Schlagwort: Persönlichkeitsentwicklung

(19) Paartherapie: Möglichkeiten zur Konfliktlösung für jeden Persönlichkeitstyp (Teil 3)

Willkommen zum dritten Teil meiner Artikelserie zum Thema „Paartherapie“. Heute erkläre ich Ihnen, wie Sie Ihr bisheriges Wissen anwenden könnten, um ein wenig Ruhe in angespannte Beziehungen zu bringen.

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Aber zunächst würde mich interessieren, ob Sie schon Ihren Persönlichkeitstyp herausgefunden haben. Oder den Ihrer Familienmitglieder, Freunde und Kollegen.

Falls nicht – verzagen Sie nicht, wenn Sie noch unsicher sind. Es ist schwieriger, als man denkt.

Denn da wir alle uns ja ständig im Fluss befinden, sind wir immer – mal mehr oder weniger ausgeprägt – auch in anderen Persönlichkeitstypen unterwegs.



Wir alle können Handeln, Fühlen und Denken

In jedem von uns steckt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Mitgefühl zu empfinden und Erkenntnisse zu gewinnen. Aber in schwierigen Situationen kann es passieren, dass wir uns in einem Bereich festfahren. So sind auch Jutta, Renate und Harald in ihren jeweiligen Persönlichkeiten „gefangen“. Die Geschichten dieser drei habe ich im zweiten Teil erzählt.

Jutta – der Handlungstyp

Sie hat sich im Handeln festgefahren. Und vor lauter Tun und Machen hat sie keine Zeit mehr, zur Ruhe zu kommen, um zu spüren, was ihre Kinder tatsächlich brauchen und was ihr Mann will und erwartet. Und was fast noch wichtiger ist: Jutta spürt auch ihre eigenen Bedürfnisse nicht. Denn vor lauter Arbeit verdrängt sie alles, was sie vom Erledigen ihrer Aufgaben ablenken würde. 

Renate – der Beziehungstyp

Sie ist so mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt, dass sie nicht in der Lage ist, die Situation klar und sachlich zu betrachten. Sie bezieht alles auf sich selbst. Renate erkennt nicht, dass ihr Chef einfach so ist wie er ist und mit allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern exakt genauso umgeht wie mit ihr.

Harald – der Sachtyp

Er ist so sehr mit dem Analysieren und Verstehen beschäftigt, dass er darüber hinaus vergisst, dass es gut wäre, an der Situation zu seinem Freund etwas zu ändern. Den ersten mutigen Schritt zu tun. Für Harald wäre es wichtig zu wissen, was er selbst möchte und sich dann zu entscheiden, wie er vorgehen möchte, um Antworten zu erhalten.

Der Fluss des Lebens

Jeder von uns befindet sich in einer ständigen Persönlichkeitsentwicklung. Ob bewusst oder unbewusst. Wir können uns gar nicht davor schützen. Auch wenn wir das wollten. Täglich strömt eine Vielzahl von vorhersehbaren und unvorhersehbaren Dingen auf uns ein, die es zu bewältigen gibt. Und mit jeder Herausforderung, die wir meistern, sind wir ein Stückchen an Erfahrung reicher.

Wenn wir in der glücklichen Lage sind, aus diesen Erfahrungen auch etwas Positives zu lernen und das dann auch in unserem Leben umzusetzen, dann entwickeln wir ganz automatisch unsere Persönlichkeit.

Unweigerlich fühlen wir uns von Menschen angezogen, die eine klare Persönlichkeit entwickelt haben. Denn sie ruhen in sich selbst und sind damit unbewusst Vorbilder.

So können auch Sie gelingende Beziehungen führen

Wenn Sie wissen, welcher Persönlichkeitstyp Sie sind, dann wissen Sie auch, welche „Hürde“ Sie nehmen sollten, um in erster Linie sich selbst Gutes zu tun.

Lassen Sie mich das näher erklären:

Jutta als Handlungstyp täte es gut, sich einmal Zeit zum „in sich selbst hinein zu spüren“ zu nehmen. Dann würde sie erkennen, was ihr selbst guttun würde. Sie hat verlernt, Dinge mit Freude, Spaß und Leichtigkeit zu tun.

Der zweite Schritt wäre der, sich in ihre Kinder und ihren Ehemann einzufühlen, um auch hier zu erkennen, was sie an ihrem Verhalten ändern muss.

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Renate als Beziehungstyp hingegen wäre gut beraten, wenn sie einen Weg finden würde, sich erst einmal auf sich selbst zu konzentrieren und sich abzugrenzen.

Nur so kann sie als Beziehungstyp die Situation an ihrem Arbeitsplatz sachlich und wertfrei betrachten und erkennen, dass das Verhältnis zu ihrem Chef nicht so „lieblos“ ist, wie sie es empfindet.

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Harald als Sachtyp wird nur Antworten auf seine vielen Fragen erhalten, wenn er etwas dafür tut. Als Sachtyp fällt es ihm schwer, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und für sich selbst etwas zu tun.

Solange er nur nachdenkt, wird sich an seiner Situation nichts ändern. Es wäre angebracht, den ersten Schritt zu tun und das Gespräch mit seinem Freund zu suchen. Wer weiß, vielleicht stellt sich heraus, dass sein Freund Bernd die ganze Sache anders sieht und empfindet?

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Coaching hilft

Sollten Sie nicht zu den Menschen gehören, die sich selbst schon sehr gut kennen und die genannten Entwicklungsschritte ganz automatisch einsetzen, dann können Ihnen einige Coachingsitzungen sicher helfen.  

Manchmal schlummern noch irgendwelche negativen Erfahrungen in unserem Unterbewusstsein, die jede Veränderung im Keim ersticken. Aber alle diese hemmenden Einflüsse können aufgespürt, erkannt und aufgelöst werden. Auch bei Ihnen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(18) Paartherapie: Wer die Persönlichkeitstypen kennt ist eindeutig im Vorteil (Teil 2)

Wie versprochen, werde ich Ihnen heute verraten, wie Sie durch aufmerksames Zuhören herausfinden können, zu welchem Persönlichkeitstyp Ihre Mitmenschen gehören. Hierzu erzähle ich Ihnen zunächst drei Geschichten.

Jutta und ihre Familie

Jutta ist verheiratet und hat zwei Kinder im jugendlichen Alter. Sie ist mit Leib und Seele Hausfrau, Mutter und Ehefrau. Ihr Mann ist häufig auf Dienstreise. Seit geraumer Zeit stellt sie fest, dass ihre Kinder sich mehr und mehr zurückziehen. Sie werden immer wortkarger und helfen nicht mehr im Haushalt. Die schulischen Leistungen ihres Sohnes lassen inzwischen zu wünschen übrig, und ihre Tochter ist nur noch in den sozialen Netzwerken unterwegs. Wenn ihr Mann nach Hause kommt, möchte er meist seine Ruhe haben und hat kein Ohr für ihre Sorgen.

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Jutta ist frustriert und vertraut sich ihrer Freundin an:
„Ich bemühe mich ständig, dass alle zufrieden sind. Dass der Haushalt in Ordnung ist, dass das Essen pünktlich auf dem Tisch steht. Ich renne hin und her und reiße mir ein Bein aus, damit wir noch ein halbwegs funktionierendes Familienleben haben. Aber es scheint keinen zu interessieren. Ich habe schon mehrmals versucht, mit meinem Mann darüber zu sprechen. Aber es ist zwecklos. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen, meine Koffer packen und auf eine einsame Insel fahren.“

Renate und ihr neuer Vorgesetzter

Renate hat seit einigen Monaten einen neuen Chef, mit dem sie überhaupt nicht klarkommt. Er ist sehr korrekt und zurückhaltend. Im Gegensatz zu Renate, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen gerne Privates austauscht und Anteil am Leben anderer nimmt, spricht ihr Chef kaum über sein Privatleben. Darüber hinaus ist Renate in seiner Gegenwart sehr unsicher und hat das Gefühl, dass er ihre Stärken überwiegend im Kaffee kochen sieht. Sie bemerkt, dass sie von Tag zu Tag nervöser wird und sie nicht mehr gerne ins Büro geht.

