hat, dann bewegen Sie sich kurz und stellen sich wieder entspannt und bequem hin.
  • Dann bitten Sie Ihr Unbewusstes, Ihnen anhand einer Körperbewegung eine NEIN-Antwort zu zeigen.
  • Gehen Sie auch hier wieder wie bereits beschrieben vor.

Sie können die Bitten so lange äußern, bis Sie sich sicher sind, wie Ihr Körper bei JA- und NEIN-Antworten reagiert. Dann stellen Sie zur Überprüfung Fragen, die ganz eindeutig nur mit JA oder NEIN beantwortet werden können. So können Sie z. B. fragen: Bin ich eine Frau? Bin ich ein Mann? Fragen Sie einfach was Sie möchten. Sie können nichts falsch machen.

Testmethoden – eine echte Hilfestellung

Sie haben bisher fünf Testmethoden kennengelernt:

Sie helfen Ihnen,

  • Erkenntnisse zu gewinnen
  • Entscheidungen leichter treffen zu können
  • Ursachen gesundheitlicher Störungen zu finden
  • Ursachen psychischer Belastungen zu finden

Sobald Sie Ihre Testmethode(n) gefunden haben, können Sie alles, was Sie bewegt und was Sie betrifft, herausfinden. Sie haben mit diesen Methoden Werkzeuge, mit denen Sie sich selbst helfen können.

In der nächsten Folge erkläre ich Ihnen ganz genau, welche Fragen Sie wie stellen können, um Ihren Zielen Stück für Stück näher zu kommen.

Wenn Sie aber – so wie ich – zu den ganz Ungeduldigen zählen, dann wissen Sie, dass ich immer ein offenes Ohr für Sie habe.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(25) Die Kinesiologie gibt Antworten: ehrlich und ungefiltert (Teil 1)

In meinen vergangenen Artikeln habe ich Ihnen einige Testmethoden vorgestellt, anhand derer Sie Antworten auf Fragen erhalten können. Diese Methoden können Ihnen helfen, klare und für Sie richtige Entscheidungen zu treffen und Lösungen für Ihre belastenden Themen zu finden.

Heute möchte ich diese Methoden noch einmal kurz zusammenfassen. Einige Methoden habe ich in diesem Blog vorgestellt. Andere finden Sie in meinem Gesundheitsblog unter: naturheilpraxis-witschas.de/blog.

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Gestalttherapeutische Übung

Lassen Sie uns mit der ersten Übung beginnen, die ich „Blattmethode“ nennen möchte. Diese dient dazu, Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung zu helfen. Nehmen wir einmal an, dass Sie nicht wissen, ob Sie wegen Ihres Themas das Coaching in Anspruch nehmen sollen oder lieber eine Psychotherapie.

Um Klarheit zu erhalten, könnten Sie zum Beispiel folgendermaßen vorgehen:

  • Nehmen Sie bitte zwei DIN-A4-Blätter zur Hand. 
  • Schreiben Sie nun mit Bleistift auf das eine Blatt das Wort „Coaching“ und auf das andere Blatt das Wort „Psychotherapie“. 
  • Legen Sie beide Blätter mit der beschrifteten Seite nach unten auf den Fußboden. Wenn Sie die Übung alleine machen, dann schließen Sie jetzt die Augen und mischen die beiden Blätter bitte so lange, bis Sie nicht mehr wissen, auf welchem Blatt welches Wort steht. 
  • Überlegen Sie nun, welches Thema Sie innerlich derzeit gerade sehr beschäftigt. Es kann ein gesundheitliches Thema, ein zwischenmenschliches oder auch ein berufliches Thema sein. Was immer Sie möchten.
  • Als nächstes stellen Sie sich mit beiden Füßen auf eines der Blätter. Fragen Sie sich dabei ganz bewusst: Hilft mir die Methode, auf der ich stehe, eine Lösung für mein Thema zu finden?
  • Dann machen Sie diese Übung bitte mit dem anderen Blatt Papier. 
  • Mit der Zeit spüren Sie, ob Sie sich auf einem der beiden Blätter wohler fühlen als auf dem anderen. Manche Menschen verspüren sofort eine Reaktion, andere benötigen etwas mehr Zeit. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Die Wahrnehmungen können auch nur sehr leicht sein. Fühlen Sie einfach nur, was in Ihnen vorgeht und bewerten Sie nichts.

