Schlagwort: Persönlichkeitsentwicklung

(32) Wie der Wunsch nach einer Ernährungsumstellung das ganze Leben umkrempeln kann

Heute erzähle ich die Geschichte einer Patientin, die dachte, dass sie glücklich und zufrieden sei, wenn sie ihr Übergewicht reduzieren würde. Aber schlussendlich kam alles ganz anders als geplant.

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Einer der wenigen Bereiche, die ich in meiner Praxis nicht abdecke, ist die Ernährungsberatung.

Der eine Grund ist der, dass es gut ausgebildete Ernährungsberater gibt, die mehr wissen als ich.

Der andere Grund ist, dass ich tief in meinem Inneren davon überzeugt bin, dass jeder Mensch genau weiß, was ihm guttut und was nicht. Dass er weiß, was er essen sollte und was nicht. Und in welcher Menge und zu welcher Tageszeit.

Dennoch werde ich immer mal wieder mit diesem Thema konfrontiert und um Ernährungsempfehlungen gebeten.

Wenn ich dann aber beginne, Fragen zu stellen, anstatt Tipps zu geben, sind meine Klienten bzw. Patienten häufig erst einmal irritiert. Nicht deswegen, weil ich Fragen stelle, sondern über die Art der Fragen.

Mich interessiert, ob mein Gegenüber überhaupt abnehmen möchte. Und wenn ja, warum bzw. für wen? Wenn das geklärt ist, dann frage ich erneut nach dem warum. Das mache ich dann so lange, bis man erkennt, dass man sich womöglich um eine ganz andere Baustelle kümmern muss.

Eine überraschende Entscheidung

Vor längerer Zeit suchte mich eine Klientin genau wegen dieses Themas auf. Sie war zu der Zeit Ende 50, hatte einen sicheren Arbeitsplatz und ein anspruchsvolles Aufgabengebiet. Allerdings war sie etwas übergewichtig, und es stellten sich die ersten gesundheitlichen Störungen ein: Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, innere Unruhe usw. Sie wollte auf keinen Fall einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden und machte sich zunehmend Sorgen um ihren Lebensabend.

Ganz offen gab sie zu, dass sie im Grunde genau wüsste, was sie zu tun und zu lassen hätte. Aber sie hatte nicht die Kraft, dies auch auf Dauer durchzuhalten. Immer wieder fiel sie in ihr ungesundes Essverhalten zurück.

Wir einigten uns darauf, das Thema mit einem Coaching anzugehen.

Das Ziel der Klientin war es, Gewicht zu verlieren und sich in erster Linie um sich und ihre Gesundheit zu kümmern. Sie wollte einen langen und gesunden Lebensabend genießen und war der Meinung, dass sie gesünder und glücklicher wäre, wenn sie ihr Körpergewicht dauerhaft um einige Kilos reduzieren könnte.

Das Ergebnis unseres Coachings war dann für mich doch sehr überraschend. Eines Tages suchte sie mich freudestrahlend auf und erklärte mir:

„Ich wollte mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken und Ihnen sagen, dass ich bei meinem Arbeitgeber gekündigt habe. Ich werde in den Vorruhestand gehen. Das Coaching hat mir die Augen geöffnet. Nicht mein Übergewicht ist der Grund für meinen schlechten Gesundheitszustand, sondern die tägliche berufliche Herausforderung, die mich zunehmend belastet hat. Ohne Coaching hätte ich niemals den Mut gefunden, offen zu sagen, dass mir meine berufliche Tätigkeit langsam über den Kopf zu wachsen beginnt.“

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Es ist nicht immer wie es scheint

Häufig verfolgen wir ein bestimmtes Ziel, weil wir denken, dass es uns besser ginge, wenn wir es erst erreicht hätten. Dann seien wir glücklicher, gesünder, zufriedener. Aber manchmal stellen wir dann fest, dass dies doch nicht der Fall ist. Daraufhin stellen wir uns entweder die Frage, warum das so ist, oder wir setzen und das nächste Ziel in der Hoffnung, dass wir dann bekommen, was uns fehlt.

Bei meiner Klientin schien das Ziel klar zu sein, nämlich sich um sich selbst zu kümmern, sich wertzuschätzen und auf sich zu hören. Und das Körpergewicht zu reduzieren, um gesund zu bleiben, stand für sie in unmittelbarem Zusammenhang damit.

Viele von uns denken, dass Menschen, die dem derzeitigen Schönheitsideal entsprechen, schlank und sportlich sind, auch automatisch erfolgreich, gesund und glücklich sein müssten.

Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass viele meiner Klienten genau in diese Gruppe passen. Und sie leiden sehr darunter, dass man nur die „Verpackung“ sieht.