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Ihrer Freundin berichtet sie folgendes:
„Ich ärgere mich darüber, dass ich mich so verunsichern lasse. Wenn mein Chef auch nur ansatzweise den Mund aufmacht, kann ich schon gar nicht mehr klar denken. Und irgendwie glaube ich, dass er mich nicht mag. Ich fühle mich lieblos behandelt und das macht mich verdammt sauer.“

Harald und sein Jugendfreund

Harald und Bernd sind seit der Grundschule beste Freunde. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten so manche Höhen und Tiefen gemeinsam erlebt und sich im Laufe der Zeit auch mal für einige Jahre aus den Augen verloren. Beide haben sie geheiratet und eine Familie gegründet. Bernd ist inzwischen geschieden und hat seit kurzer Zeit wieder eine neue Beziehung. Seitdem stellt Harald fest, dass Bernd sich mehr und mehr verändert. Er ist, was seine neue Beziehung betrifft, mit Informationen sehr zurückhaltend und trifft sich immer seltener mit Harald.

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Harald spricht mit seiner Frau:
„Seit Wochen zerbreche ich mir den Kopf darüber, was Bernd hat. So kenne ich ihn gar nicht. Ich fühle mich missachtet. Ich möchte gerne verstehen, was mit ihm los ist. Was passiert ist. Ob es vielleicht an mir liegt, dass er sich zurückzieht? Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger Antworten finde ich.“

In der Persönlichkeit des jeweils anderen

Sie können aufgrund der Äußerungen erkennen, um welchen Typ es sich handelt.

  • Beginnen wir mit Jutta, die im Handeln für ihre Familie aufgeht. So lange, bis sie keine Energie mehr hat und am liebsten alles hinschmeißen würde.

Als Handlungstyp würde sie sich nie lieblos behandelt fühlen. Egal, ob sie den gleichen Chef wie Renate hätte. Sie würde sich bei Problemen mit ihm hingegen blockiert, behindert oder eingeschränkt fühlen und darüber nachdenken, ob sie sich einen neuen Job suchen soll.

  • Renate leidet darunter, dass sie zu ihrem Chef keine Beziehung aufbauen kann und fühlt sich in ihren Gefühlen verletzt.
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Sie ist der Beziehungstyp und würde versuchen, die familiären und freundschaftlichen Probleme auf der Beziehungsebene zu lösen, indem sie eine gefühlsmäßige Verbindung herstellt. Sie würde versuchen, durch Liebenswürdigkeit die Situation zu beeinflussen. Darüber hinaus wird sie sich aber selbst vergessen, weil sie so sehr auf die Bedürfnisse anderer ausgerichtet ist.

  • Harald hingegen möchte zunächst einmal den Grund für das veränderte Verhalten seines Freundes herausfinden. Er braucht Wissen, um mit der Situation umgehen zu können.

Der Sachtyp hätte mit Renates Chef sicherlich keinerlei Probleme, da sie beide vermutlich den gleichen Persönlichkeitstyp haben. Bei familiären Problemen würde Harald auch zuerst nach dem Warum fragen und Zusammenhänge verstehen wollen.

Hören Sie genau hin

Jeder Persönlichkeitstyp neigt unweigerlich zu Aussagen, die seine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Die folgenden Sätze zitiere ich wörtlich aus meinen Unterlagen zur Coachingausbildung:

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Ein Handlungstyp sagt gerne:

Ich habe schon mehrmals versucht … / Ich bemühe mich ständig, renne hin und her und mache …/ Ich weiß nicht, was ich tun kann … / Am liebsten würde ich …

Ein Beziehungstyp sagt gerne:

Ich bin sauer, aufgeregt … / Wenn er schon den Mund aufmacht, dann merke ich … / Ich bin völlig verwirrt und kann gar nicht mehr klar denken … / Ich habe Angst, dass er sich verletzt fühlt …

Und ein Sachtyp sagt gerne:

Ich zerbreche mir seit Tagen den Kopf … / Ich will Ihnen einmal erklären … / Ich habe den Verdacht … / Ich möchte gerne verstehen …

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und viele Erkenntnisse beim aufmerksamen Zuhören. Im nächsten Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie dieses Wissen einsetzen können, um ihre angespannten Beziehungen positiv zu verändern.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(17) Paartherapie: Nicht nur für Ehepaare der Schlüssel zu Veränderungen (Teil 1)

Wenn ich erzähle, dass ich auch Paartherapie anbiete, dann denken meine Klientinnen und Klienten unweigerlich an ein Ehepaar. Dass aber ein Paar nicht unbedingt ein Ehepaar im klassischen Sinne – also Frau und Mann – sein muss, fällt nur wenigen direkt ein.

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Was also ist ein Paar?

Ein Paar besteht doch immer aus mindestens zwei Teilen, oder? Bei einem Paar Socken handelt es sich normalerweise um zwei identische Socken. Bei einem Paar Schuhe verhält es sich genauso. Auch Handschuhe bilden ein Paar.

Bei uns Menschen bilden ebenfalls zwei Personen ein Paar. Dabei kann es sich um ein Liebespaar oder Ehepaar handeln. Dieses Paar kann natürlich auch gleichgeschlechtlich sein. Und auch Eltern und Kinder führen in gewissem Sinn eine Paarbeziehung.

Zwei Freundinnen oder zwei Freunde sind ebenso ein Paar wie zwei Arbeitskolleginnen oder -kollegen. Und nicht zuletzt stellt auch die Beziehung eines Vorgesetzten zu seinem Mitarbeiter eine Paarbeziehung dar.

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Was tun, wenn es in der (Paar-)Beziehung zu anderen nicht rundläuft?

Das ist eine gute und spannende Frage, auf die ich keine Antwort habe.

Wie bitte? Warum nicht?

Weil jeder Mensch verschieden ist und keine Paarbeziehung einer anderen gleicht. Und weil ich keine Ratschläge erteilen möchte, die ins Leere laufen.

Nur weil ICH vielleicht in einer ähnlichen Situation mit einer bestimmten Strategie Erfolg haben werde, bedeutet das nicht, dass SIE mit dieser Strategie ebenfalls erfolgreich sein werden.

Vielleicht geht es bei Ihnen gar nicht um einen „Schlachtplan“ den es umzusetzen gilt. Vielleicht geht es gar nicht ums Handeln.

Vielleicht geht es bei Ihnen darum, etwas zu fühlen. Sich zu fühlen. Oder etwas mit einem guten Gefühl zu tun.

Oder aber es geht darum, dass Sie sich Wissen aneignen und etwas erkennen müssen, um dann entscheiden zu können.

Erst wenn Sie wissen, um was es bei Ihnen geht, finden Sie Ihre Lösungsstrategie. Und wird sich der Erfolg von alleine einstellen.

Sich selbst kennenzulernen ist der erste Schritt zu harmonischen Beziehungen

Einen grundsätzlichen Ansatz gibt es aber doch, mit dem an einer Paarbeziehung „gearbeitet“ werden kann.

Der erste Schritt wäre der, herauszufinden, welcher Persönlichkeitstyp Sie sind. Denn je besser Sie sich selbst kennen, desto leichter finden Sie Lösungen für Ihre belastenden Themen.