Nehmen Sie einfach nur wahr, welche Gefühle, Gedanken oder Bilder in Ihnen aufsteigen. Gerne können Sie sich Notizen dazu machen. Am Ende der Übung wählen Sie bitte das Blatt Papier aus, auf dem Sie nur Positives wahrgenommen haben.

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Kinesiologische Übung

Eine weitere Methode – die aus der Kinesiologie stammt – wäre der „Armlängentest“.

  • Stellen Sie sich aufrecht und leicht nach vorne gebeugt hin. Die Knie sollten nicht ganz durchgestreckt sein.
  • Lassen Sie Ihre Arme entspannt hängen und schlenkern Sie sie ein wenig hin und her.
  • Jetzt führen Sie Ihre Hände zusammen, sodass sich Ihre Handflächen treffen. Ihre Arme sind nach wie vor ausgestreckt.
  • Schauen Sie Ihre Fingerspitzen an: Enden sie auf derselben Höhe? Ja?
  • Dann lösen Sie Ihre Hände, machen das Ganze nochmal. Stellen Sie eine Frage, die nur mit JA beantwortet werden kann. Danach führen Sie Ihre Hände erneut zusammen.
  • Enden Ihre Fingerspitzen noch immer auf derselben Höhe? Ja? Dann haben Sie Ihr JA-Zeichen.
  • Wiederholen Sie nun die Übung und stellen Sie eine Frage, die nur mit NEIN beantwortet werden kann.
  • Treffen sich Ihre Fingerspitzen noch immer auf gleicher Höhe? Oder scheint es, dass ein Arm länger bzw. kürzer wurde und Ihre Fingerspitzen nicht mehr exakt auf gleicher Höhe enden? Dann haben Sie hier Ihr NEIN-Zeichen.

Wenn Sie Ihre Ja- und Nein-Zeichen sicher festgelegt haben, dann können Sie sich auch in Gedanken (oder laut ausgesprochen) dieselben Fragen wie anfangs vorgeschlagen stellen

Formulieren Sie nur ganz kurze und eindeutige Fragen, wie zum Beispiel: „Hilft mir das Coaching, eine Lösung für mein Thema zu finden?“

Fragen Sie nicht: „Soll ich zum Coaching oder zum Psychologen gehen, um eine Lösung für mein Thema zu finden?“ Diese Frage kann nicht eindeutig mit JA oder NEIN beantwortet werden.

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Ideomotorik

Unter Ideomotorik versteht man unwillkürliche Bewegungen, die durch Vorstellungen in Gang gesetzt werden. Diese automatischen Reaktionen und Bewegungen werden beispielsweise durch Emotionen hervorgerufen und laufen ohne bewusste Wahrnehmung ab.

Vermutlich stehen diese Bewegungsimpulse in Verbindung zu unserem Thalamus. Das ist ein Teil des Zwischenhirns, der auch als „Tor zum Bewusstsein“ bezeichnet wird. Der Thalamus bewertet ununterbrochen und entscheidet, was für den Organismus gerade wichtig ist.

Die Bärentatzen-Methode nach Dr. Ahlstich

  • Setzen Sie sich bequem hin und lehnen Sie sich entspannt zurück. Sie können die Übung mit geöffneten oder auch mit geschlossenen Augen durchführen.
  • Stellen Sie beide Füße auf den Boden und legen Sie die Hände locker auf Ihre Oberschenkel. Handflächen nach unten.
  • Atmen Sie einige Male tief und ruhig ein und aus.
  • Jetzt heben Sie beide Unterarme hoch, sodass sie einen 90-Grad-Winkel bilden. Die Hände hängen ganz entspannt herab und erinnern an sogenannte „Bärentatzen“. Die Schultern sind locker und entspannt.
  • Bitten Sie Ihr Unbewusstes nun, Ihnen anhand einer Bewegung zu zeigen, wie eine „JA-Antwort“ aussieht.
  • Möglicherweise geht ein Arm nach oben oder nach unten. Es kann sich auch nur die Hand bewegen. Es kann sein, dass sich beide Arme bewegen, entweder nach oben oder nach unten oder auch voneinander weg oder zueinander hin. Und noch viele weitere Varianten. Lassen Sie sich Zeit und nehmen Sie einfach nur wahr, was passiert.
  • Bitten Sie ihr Unbewusstes nun, Ihnen anhand einer Bewegung zu zeigen, wie eine „NEIN-Antwort“ aussieht. Auch hierbei sind wieder mehrere Reaktionen möglich.