Vor vielen Jahren war ich auf einer Fortbildung. Es ging um das Thema Diabetes. Den Namen des Arztes habe ich inzwischen vergessen, aber nicht was er uns sagte: „Lieber fett und fit als schlank und schlapp.“

Auf den Inhalt kommt es an!

Meine Klientin verabschiedete sich von mir mit den Worten: „Ich habe erkannt, dass nicht mein Körpergewicht mich krank macht, sondern die Lebensumstände, die auf mich einwirken. Mein Mann liebt mich so wie ich bin, und ich fühle mich mit mir selbst wohl. Warum sollte ich daran etwas ändern? Also ändere ich lieber Dinge, die mir nicht guttun.“

Ich wünsche mir für alle meine Klienten diese einfache Erkenntnis, den Mut, den ersten Schritt zur positiven Veränderung zu gehen und zu erfahren, wie gut es sich anfühlt, das Richtige getan zu haben.

Thomas Edison sagte einmal:
Ich habe nicht 10.000-mal versagt.
Ich habe erfolgreich 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren werden.

Und ich sage:
Ich zeige Ihnen einen von vielen Wegen, der funktionieren wird.
Aber nur, wenn Sie das auch möchten. Es liegt an Ihnen. Sie entscheiden!

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(31) Nur wer integer ist, kann sich erfolgreich abgrenzen

In den vergangenen beiden Artikeln habe ich Ihnen zwei Geschichten erzählt von Menschen, die in einer unangenehmen Lebenssituation oder Verhaltensweise feststeckten.

In der ersten Geschichte ging es um mich und die Tatsache, dass ich es gewohnt war falsch zu kommunizieren.

Die zweite Geschichte handelte von einer Kundin, die entdeckte, dass sie bisher jede Verantwortung scheute und sich dadurch das Leben schwer machte.

Und heute geht es um das Thema „Integrität“ und was es damit auf sich hat.

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Zu schwach um NEIN zu sagen

Meine Klientin war eine sehr sensible und mitfühlende Person, die sich Zeit ihres Lebens für andere aufopferte und sich schamlos hat ausnutzen lassen. Sie war ständig besorgt um andere und immer bemüht alles richtig zu machen. Ihr Verhalten vermittelte ihrem Umfeld jedoch das Gefühl, dass sie ein schwacher Mensch sei und man an ihr seinen eigenen Unmut ungeniert auslassen konnte, denn man hatte die Erfahrung gemacht, dass sie sich gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen nie zur Wehr setzte.

Herausfinden wo die Wurzel des Übels liegt

Mit den Jahren bemerkte meine Klientin, dass ihre von Natur aus dünne Haut immer durchlässiger wurde und sie in einen melancholischen Erschöpfungszustand verfiel. Sie erkannte, dass sich an ihrem Verhalten etwas ändern musste und kam zu mir.

Ich hörte mir ihre Geschichte wie immer sehr aufmerksam an und bat sie dann spontan, sich auf drei Blätter Papier zu stellen, die ich vor ihr auf dem Fußboden ausbreitete. Sie wusste nicht, was auf den Blättern stand, im Gegensatz zu Ihnen, liebe Leserin und Leser.

Auf den Blättern standen die Worte „Kommunikation“, „Verantwortung“ und jetzt auch „Integrität“.

Auch diese Klientin bat ich, das Blatt Papier zu wählen, auf dem sie sich nicht wohl fühlte. Und wie nicht anders zu erwarten, entschied sie sich für das Blatt mit dem Wort „Integrität“.

Was hat Integrität mit dem Problem zu tun?

Diese Frage stellte ich meiner Klientin. Sie wusste darauf keine Antwort und gab etwas verlegen zu, dass sie mit diesem Wort nicht viel anfangen könne.

Ich beruhigte sie, indem ich ihr zusicherte, dass sie sich hier in guter Gesellschaft befinden würde. Die wenigsten meiner Klientinnen und Klienten konnten sofort etwas mit diesem Begriff anfangen. So zog ich meine schlaue Notiz zu Rate und las ihr vor, was es mit dem Begriff „Integrität“ auf sich hat, nämlich:

Meine Gedanken und mein Handeln sind im Einklang. Ich bin ganz bei mir selbst. Ich bin geschützt vor äußeren Eindrücken. Nichts und niemand kann mich verletzen. Ich zeige Grenzen auf, die andere respektieren. Ich fühle mich stark und bin gut zu mir. Ich bin aufrichtig und authentisch.
Ich bin charakterstark.

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Lernen, sich abzugrenzen und zu sich zu stehen

Meiner Klientin war, nachdem der Begriff „Integrität“ geklärt war, durchaus bewusst, dass sie ein Problem damit hatte, sich abzugrenzen. Es war ihr aber noch nie gelungen, dieses Ziel zu erreichen.