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Im Denkmodell der „Psychographie“ gibt es drei Grundtypen

  • Sind Sie jemand, der ständig am Machen ist, alles in die Hände nimmt, Entscheidungen trifft und sich im praktischen Arbeiten verliert? Dann sind Sie ein „Handlungstyp“.

  • Oder sind Sie jemand der sich in die Gefühlswelt anderer Menschen verstricken lässt und vor lauter Mitgefühl – oder sogar Mitleid – sich selbst vergisst? Sich sozusagen im Gefühl verliert? Dann sind Sie ein „Beziehungstyp“.

  • Der dritte Persönlichkeitstyp ist eher ruhig und gelassen und verfügt über eine gute Beobachtungsgabe. Er kann sehr gut analysieren und Zusammenhänge erkennen. Dieser Persönlichkeitstyp verliert sich im Denken und wird „Sachtyp“ genannt.

Wir alle haben von allen drei Persönlichkeitstypen Anteile in uns. Aber in einem Bereich sind wir von Natur aus zu Hause. Und dieser Anteil überwiegt immer. Hier fühlen wir uns wohl, können zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen.

Aber hier besteht auch eine Gefahr: Es passiert häufig, dass wir bei Problemen versuchen, diese mit der uns angeborenen Taktik zu lösen.

  • Ein Handlungstyp wird noch mehr tun und noch weniger fühlen.

  • Ein Beziehungstyp wird noch mehr fühlen und noch weniger klar denken.

  • Ein Sachtyp wird die Situation immer wieder durchdenken, aber immer weniger tun.

Coaching hilft Ihnen hier schnell und effektiv, die Hürde, die Sie bisher ständig umschifft haben, zu nehmen und ihr Ziel zu erreichen. Wie das geht, ist immer ganz individuell.

Welcher Persönlichkeitstyp sind Sie?

Haben Sie vielleicht schon eine Idee, welchem Persönlichkeitstyp Sie entsprechen? Oder sind Sie noch hin- und hergerissen und können sich nicht ganz entscheiden?

Verzagen Sie nicht. In den nächsten Beiträgen werde ich Ihnen nach und nach mehr Hilfestellung geben, um Ihren Persönlichkeitstyp herauszufinden und erkläre Ihnen dann auch, was Sie mit diesem Wissen anfangen können.

Wenn Sie nicht so lange warten möchten, dann kann ein Coaching – das die Psychographie berücksichtigt – schnell helfen. Sie finden entsprechende Coaches auf der Webseite des Internationalen Fachverbandes für Integrierte Lösungsorientierte Psychologie und unter www.heilnetz.de.

Oder Sie greifen einfach zum Telefonhörer und rufen mich an. Ich freue mich immer, wenn ich helfen kann.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(16) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 4)

Bisher haben Sie acht Einschärfungen näher kennengelernt, und zwar:

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Werde nicht erwachsenSei kein KindSei nicht
Sei nicht wichtigSei nicht duDenk nicht
Gehör nicht dazuSei nicht gesund.


Die vier letzten Einschärfungen stelle ich Ihnen heute vor.

Zeig keinen Ärger

Eltern, die selbst keine Erlaubnis haben, ihren Ärger zu zeigen, verbieten auch ihrem Kind, seinen Unmut zu äußern. Das Kind wird – meist mit Liebesentzug – bestraft, wenn es sich zornig verhält.

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Es lernt nie, mit Ärger in angemessener Weise umzugehen und ihn zum Ausdruck zu bringen. Dieses „böse“ Gefühl wird meisterhaft so lange unterdrückt, bis irgendwann eine Kleinigkeit genügt, um in die Luft zu gehen. Und das in absolut unangemessener Art und Weise. Die Folge davon ist, dass das Kind einen neuen Beweis dafür hat, wie schlimm es ist, seinen Ärger zu zeigen.


Erwachsene können sich dann später nicht gegen Übergriffe abgrenzen und Ihre Interessen durchsetzen. Denn dazu wäre der gesunde Umgang mit dem Ärger erforderlich. Und es passiert ihnen auch weiterhin, ihren Ärger so lange aufzustauen, bis es zur nächsten Explosion kommt.

Zeig keine Gefühle

Wenn Eltern Angst haben, dass die Gefühle ihres Kindes ihre eigenen (unangenehmen) Gefühle hochbringen, werden sie ihm unbewusst beibringen, seine positiven und negativen Gefühle zu unterdrücken. Sie geben das weiter, was sie selbst gelernt haben.

Die Eltern-Kind-Beziehung ist nicht unfreundlich, sie spielt sich jedoch ausschließlich auf der rationalen Ebene ab. Dies bedeutet, dass ein trauerndes Kind nicht getröstet wird. Seine Zärtlichkeiten werden abgewehrt. Es lernt sehr schnell, dass es ihm besser geht, wenn es seine Gefühle kontrolliert.

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Denn etwas zu fühlen, ohne diesem Ausdruck geben zu können, tut weh.

Um diesem Schmerz zu entgehen, hat man sich ganz einfach von seinen eigenen Gefühlen „abgeschnitten“.

Erwachsene haben daher kaum mehr Zugang zu ihren eigenen Gefühlen.

Sie haben Angst vor ihren eigenen Gefühlen, weil sie nicht gelernt haben, diesen Ausdruck zu verleihen.


Probleme entstehen meist dann, wenn man eine Beziehung eingeht. Eine Beziehung zu einer Person, die ebenfalls „im Kopf und im Verstand“ zu Hause ist, gestaltet sich dabei leichter als die zu einer gefühlsbetonten Person.

Aber hier liegt sozusagen der Hund begraben: Man fühlt sich gerade zu diesen Personen hingezogen, die das leben können, was man sich selbst zu verbieten gelernt hat.

Komm mir nicht zu nahe

Thematisch hat diese Einschärfung mit dem Verbot: „Zeig keine Gefühle“ zu tun. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass diese Einschärfung eher auf der „körperlichen“ Ebene stattfindet.

Das Kind erfährt nicht die körperliche Nähe, die natürlich und gesund ist. Die Eltern kuscheln und schmusen nicht mit ihrem Kind. Sie weisen es jedes Mal zurück, wenn es Annäherungsversuche unternimmt.

Und hier passiert das Gleiche wie mit den Gefühlen: Man „schneidet“ das Bedürfnis nach körperlicher Berührung einfach ab – und schon geht scheinbar alles viel leichter.

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Erwachsene haben dennoch nach wie vor den Wunsch nach Nähe. Doch sie haben Angst vor ihr. Sie mussten bisher ja stets Ablehnung erfahren, wenn sie versuchten, dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Eine Liebesbeziehung wird dann so gestaltet, dass sich eine allzu große Nähe gar nicht erst einstellen kann. Man wohnt zum Beispiel in unterschiedlichen Städten oder arbeitet unter der Woche so viel, dass man dann, wenn mal Zeit füreinander da ist, einen heftigen Streit vom Zaun bricht, sodass die Nähe bloß nicht „zu nah“ wird.

Schaff’s nicht / Sei nicht erfolgreich

Wenn Eltern ihrem Kind von Beginn an vermitteln, dass sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden sind bzw. ihm jedes Mal zeigen, wie man etwas richtig macht, dann weiß das Kind spätestens zu Schulbeginn, dass es niemals etwas gut genug machen kann.

Es ist auch möglich, dass folgende Sätze zur Tagesordnung gehörten:

„Das musste ja mal wieder schiefgehen, wenn du die Sache anpackst.“
oder
„Warum überrascht mich das jetzt nicht, dass du das nicht auf die Reihe kriegst.“

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Erwachsene organisieren ihr Leben dann unbewusst so, dass alles, was sie anpacken, misslingt. Sie haben kein Vertrauen in sich selbst und schrecken vor neuen Herausforderungen zurück.