Wenn Sie sich sicher sind, wie Ihre JA- und NEIN-Antworten ausfallen, dann können Sie bei Ihrer Fragestellung genauso vorgehen, wie beim Armlängentest.

Mein Tipp für Sie

Gehen Sie an die Übungen am besten mit Neugierde, Freude, Spaß und Leichtigkeit heran. Verzweifeln Sie nicht, wenn nicht alles gleich so klappt, wie Sie es sich vorstellen.

Machen Sie die Übungen auch nicht zu häufig hintereinander oder alle nacheinander. Das führt nur zu Stress, falschen Antworten und zu Frust.

Lassen Sie sich Zeit und üben Sie nur, wenn Sie völlig ungestört sind. Oder Sie üben zusammen mit einer Freundin oder einem Freund, die oder der genauso offen eingestellt ist wie Sie und immer gerne Neues dazulernen möchte.

Und denken Sie daran: Nicht jede Methode liegt jedem Menschen gleich. Wählen Sie die Methode, die Sie anspricht. Damit können Sie nichts falsch machen.

Freuen Sie sich auf den nächsten Artikel, in dem ich Ihnen noch weitere Testmethoden und Kombinationsmöglichkeiten vorstellen werde.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(22) Paartherapie: Stellvertreter können helfen (Teil 6)

Im letzten Artikel habe ich Ihnen kurz erklärt, wie eine Paartherapie in meiner Praxis ablaufen könnte, wenn beide beteiligten Parteien bereit dazu sind, an der Beziehung zu arbeiten und freiwillig zur Therapie kommen.

Was aber tun, wenn eine der beiden beteiligten Parteien keine Notwendigkeit für eine Therapie sieht? Oder was können Sie tun, wenn Sie z. B. die Beziehung zu einer Kollegin oder einem Kollegen verbessern möchten, ohne die andere Person darüber in Kenntnis zu setzen?

Ganz einfach:
Dann nehmen Sie eine „Stellvertreterin“ oder einen „Stellvertreter“ mit zur Paartherapie.

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Stellvertreter können helfen

Diese Stellvertreterin oder dieser Stellvertreter kommt anstelle der realen Person mit zur Therapie und schlüpft in die Rolle der Person, mit der Sie etwas zu klären haben.

Viele von Ihnen kennen diese Stellvertreter-Technik von Familienaufstellungen. Entweder aus eigenen Erfahrungen oder vom Hörensagen. Auch hier werden fremde Personen, stellvertretend für die Menschen, mit denen Sie etwas zu klären haben, von Ihnen eingesetzt. 

Es ist immer wieder verblüffend, wie sich diese Menschen plötzlich verhalten und welche Äußerungen sie von sich geben. Man hat das Gefühl, dass der reale Mensch in diese Stellvertreterperson hineingeschlüpft ist.

Und genau diese Technik können Sie auch anwenden, wenn Sie eine Paartherapie machen möchten. Sie können gerne eine Ihnen vertraute Person bitten, diese Aufgabe zu übernehmen. Falls Sie das nicht möchten, bemühe ich mich gerne darum, jemanden zu finden, der Sie unterstützen möchte.

Paartherapie mal anders

Sollten Sie aber weder den einen Vorschlag noch den anderen attraktiv finden, besteht immer noch die Möglichkeit, die Paarbeziehung aufzustellen. Das bedeutet, dass Sie entweder eine Aufstellung mit realen Personen machen lassen oder – wie ich es in meiner Praxis anbiete – mit Playmobil-Figuren.

Wie diese Aufstellung genau funktioniert, erkläre ich Ihnen gerne in einem späteren Artikel.

Kommen wir also zurück zur Paartherapie mit realen Stellvertretern.

Die Sitzung beginnt

Es ist völlig egal, ob Sie mit der realen Person oder mit einem Stellvertreter zur Therapie kommen. Der Ablauf ist immer gleich.