Ich versprach ihr, dass sie, wenn sie sich auf ein Experiment einlassen würde, ein Werkzeug mit nach Hause nehmen könne, dass ihr im Alltag helfen würde, ihr Ziel Schritt für Schritt zu erreichen.

Der Körperanker kommt zum Einsatz

Ich bat meine Klientin sich vorzustellen, wie es sei, ab sofort ganz bei sich selbst zu sein und sich abgrenzen zu können. Wie es sei, wenn sie erfolgreich Grenzen aufzeigen könne die andere respektierten. Und sich vorzustellen, ab sofort gut zu sich zu sein, sich stark zu fühlen. Kurzum: charakterstark zu sein.

Diese neue innere Haltung und das damit verbundene gute Gefühl verankerte sie mit einer Körperbewegung. Sie setzte dieses Werkzeug ab sofort immer dann ein, wenn sie bemerkte, dass ihre Grenzen überschritten wurden bzw. noch bevor die Situation tatsächlich eintrat.

Was es genau mit dem Körperanker auf sich hat, können Sie gerne in den Folgen 29 und 30 nochmals nachlesen.

Des Rätsels Lösung: drei Worte

Immer wenn wir in einer belastenden Situation feststecken oder eine Verhaltensweise an den Tag legen, die uns nicht guttut, finden Sie die Lösung in diesen drei Worten. Prüfen Sie immer, welches Thema bearbeitet werden muss, damit Sie Ihr positives Ziel erreichen.

  • Geht es um „Kommunikation“?
  • Geht es um „Verantwortung“?
  • Geht es um „Integrität“?

Wie Sie das herausfinden können, wissen Sie sicher schon. Falls nicht, finden Sie die Übungen und Testmethoden in meinen bisherigen Folgen oder zusammengefasst in den Folgen 25 und 26 dieses Blogs.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den neuen Erkenntnissen und bin gerne für Sie da, wenn Sie Fragen haben.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(30) Verantwortung übernehmen – aber richtig

Mit gegenüber sitzt eine gepflegte, attraktive Frau, Mitte Fünfzig, dunkelhaarig mit dunklen Augen und einem verzweifelten Gesichtsausdruck. Nervös knetet sie ihre Hände im Schoß und rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

Ich frage Sie, welches Thema sie denn zu mir führt und warte ruhig ab, bis sie mir ihre Geschichte erzählt.

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Ein Schicksalsschlag folgt dem anderen

Sie erzählt mir, dass sie bis vor ca. 10 Jahren keine Probleme hatte. Sie war in einer glücklichen Beziehung, hatte einen Beruf der sie erfüllte, hatte viele nette Freunde und genoss das Leben in vollen Zügen. Auch finanziell musste sie sich keine Sorgen machen.

Aber irgendwann begann sich das alles zu ändern. Die Beziehung zerbrach, und die berufliche Situation änderte sich ebenfalls. Ihr gesamtes Leben wurde von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Sie zog wieder zurück an ihren Geburtsort und suchte sich einen neuen Arbeitsplatz. Aber dieses und die folgenden Arbeitsverhältnisse waren seitdem nie mehr unbefristet, und ihr saß immer die Angst im Nacken, wieder ohne Arbeit dazustehen und nicht für sich selbst sorgen zu können.

Das alles kostete sie so viel Energie, dass sie sich nach und nach von ihren Freunden zurückzog. Sie verlor mit der Zeit ihre Lebensfreude. Eines Tages diagnostizierten die Ärzte ein Burnout und danach eine Depression.

Nichts scheint wirklich zu helfen

„Zuerst wollte ich das alles nicht wahrhaben,“ berichtet sie mir. „Ich konnte nicht glauben, dass mir, der immer alles gelang und die immer alles perfekt macht, so etwas passieren kann.“

„Irgendwann habe ich mir aber gesagt,“ fährt sie fort, „dass ich nicht weiter den Kopf in den Sand stecken darf und begann eine Therapie. Ich war in den letzten Jahren bei verschiedenen Psychotherapeuten und Psychologen und nahm auch Antidepressiva ein. Aber mein Zustand hat sich nicht verbessert. Mir scheint, dass sich dieser belastende Zustand immer mehr auszubreiten und festzubeißen scheint. Ich bin inzwischen ein Experte was meine Probleme und die Ursachen dahinter betrifft. Aber davon habe ich nichts. Ich fühle mich von Tag zu Tag schlechter und verzweifelter.

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und dachte, es könne nicht schaden, wenn ich mir alternative Therapiemöglichkeiten anschaue. Vielleicht finde ich hier die Lösung und wieder zurück zu einem normalen Leben. Was habe ich denn noch zu verlieren?“

Weg von den Problemen – hin zu Lösungen

Ich hörte ihr geduldig zu und verstand genau was sie meinte. Meiner Meinung nach haben wir alle die Tendenz, uns auf unsere Probleme zu konzentrieren, sie zu analysieren und die Ursachen dahinter finden zu wollen. Dann stellen aber die meisten von uns – wie auch meine Klientin – fest, dass damit weder das Problem noch die Ursache verschwunden ist.