Haben sie dann aber doch mal Erfolg, erkennen sie ihn nicht an oder nehmen ihn gar nicht als solchen wahr. Oder sie fragen sich, ob es nicht doch purer Zufall war.

Sich selbst aus dem Weg gehen

Wenn Sie ein Thema haben, das Sie noch nicht endgültig lösen konnten, steckt dahinter vielleicht eine „Einschärfung“, die es loszulassen gilt. Aber auch „Antreiber“ können ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg sein. Vielleicht ist es jedoch auch ein Selbstwert, an dem Sie arbeiten könnten. Oder von allen etwas?

Finden Sie es doch einfach heraus, indem Sie die vielfältigen Übungen, die ich bereits vorgestellt habe, ausprobieren. Auch in meinem Gesundheits-Blog stelle ich weitere Übungen vor.

Ich zeige Ihnen auch gerne Wege, wie Sie Ihre Ziele erreichen können. Es ist ganz einfach.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(15) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 3)

In meinem ersten Artikel habe ich erklärt, dass Verbote auch Einschärfungen genannt werden und wie diese entstehen. Anhand eines realen Beispiels habe ich dargestellt, welche Auswirkungen Verbote aus der Kindheit im Erwachsenenalter nach sich ziehen können.

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Im zweiten Artikel habe ich die ersten vier Einschärfungen näher vorgestellt, und zwar:

Werde nicht erwachsen – Sei kein Kind – Sei nicht – Sei nicht wichtig.

Heute schauen wir uns vier weitere Einschärfungen an.

Sei nicht du

Hier bekommt das Kind viel positive Aufmerksamkeit, wenn es einer Rollenerwartung entspricht. Als Mädchen verhält man sich z. B. wie ein Junge, weil die Eltern lieber einen Jungen gehabt hätten. Alles „mädchenhafte“ wird abgelehnt. In der Pubertät hat das Kind dann häufig Schwierigkeiten mit der eigenen Identität. Als Frau kann es passieren, dass die eigene Weiblichkeit nicht akzeptiert wird.

Auch Eltern, die ihren Kindern sagen, wie ein „richtiger Junge“, ein „richtiges Mädchen“ zu sein hat, vermitteln diese Einschärfung. Sie akzeptieren nicht, wenn die Interessen des Kindes in eine andere Richtung gehen. Die Eltern erwarten, dass das Kind genau das tut, was nach ihrer Meinung das Beste ist und später einen Beruf erlernt, den sie für gut und richtig erachten.

Erwachsene wissen demnach in ihrem weiteren Leben oft nicht, was sie selbst wollen. Sie haben sich immer nach den Vorstellungen anderer gerichtet. Das führte dazu, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nie gespürt haben.

In der Mitte ihres Lebens passiert es dann häufig, dass sie ein Unbehagen empfinden und sich fragen, ob das schon alles gewesen sei. Sie spüren zwar was sie nicht mehr wollen, aber was sie wollen, können sie nicht fühlen.

Denk nicht

Dieses Verbot bekommen häufig sehr intelligente Kinder mit auf den Weg. Es kann sein, dass die Eltern es nötig haben, andere klein zu machen, damit sie sich groß fühlen können. Und wenn das Kind irgendwann die Erklärungen der Eltern anzweifelt, weil es z. B. in der Schule etwas anderes gelernt hat und die Eltern „korrigiert“, dann reagieren diese sehr heftig auf die vermeintliche „Besserwisserei“ ihres Kindes. Sie fühlen sich angegriffen.

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Auch unsichere Eltern, die sich womöglich als Versager fühlen und Angst haben, mit den geistigen Höhenflügen ihres Kindes nicht mithalten zu können, neigen dazu, es lächerlich zu machen.

Das kluge Kind lernt schnell, dass es zu Hause harmonischer zugeht, wenn es mit seiner Intelligenz hinter dem Berg hält. Es gibt den Eltern Gelegenheit zu brillieren, indem es dumme Fragen stellt.

Erwachsene haben dieses Verhalten so verinnerlicht, dass man sich das Denken dann tatsächlich abgewöhnt hat. Jetzt gerät man in Panik, wenn man z. B. etwas Neues lernen soll. Man redet sich ein, dumm zu sein. Nichts zu kapieren. Man fühlt sich wie gelähmt.

Mit dieser Begriffsstutzigkeit nervt man sein Umfeld ganz gehörig und kaschiert damit unbewusst seine Intelligenz und Kompetenz.

Gehör nicht dazu

Hier hat das Kind Schwierigkeiten, sich in eine Gruppe zu integrieren (z. B. Freundeskreis, Schulklasse oder ein Team). Das liegt daran, dass die Eltern dem Kind vermittelt haben, entweder zu gut für die anderen oder nicht gut genug zu sein.

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Vielleicht kam die Herkunftsfamilie aus einem fremden Land. Man hat die Erfahrung gemacht, dass das Anderssein nicht akzeptiert wurde. Die Erfahrung wird an das Kind weitergegeben und es lernt, dass Geborgenheit nur in der eigenen Familie zu finden ist.

Erwachsene verhalten sich dann unbewusst so, dass sie von keiner Gruppe akzeptiert werden. Man möchte das auch nicht wirklich. Es sei denn, dass es sich bei dieser Gruppe entweder um die eigene Familie oder um eine „Ersatzfamilie“ handelt. Letzteres könnte dann beispielsweise die Abteilung sein, in der man arbeitet und der man sich zugehörig fühlt. Nicht aber die Firma, zu der diese Abteilung gehört.

Sei nicht gesund

Das Kind hat gelernt, dass es Vorteile mit sich bringt, wenn es krank ist. Es kann sein, dass die Mutter nur dann Zeit hatte, wenn das Kind krank war. Vielleicht war die Mutter aber auch überfürsorglich, weil sie ihren Lebensinhalt darin sah, gebraucht zu werden. Dann hat sie aus dem „kleinen Schnupfen“ ihres Kindes gleich eine „Virusgrippe“ gemacht.

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Erwachsene gehen durchs Leben und erzählen jedem, der es nicht hören möchte, dass man von „schwacher Gesundheit“ sei.

Bei dieser Einschärfung geht es nicht darum, etwas Unangenehmen zu vermeiden, wie bei allen anderen 11 Einschärfungen. Nein, es geht darum, etwas Positives zu erringen. Und das nennt sich „Krankheitsgewinn“.

Sie dürfen wollen, wenn Sie möchten

Sollte es Ihnen unter den Nägeln brennen, herauszufinden, welche Einschärfungen Sie ausbremsen, dann wäre jetzt die Gelegenheit damit zu beginnen.

Und es steht sicher nichts im Wege, diesen Einschärfungen „den Wind aus den Segeln“ zu nehmen. Ich zeige Ihnen auch gerne, wie das geht.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(14) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 2)

Willkommen zum zweiten Teil meiner vierteiligen Artikelserie über „Verbote bzw. Einschärfungen“.

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Heute möchte ich näher auf die einzelnen Einschärfungen eingehen und genauer erklären, welche mögliche Auswirkungen sie auf unser Leben haben können.

Im ersten Teil meiner Artikelserie habe ich erklärt, was man unter Einschärfungen versteht und wie sie zustande kommen. Falls Sie diesen noch nicht gelesen haben können Sie dies gerne nachholen.

In diesem Beitrag habe ich bereits zwei Einschärfungen erwähnt, und mit diesen möchte ich auch hier beginnen.