Es werden auch hier beide nach ihrem Anliegen gefragt und danach, was sie ändern möchten. Auch werden wieder die Stühle getauscht, damit jeder einmal die Energie des anderen spüren kann, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Sie werden nach der Sitzung bemerken, dass sich die Beziehung zur betreffenden realen Person zu verbessern beginnt, weil Sie das System verändert haben.

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Einzeltherapie ist auch immer Paartherapie

Wenn Sie weder Ihre Partnerin noch Ihren Partner dazu bewegen können, an der Beziehung zu arbeiten und auch keinen Stellvertreter hinzuziehen möchten haben Sie die Möglichkeit, ganz alleine an der Beziehung zu arbeiten.

Und das bedeutet, dass Sie an sich selbst arbeiten, an Ihren Wünschen und Zielen und sich darum kümmern, dass Sie selbst glücklich und zufrieden sind. Und wie Sie bereits wissen, schaden Sie damit niemandem. Ganz im Gegenteil.

In dem Moment, in dem Sie beginnen, sich zu entwickeln, verändert sich auch automatisch das System in dem Sie eingebunden sind. Es verändern sich also alle Beziehungen, auch Ihre Beziehung zu sich selbst.

In sich selbst hineinspüren

So wie Sie die Energie anderer Personen spüren und neue Erkenntnisse gewinnen können, indem Sie die bereits erwähnte „Stuhlübung“ machen, so können Sie auch in sich selbst hineinspüren.

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie z. B. mit einem Kollegen nicht klarkommen. Es stört Sie ungemein, dass er in Ihren Augen sehr arrogant und überheblich wirkt und Sie damit einschüchtert.

Jetzt nehmen Sie bitte einen Stuhl zur Hand und wählen zwischen zwei Möglichkeiten.

Die eine Möglichkeit wäre, sich vorzustellen, dass dieser Stuhl für das Thema „Arroganz“ bzw. „Überheblichkeit“ steht.

Die zweite Möglichkeit wäre, sich vorstellen, dass dieser Stuhl Ihren „Kollegen“ darstellt.

In beiden Fällen können Sie diesen beiden Stühlen alles sagen, was es zu sagen gibt. Entweder in Gedanken oder laut ausgesprochen.

Danach setzen Sie sich bitte auf den Stuhl, und zwar ohne Erwartungen, unvoreingenommen und neugierig. Lassen Sie sich die Zeit die Sie benötigen und nehmen Sie einfach wahr was geschieht.

In den allermeisten Fällen hat man zunächst ein unangenehmes oder ungutes Gefühl, das jedoch mit der Zeit verschwindet und sich in etwas Positives verwandelt. Es macht sich meist Erleichterung bemerkbar und zaubert ein erstauntes Lächeln ins Gesicht.

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Was passiert da?

Das ist ganz einfach zu erklären. Immer, wenn Sie ein Problem mit einer anderen Person haben oder sich über eine Eigenschaft oder eine Verhaltensweise ärgern, dann hat das grundsätzlich mit Ihnen selbst zu tun. All das, was wir bei anderen ablehnen oder verurteilen, steckt auch in uns. Entweder wissen wir das nicht oder unterdrücken diese Verhaltensweise.

Psychologen sprechen auch von „abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen“.

In dem Moment, in dem wir uns auf einen Stuhl setzen, der für das steht, was wir bei anderen ablehnen, nehmen wir diesen Persönlichkeitsanteil wieder in uns auf. Wir akzeptieren also, dass auch wir z. B. „arrogant“ sein können. Dies führt dazu, dass wir uns sozusagen wieder „ganz“ fühlen. Und diese „Ganzheit“ fühlt sich gut an.

Ende gut – alles gut

Wenn wir erst einmal erkannt und akzeptiert haben, dass die Menschen, denen wir begegnen, sowohl unsere negativen als auch positiven Seiten spiegeln und wir mutig waren, unsere abgespaltenen dunklen Seiten anzunehmen, werden wir mit der Zeit immer bessere Beziehungen führen.

Sie haben Zweifel? Dann finden Sie in Ihrer Wohnung sicher einen Stuhl, der für das Thema „Zweifel“ steht.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dieser Übung und viele neue Erkenntnisse. Und ich glaube, Sie bereits lächeln zu sehen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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