Werde nicht erwachsen

Diese Einschärfung wird wohl kein Elternteil ganz ausdrücklich an ein Kind stellen. Aber unbewusst wird dem Kind vermittelt, dass es den Eltern am liebsten wäre, wenn es hilflos, abhängig und unselbstständig bliebe.

Die Gründe dahinter können sehr unterschiedlich sein.

Vielleicht haben die Eltern nicht wirklich ein eigenes Leben und füllen diese Leere nun mit einem Kind.

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Oder sie funktionieren zwar als Eltern gut, nicht aber als Paar. Und wenn das Kind schließlich selbstständig ist und seinen eigenen Weg geht, kann es passieren, dass die Ehe nicht mehr hält.

Als Erwachsener hat dieses Kind dann später Schwierigkeiten damit, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Häufig suchen sich diese Menschen eine Partnerin oder einen Partner, die oder der unbewusst die Rolle der Eltern übernimmt.

Sei kein Kind

Wenn Eltern mit der lebendigen Energie ihres Kindes nicht zurechtkommen, dann beginnen sie bald damit, ihm dieses „kindische Verhalten“ abzugewöhnen. Es wird so lange an dem Kind „herumerzogen“, bis endlich das gewünschte Ergebnis da ist. Nämlich eine perfekte, wohlerzogene und altkluge Puppe.

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Aber auch Kinder, die schon sehr früh Verantwortung übernehmen müssen, bekommen nicht die Erlaubnis, sich auch wie ein Kind zu verhalten.

Für ein gutes Verhalten gibt es Lob und viel positive Zuwendung. So wird es für das Kind zur Selbstverständlichkeit, dass es immer funktioniert.

Erwachsene sorgen dann in übertriebener Weise für die Menschen, die sie als ihnen anvertraut betrachten. Seien es die eigenen Kinder, Kollegen, Freunde, Eltern oder Nachbarn. Sie sind schlicht „überverantwortlich“.

Es kommt das Gefühl auf, dass man immer für andere da ist, aber nie jemand für einen selbst. Dabei vergessen viele, dass sie anderen auch nicht die Gelegenheit einräumen, sich zu revanchieren. Sie sind nur mit GEBEN beschäftigt und haben keine Zeit, auch zu NEHMEN.

Sei nicht

Das Kind macht hier die Erfahrung, dass es immer und immer wieder abgelehnt wird. Es erfährt vielleicht Misshandlungen oder emotionale Vernachlässigung. Und zwar so lange, bis es der Überzeugung ist, keine Lebensberechtigung zu haben. Es fühlt sich minderwertig.

Vielleicht hört das Kind auch Aussagen wie:
„Wenn du nicht gewesen wärst, dann …“ oder
„Wenn ich nicht ungewollt schwanger mit dir geworden wäre, dann …“

Menschen, die mit dieser Einschärfung großgeworden sind, entwickeln nicht selten Depressionen. Oder sie führen einen Lebenswandel, der ihnen körperlich schadet, in der (unbewussten) Hoffnung, das Leben verkürzen zu können.

Andere wiederum versuchen, sich unentbehrlich zu machen. Sie sind besonders hilfsbereit, liebenswürdig und aufopfernd. Sie denken, wenn sie beweisen, dass sie gebraucht werden, wird das Umfeld ihre Existenz akzeptieren. Wenn sie jedoch bemerken, dass die anderen auch ohne ihre Hilfe auskommen, stürzt für sie eine Welt zusammen.

Sei nicht wichtig

Ein Kind das von seinen Eltern vermittelt bekam, dass man sich bescheiden zu verhalten hat, sich immer im Hintergrund zu halten und darauf zu achten hat „was die Leute denken“, hat irgendwann gelernt, dass alle anderen wichtiger sind als es selbst.

Oder aber das Kind macht die Erfahrung, dass die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unwichtig sind und immer alles so gemacht wird, wie es die Eltern möchten. Das Kind muss ständig zurückstecken.

Damit dieses Kind die notwendige Zuwendung bekommt, passt es sich an seine Umgebung an und tut nur ja alles, was von ihm erwartet wird. Denn es könnte ja die Chance bestehen, dass hin und wieder auch die eigenen Wünsche erfüllt werden.

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Als Erwachsener hält man sich dann auch immer im Hintergrund, schlägt so gut wie keine Bitte ab und wird ständig „untergebuttert“. Das Leben wird nach dem Motto: Ich darf nicht egoistisch sein! geführt.

Es kann auch sein, dass diese Menschen unbewusst Angst davor haben, die Grenzen anderer zu überschreiten und halten sich deshalb zurück.


Welchem Verbot unterliegen Sie?

Keinem, werden Sie jetzt sagen. Bei mir ist alles in Ordnung.

Schade, dass Sie mich jetzt nicht lächeln sehen können.

Auch ich dachte, dass bei mir inzwischen kein Verbot mehr einen Einfluss (oder zumindest keinen besonders großen Einfluss) hat. Dennoch habe ich mir den Spaß gemacht, alle 12 Einschärfungen kinesiologisch zu testen, bevor ich mit dieser Artikelserie begann.

Und wieder einmal war ich überrascht, dass zwei Verbote auf einer Skala von null bis zehn nach wie vor eine glatte ZEHN hatten.

Sie können gerne selbst einmal testen, ob eine der hier aufgeführten Einschärfungen einen hemmenden Einfluss auf Sie und Ihr Leben ausübt. Wenn Sie keine eigene Methode haben, dies herauszufinden, dann finden Sie unter der Kategorie „Übungen“ alle Artikel, in denen ich verschiedene Techniken vorstelle.

Die Skala-Frage

Wenn Sie mit den Einschärfungen arbeiten möchten, schlage ich vor, Ihre Frage wie folgt zu formulieren:

Wie stark ist der negative Einfluss der Einschärfung „XY“ auf einer Skala von null bis zehn? Null hat keinen negativen Einfluss und zehn entspricht dem stärksten negativen Einfluss. Kombinieren Sie diese Frage mit den von mir vorgestellten Methoden, die Sie unter der Kategorie „Übungen“ finden. Weitere Methoden finden Sie auch in meinem Gesundheits-Blog.

Wenn ich Ihnen helfen kann, dann lassen Sie es mich gerne wissen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
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Literaturnachweis: R. Dehner, U. Dehner, Introvision, 2015

(13) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 1)

Eine Klientin kam zu mir, weil sie darunter litt, dass sie nicht in der Lage war, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern – und zwar stets dann, wenn es um sie selbst ging.
Und wenn Sie es doch tat, stellte sie fast immer fest, dass ihre Wünsche ignoriert wurden.

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Ihr größtes Thema war schon seit Jahrzehnten, dass es ihr nicht möglich war, sofort in einem normalen, wertschätzenden und lockeren Ton zu sagen, dass sie etwas nicht wollte.

Sie staute alles Ungesagte und jeden Ärger so lange in sich auf, dass sie, wenn sie sich schließlich äußerte, dies nur in einer sehr aggressiven und verletzenden Art und Weise tun konnte.

Sie litt selbst sehr unter ihrem Verhalten und wollte nun endlich einen Weg finden, ihre Verhaltensweise zu ändern.

Verbote, die uns heute noch belasten

Ich hörte ihr geduldig zu und hatte den spontanen Einfall, dass wir vielleicht erst einmal ein Bisschen auf Spurensuche gehen sollten.

Wir einigten uns darauf, zunächst nach möglichen Verboten – auch „Einschärfungen“ genannt – zu suchen, die ihr heutiges Verhalten mit beeinflussen könnten.

Ich testete kinesiologisch die 12 Einschärfungen durch, und wir erhielten folgendes Ergebnis:

Die Aussagen „Sei kein Kind“ und „Werde nicht erwachsen“ haben sie sehr stark negativ beeinflusst. Wir waren beide etwas verblüfft, als wir das Ergebnis sahen. Wie kann das sein? Das widerspricht sich doch. Beide hatten wir hier den gleichen Gedanken.

Ich bat sie, sich Zeit zu lassen und mir zu sagen, was ihr dazu denn einfiele.

Die Geschichte meiner Klientin

Sie erinnere sich, dass sie als Kind dazu angehalten wurde, sich nicht albern, unvernünftig oder trotzig zu verhalten, sagte sie. Sie hätte sich zu benehmen. Ganz besonders in der Öffentlichkeit. Sie wurde immer sehr schön angezogen und die Eltern waren stolz auf sie und ihr Benehmen. Wenn sie sich „kindlich“ verhielt, wurde sie immer kritisiert.

Im Gegenzug dazu aber hatten ihr ihre Eltern vermittelt, dass das Leben hauptsächlich Gefahren bereithielte und sie am sichersten zu Hause sei. Auch wäre es besser, immer um Rat zu fragen, denn man hätte ja nicht die Lebenserfahrung der Eltern.

Ratlos schaute sie mich an. „Wie kann es denn sein, dass mir meine Eltern diese beiden Einschärfungen mit auf den Weg gegeben haben? Das widerspricht sich doch! Zum einen soll ich kein Kind sein und zum anderen soll ich nicht erwachsen werden?“

So entstehen Einschärfungen

Als Kind sind wir von dem Umfeld, in dem wir groß werden, abhängig. Wir reagieren auf die äußeren Umstände. Wenn uns unsere Eltern zum Beispiel ständig unbewusst Verbote vermitteln, nehmen wir diese Verbote irgendwann auch unbewusst auf.

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Umgekehrt kann es auch sein, dass manche Verbote direkt ausgesprochen werden, wie beispielsweise „Sei nicht so albern. Das gehört sich nicht“. Als Kind kommt dann die Botschaft an: „Sei kein Kind!“

Die Einschärfung (also das Verbot) „Werde nicht erwachsen“ wurde zwar im Falle meiner Klientin nie ausgesprochen, aber ihr durch die Art und Weise wie sie erzogen wurde vermittelt.


Die 12 Einschärfungen

So wie diese beiden Einschärfungen meiner Klientin das Leben schwermachten, so gibt es noch weitere Einschärfungen, die uns als Erwachsene (unbewusst) belasten können.

Wenn wir wissen, welche Einschärfung hinter unserem Thema liegt, wird es um einiges leichter, unser gewünschtes Ziel zu erreichen. Denn jetzt haben wir etwas in der Hand, an dem wir mit Hilfe von verschiedenen Techniken (Coaching, Hypnose usw.) arbeiten und das Verbot ein für alle Mal auflösen können. Nur so ist es gewährleistet, dass wir bewusst und unbewusst unsere eigenen Entscheidungen treffen können. Und wenn wir das können, dann können wir ein Leben nach unseren Vorstellungen leben.

Ich werde in meinen nächsten Artikeln näher auf diese 12 Einschärfungen eingehen und Ihnen gerne helfen, Ihr hinderndes Verbot herauszufinden.

Meine Klientin hat es geschafft

Nachdem die beiden Einschärfungen klar waren, habe ich sie gecoacht.

Sie hatte zwei Ziele vor Augen:

Sie wollte die Verantwortung für sich übernehmen, selbst Entscheidungen treffen, danach handeln und sich dabei wohlfühlen.

Außerdem wollte sie in der Lage sein, ihre Meinung, ihre Wünsche und Bedürfnisse ruhig, sachlich und wertschätzend zum Ausdruck zu bringen und sich dabei locker und entspannt fühlen.

Ein drittes Ziel kam hinzu, nachdem sie feststellte, dass die Coachingstunden erste positive Ergebnisse mit sich brachten: Sie entschied sich bewusst dazu, auch als Erwachsene lustig und albern zu sein und die Leichtigkeit zu leben, die ihr als Kind versagt wurde.

Haben auch Sie noch Ziele vor Augen, die es zu erreichen gilt? Oder leben Sie bereits das Leben, das Sie gerne möchten?

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

(12) Antreiber: Sie schaden uns heute mehr als sie nutzen

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Ich bin immer (über-)pünktlich.
Und Sie?

Auch bitte ich (fast) nie um Hilfe!
Und Sie?

Und mir fällt nichts (von alleine) in den Schoß.
Und Ihnen?




Alle diese Verhaltensweisen haben mit meinen Erfahrungen während der Kindheit zu tun. Damals war es sicher gut und richtig für mich, dass ich mir z. B. sagte, ich müsse immer pünktlich sein. Dieses Verhalten passte bestimmt in mein familiäres Umfeld, sonst hätte ich mich nicht selbst „angetrieben“ mit den Worten: Beeil dich!

Raus aus den Kinderschuhen

Heute jedoch ist dieser Antreiber nicht mehr wirklich passend. Ich bin sozusagen aus den „Kinderschuhen“ herausgewachsen. Aber ich trage die viel zu „kleinen“ Schuhe noch immer. Und das verursacht mir manchmal Stress. Und zwar immer dann, wenn ich es mit unpünktlichen Menschen zu tun habe, auf die ich warten muss.

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Und hin und wieder verursache ich auch bei meinen Mitmenschen Stress.

Nämlich dann, wenn ich 15 Minuten vor der verabredeten Zeit vor der Haustür stehe und die Gastgeber noch mit dem Abschmecken der Suppe beschäftigt sind.




Das Interessanteste ist jedoch, dass es mir selbst nicht gefällt, wenn ich mich mit Freunden verabrede und diese dann auch viel zu früh vor meiner Tür stehen.

Unsere Erfahrungen prägen unser Verhalten

Jeder von uns ist in einer Familie oder in einem familienähnlichen System großgeworden. In jedem System gelten andere Regeln. Als wir Kinder waren, haben wir uns diesem System, in dem wir lebten, angepasst. Wir haben unsere individuellen Erfahrungen gemacht. Und daraus entstanden dann unsere „Antreiber“, die uns geholfen haben, gut durch diese Zeit zu kommen.

Es kann aber auch sein, dass diese „Antreiber“ uns als Kind ganz bewusst als „Lebensregeln“ von Erwachsenen mitgegeben wurden.

Wie sie entstanden, ist meiner Meinung nach jedoch gar nicht wichtig. Und solange sie uns als Erwachsene nicht das Leben schwermachen, dürfen sie auch bleiben.

Wenn wir jedoch bemerken, dass wir aufgrund eines möglichen „Antreibers“ immer wieder in eine für uns stressige Situation geraten, dann ist es an der Zeit, an diesem Thema zu arbeiten und es aufzulösen.

Die fünf Antreiber

Während meiner Coachingausbildung kamen wir auch auf diese Antreiber zu sprechen. Man geht davon aus, dass es fünf wichtige Antreiber gibt, auf die ich hier kurz eingehe.

Der erste Antreiber: Beeil dich

Wenn man als Kind schon zur Eile angetrieben wurde, dann will man als Erwachsener auch ein schnelles Tempo vorlegen. Nichts geht einem schnell genug. Und Unpünktlichkeit ist einem verhasst. Man fühlt sich innerlich getrieben und spornt sich selbst zur Schnelligkeit an.

Der zweite Antreiber: Sei perfekt

Vermutlich entstand dieser Antreiber während der Schulzeit. Wenn die Eltern nur mit den besten Noten und Höchstleistungen zufrieden waren, erfuhr das Kind sehr schnell, dass es keine Fehler machen durfte. Nur wenn etwas perfekt war, war es auch wertvoll.

Als Erwachsene kann es uns passieren, dass uns eigene Fehler total aus dem Gleichgewicht bringen. Kleinigkeiten, die sofort aus der Welt geschaffen werden könnten, beschäftigen uns dann stundenlang, da wir als Kind nicht gelernt haben zu improvisieren.

Der dritte Antreiber: Sei stark

Wer als Kind von seinen Eltern gesagt bekam, er solle stark sein, dem wurde unbewusst auch vermittelt, keine Gefühle zu zeigen. Denn Gefühle stellen eine Schwäche dar. Und man darf ja nicht schwach sein.

Als Erwachsener hat man dann das Problem, sich selbst zu fühlen. Zu fühlen, was einem gut tut und was nicht. Denn man hat als Kind ja das Fühlen einfach abgestellt. Körperliche Signale werden nicht wahrgenommen oder so lange heruntergespielt, bis es zu einem gesundheitlichen Zusammenbruch kommt.

Der vierte Antreiber: Mache es anderen recht / Sei gefällig

Hier könnte es sein, dass man als Kind die Erfahrung gemacht hat, erst dann die notwendige Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn man die Erwartungen der Eltern (über-) erfüllte. Man hat seine eigenen Bedürfnisse den Bedürfnissen anderer untergeordnet, um so im „Familiensystem“ zu überleben.

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Erwachsene sind dann oft so stark „überangepasst“, dass sie ständig damit beschäftigt sind, die Wünsche anderer zu erspüren und zu erfüllen. Sie haben verlernt, auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören.

Dieser Antreiber steht in Verbindung mit dem Antreiber „Streng dich an“. 

Der fünfte Antreiber: Streng dich an

Hier geht es nicht um ein Ergebnis. Es geht einzig und allein um die „Anstrengung“ als solche. Als Kind haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere Eltern die Einstellung hatten, dass das Leben ein ständiger Kampf ist. Dass einem nichts in den Schoß fällt. Dass man nichts geschenkt bekommt. Und nur das, was man unter größter Anstrengung erreicht hat, von Wert ist.

Als Erwachsener lebt man nach dem Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Man unterliegt einem unbewussten Verbot, etwas mit Leichtigkeit und Freude zu tun.

Und was treibt Sie an?

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie ein Leben genau nach Ihren Vorstellungen leben können, dann wäre es vielleicht hilfreich herauszufinden, welche Antreiber Sie daran hindern.

Unter der Kategorie „Übungen“ finden Sie alle meine Artikel in denen ich erkläre, wie Sie Ihre persönlichen Antworten erhalten. In meinem Gesundheits-Blog finden Sie noch weitere Übungen und Testmethoden.

Und wie immer bin ich gerne für Sie da, wenn Sie Hilfe benötigen oder Fragen haben.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

Literaturnachweis: Renate Dehner, Ulrich Dehner, Introvision, 2015

(10) Unser Selbstwertgefühl und seine vielen Gesichter

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Wissen Sie, was genau man unter „Selbstwert“ versteht?

Ist uns ein gesundes Selbstwertgefühl schon in die Wiege gelegt worden?

Können wir auch ohne dieses Gefühl ein glückliches und gesundes Leben führen?

Und gibt es nur einen Selbstwert oder vielleicht sogar mehrere „Selbstwerte“?


Dies uns vieles mehr möchte ich heute mit Ihnen „erforschen“. Und am Schluss erzähle ich Ihnen auch noch eine kleine Geschichte über meine Selbstwertgefühle, deren Ende mich doch sehr überrascht hat. Ich zeige Ihnen zudem einen Weg, mit dem Sie herausfinden können, wie stark Ihre eigenen Selbstwerte ausgeprägt sind.

Was versteht man unter Selbstwert?

Das Selbstwertgefühl ist zunächst einmal die emotionale (gefühlsmäßige) Einschätzung unseres eigenen Wertes. Es ist die subjektive (…) Bewertung, die wir uns selbst gegenüber mehr oder weniger bewusst aussprechen: Ich fühle mich wertvoll / wertlos.

Es gibt nicht nur einen Selbstwert

Wenn ich meine Klientinnen und Klienten frage, was sie unter Selbstwert verstehen und wie stark dieser bei ihnen ausgeprägt ist, dann fällt es vielen schwer, darauf eine Antwort zu finden. Vermutlich liegt es daran, dass wir über unseren Selbstwert und über uns und unsere Bedürfnisse viel zu selten nachdenken. Es scheint etwas Abstraktes zu sein. Man sieht es ja nicht.

Noch erstaunter sind sie, wenn sie hören, dass es sechs Arten des Selbstwertgefühls gibt und zwei Formen.

Die Arten des Selbstwertgefühls sind:

1. Emotionaler Selbstwert

Darunter versteht man das Gefühl, das wir zu uns selbst haben. Wir können uns dazu folgende Fragen stellen:

  • Mag ich mich?
  • Bin ich gut zu mir?
  • Darf ich da sein?
  • Darf ich ein gutes Leben führen?
  • Würde ich mich mit mir befreunden, mich liebhaben?

2. Sicherheit im Kontakt

  • Mag ich andere Leute?
  • Wie gehe ich mit anderen um?
  • Komme ich mit denen aus?
  • Habe ich Angst vor denen?
  • Meide ich Kontakte?
  • Traue ich mich, meine Meinung zu sagen?

3. Kritik

  • Wie gehe ich mit Kritik um?
  • Zerreiße ich innerlich bei Kritik und stehe nicht zu Fehlern?
  • Kann ich mich gut mit Kritik auseinandersetzen und somit leichter damit umgehen?

4. Leistung

  • Wie schätze ich meine Leistung ein?
  • Kann ich was?
  • Würdige ich meine Leistung?
  • Kann ich das, was ich kann, auch spüren, es wertschätzen und sagen: „Das ist gut!“?

Auf welche Ursachen beziehe ich meine Leistung?

Bei einem hohen Selbstwert passt Erfolg in unser Selbstbild. Wir loben uns selbst und sagen:
Super, das habe ich gut gemacht. Es hat sich gelohnt sich abzustrampeln. Ich war fleißig.

Und bei einem Misserfolg sind wir ehrlich zu uns und anderen und sagen:
Ich war nicht gut vorbereitet / schlecht drauf.

Ist der Selbstwert jedoch niedrig ausgeprägt, dann passt Erfolg nicht in unser Selbstbild. Wir spielen unseren Erfolg herunter und sagen, es sei doch einfach nur Glück gewesen. Oder die Fragen/Aufgaben waren zu leicht.

Bei Misserfolg jedoch beschimpfen wir uns selbst: War ja klar, ich bin ja dumm. Das ist auf meine Unfähigkeit zurückzuführen. Das passt ja mal wieder in mein Leben …

5. Attraktivität

  • Wie attraktiv finde ich mich?
  • Muss ich anders aussehen, um attraktiv zu sein?

6. Sportlichkeit

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  • Wie erlebe ich meinen Körper?
  • Traue ich ihm etwas zu?
  • Kann ich mich bewegen?
  • Habe ich Lust an Bewegung?




Es gibt kein Selbstbewusstsein ohne Körperbewusstsein und somit kein gutes Selbstwertgefühl.

Die zwei Formen des Selbstwertes

Es gibt einmal die unbewusste (implizite) Form des Selbstwertes. Die erkennen Sie, wenn eine Person z. B. auf die spontane Äußerung: Du siehst heute aber gut aus! die folgende Antwort gibt: Ach je, ich habe meine Haare heute noch gar nicht gewaschen. Und das T-Shirt ist auch schon uralt.

Die bewusste (explizite) Form des Selbstwertes erkennen Sie daran, dass eine Person auf die Frage: Wie geht es dir denn heute? antwortet, dass sie sich gut fühlt und heute übrigens eine neue schöne Bluse trägt oder ein neues Paar Schuhe.

So finden Sie heraus, wie stark Ihre Selbstwerte ausgeprägt sind

Schreiben Sie alle Selbstwerte jeweils auf ein Blatt Papier und fragen Sie sich folgendes:

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Wie stark ist dieser Selbstwert bei mir ausgeprägt auf einer Skala von 1 bis 10?

Eins ist ganz schwach und zehn ist sehr gut ausgeprägt.

Experimentieren Sie mit den von mir bisher beschriebenen Übungen. Diese Anleitungen finden Sie unter der Kategorie „Übungen“. Oder nehmen Sie eine Methode, die Ihnen vertraut ist. Oder wählen Sie eine Übung aus, die ich in meinem Podcast „Gesünder oder gesund? Sie entscheiden! vorstelle.

Sie können sich auch fragen, welcher Selbstwert den größten negativen Einfluss auf Ihr derzeitiges Lebensthema oder Ihren Gesundheitszustand hat. Ziehen Sie dann spontan einen der Zettel oder finden Sie das mit den bisher erwähnten Übungen heraus.

Und der nächste Schritt wäre dann der, dass Sie das Thema angehen und sehen, was sich Gutes in Ihrem Leben ändert.

Und das ist meine kleine Geschichte

Ich habe die Kinesiologie benutzt und bekam eine Antwort, mit der ich nicht gerechnet hatte. Der Selbstwert, von dem ich dachte, er sei auf der Skala bei zehn, ist der, der am schwächsten ausgeprägt ist. Und auch bei den anderen Selbstwerten lag ich immer daneben.

Es war für mich eine Tatsache, dass die sportliche Einschätzung meines Selbstwertes sich im Minus-Bereich wiederfinden müsste. Das Ergebnis war jedoch eine NEUN. Es ist kaum zu glauben.

Und bei der Einschätzung meiner eigenen Leistungen – ich traue mich fast nicht, es zu sagen – lag ich auch daneben. Ich dachte das sei eine glatte zehn. Aber es ist – oh Schreck – eine VIER.

Dieses Ergebnis hat mich so erstaunt, dass ich mich sofort entschlossen habe, an diesem Thema zu arbeiten.

Der erste Schritt war die Selbsthypnose (und sie hilft mir noch immer). Denn ich bekam die Unterstützung von vielen Helfern und mindestens einem guten Geist. Wer dieser gute Geist ist und wie auch Sie Ihre guten Geister finden können, verrate ich in meinem nächsten Artikel.

Sie brauchen Unterstützung oder haben noch Fragen? Ich bin gerne für Sie da.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(9) Coaching: Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück

Diesen Satz habe ich vor kurzem auf einer Postkarte gelesen und musste unweigerlich schmunzeln. Inzwischen habe ich diese Karte schon mehrfach an Menschen verschickt, von denen ich weiß, dass sie den gleichen Humor wie ich haben und mir den Wink mit dem Zaunpfahl nicht übelnehmen.

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Bei näherer Betrachtung dieser „Küchenweisheit“ musste ich aber stutzen. Ist dieser Satz denn logisch? Bin ich mein Problem denn schon los, nur weil ich eine Lösung dafür habe?

Diese und viele andere Fragen haben mich dazu veranlasst, einen Artikel zu schreiben. Und zwar über Probleme, Lösungen und Ergebnisse bzw. Ziele.

Es gibt für alles eine Lösung

Nach diesem Motto lebe ich schon mein ganzes Leben. Ich schaue in der Regel nie zurück. In seltenen Fällen suche ich auch mal nach der Ursache eines Problems. Und wenn, dann nur deswegen, weil es auch für diese Ursache eine Lösung gibt.

Es nutzt ja nichts, wenn man sich immer wieder mit der Ursache eines Problems und mit dem Problem selbst beschäftigt. Denn das ändert nichts an der gegenwärtigen Situation. Das Einzige, was man damit erreicht ist, dass man sich immer schlechter fühlt.

Die Lösung selbst ist noch lange nicht die Lösung

Kommt Ihnen dieser Satz unlogisch vor? Und wenn ja: warum? Das können Sie nicht so genau sagen? Dann versuche ich zu erklären, was ich damit meine.

Ich bin davon überzeugt, dass die allermeisten Menschen genau wissen, wie ihr Problem zu lösen ist. Sie wissen tief in ihrem Inneren, was sie tun müssen, um aus einer für sie belastenden Situation herauszukommen.

Aber mal ehrlich: Kennen Sie irgendjemanden, der nur ein einziges Mal allein durch Erkenntnis bzw. das Wissen der Lösung auch tatsächlich sein Problem gelöst hat? Ich nicht.

Die Lösung liegt im Handeln

Ein Problem kann meiner Meinung nach nur dann gelöst werden, wenn der Lösung (also der Erkenntnis) auch das Handeln folgt. Die Erkenntnis muss in die Tat umgesetzt werden. Es heißt ja nicht umsonst auch „Lösungsweg“. Nur wenn man den Lösungsweg auch beschreitet, kommt man an ein Ziel bzw. zu einem Ergebnis.

Wenn das das Ergebnis meines Handelns ist, dann will ich mein Problem zurück

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Wie klingt denn dieser Satz für Sie? Für mich klingt er logisch. Denn wenn ich letzten Endes ein Ergebnis in der Hand halte, über das ich mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht habe, und das mir noch weniger gefällt als das aktuelle Problem, dann käme ich ja vom Regen in die Traufe. Und bevor das passiert, lasse ich doch lieber die Lösung Lösung sein und halte an meinem Problem fest.


Worauf kommt es an: auf die Lösung oder auf das Ziel?

Ich für meinen Teil würde sagen auf das Ziel, also auf das Ergebnis. Wenn das eindeutig formuliert ist und es genau meinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht, dann findet sich auch der für mich geeignete Lösungsweg.

Welches Ergebnis hätten Sie denn gerne?

Und hier sind wir wieder bei der Zielformulierung. Darüber habe ich in meinem letzten Artikel geschrieben.

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Bei der Problembewältigung kommt es darauf an, dass man das Problem auch tatsächlich loslassen und eine positive Veränderung wirklich annehmen möchte. Sowohl bewusst als auch unbewusst.

Ich frage grundsätzlich vor jedem Coachinggespräch folgendes:

  • Lässt sich die Klientin/der Klient bewusst und unbewusst auf das Coaching ein?
  • Möchte die Klientin/der Klient bewusst und unbewusst das Problem tatsächlich loslassen?
  • Ist die Klientin/der Klient bewusst und unbewusst auch tatsächlich bereit, eine Veränderung ihrer/seiner Lebensumstände anzunehmen?
  • Ist das formulierte Ziel zum tiefsten Wohle der Klientin/des Klienten?

Die Antworten auf diese Fragen ermittle ich mit verschiedenen Techniken, die ich mit meinen Klienten vorab bespreche. Diese Techniken finden Sie unter der Kategorie „Übungen“. Der Idealzustand ist natürlich erreicht, wenn alle Fragen mit ja beantwortet werden.

Werden eine oder mehrere Fragen mit nein beantwortet, ist es unbedingt erforderlich, erst nach der Ursache zu forschen. Erst dann wird ein Ziel formuliert – und danach kann man sich auf den Lösungsweg begeben.

Sie sehen: Viele Wege führen zum Ziel – und nicht nur nach Rom!

Wohin auch immer Sie gehen möchten: Gerne helfe ich Ihnen beim Finden Ihrer individuellen Lösungswege.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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