Ich erklärte ihr, dass sie genau den richtigen Schritt getan hat, nämlich den Schritt hin zum Coaching und damit zu einer lösungsorientierten Sichtweise.

Wir beschäftigten uns nicht weiter mit ihrem Thema, sondern damit, wie ihre Zukunft aussehen sollte und wie eine positive Veränderung herbeizuführen sei.

Die Lösung lautete: Verantwortung

Ich machte mit meiner Klientin eine Übung. Ich bat sie, sich nach und nach auf eines der drei vor ihr auf dem Fußboden liegenden Blätter zu stellen und das Blatt auszuwählen, auf dem sie sich am unwohlsten fühlte.

Auf dem Blatt, das sie dann wählte, stand das Wort „Verantwortung“.

Verblüfft schaute sie zuerst dieses Wort an und dann mich. Ich fragte sie, was ihr denn zu diesem Thema einfallen würde bzw. was dieses Wort mit ihrem Thema zu tun hätte?

Sie überlegt lange bevor sie mir antwortete. Zerknirscht und etwas beschämt musste sie zugeben, dass es ihr schwer fällt, grundsätzlich die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Sie sei in einer behüteten Familie aufgewachsen, danach dann in eine behütete Partnerschaft mit einem wesentlich älteren Mann gegangen und hatte immer nur sichere Arbeitsplätze.

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Meine Klientin erkannte, dass ihre Probleme damit zu tun hatten, dass sie sich immer darauf konzentriert hatte, jemanden zu finden, der alles für sie regelte oder aber jemanden, den sie für all ihr Unglück verantwortlich machen konnte. Wenn es keine Person gab, der sie den schwarzen Peter zuschieben konnte, dann waren es eben die widrigen Lebensumstände auf die sie keinen Einfluss hat.

Sie erkannte, dass sie sich selbst in eine Opferrolle begeben hatte, aus der nur sie allein wieder herauskam. Und zwar nur dann, wenn sie begann, für sich selbst, ihr Leben, ihre Entscheidungen und ihr Glück die alleinige Verantwortung zu übernehmen.

Die Rettung – der Körperanker

Ich bat die Kundin sich vorzustellen wie es sei, wenn sie ab sofort die Verantwortung für sich selbst und ihre Entscheidungen übernimmt. Wenn Sie nicht mehr nach Schuldigen suchen, sondern sich selbst den Spiegel vorhalten würde und wisse, dass die Lösung all ihrer Probleme in ihr selbst liegt.

Sie schmückte diese Vorstellung so lange aus, bis das gute Gefühl die zehn auf einer Skala von 1 bis zehn erreichte. Danach verankerte sie das gute Gefühl und die neue innerer positive Haltung, indem sie ihre rechte Hand auf ihr Brustbein legte.

Sie setzte den Körperanker regelmäßig im Alltag ein, und zwar immer dann, wenn sie feststellte, dass sie sich mal wieder vor ihrer Verantwortung zu drücken begann. Allein mit dieser kleinen Übung und dem Körperanker, konnte sich meine Klientin wieder auf den Weg in eine positive Zukunft machen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Verantwortung“?

Fällt es Ihnen leicht, Entscheidungen zu treffen und zu diesen zu stehen, auch wenn sich im Nachhinein vielleicht herausstellen sollte, dass es die falschen Entscheidungen waren?

Nehmen Sie ihr Leben in die eigenen Hände oder lassen Sie sich leben?

Genießen Sie es, die Opferrolle zu übernehmen und sich von anderen bemitleiden und bedauern zu lassen?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen Testmethoden und Übungen in den Folgen 25 und 26 herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Und jetzt komme ich zu Ihrer noch ungestellten Frage

Sie möchten wissen, was auf den beiden anderen Blättern stand, auf die sich meine Klientin stellte? Auf dem einen Blatt stand das Wort „Kommunikation“. Kommt Ihnen das bekannt vor? Genau. Darüber habe ich im letzten Artikel geschrieben.

Das dritte Wort verrate ich Ihnen in meinem nächsten Artikel. Seien Sie gespannt.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(29) Jede Wahrheit hat zwei Seiten

Wir sollten uns beide Seiten anschauen, bevor wir uns für das eine entscheiden. Dieser Meinung war angeblich schon der griechische Dichter Aesop, der vermutlich im 6. Jahrhundert vor Christus lebte.

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Als ich das las, erinnerte ich mich an eine Situation während meiner Coachingausbildung. Es ging um ein Thema, das mich schon immer belastete und ich nicht in den Griff bekam. Um was es genau ging, kann ich nicht mehr sagen, aber der Grund für meinen unterschwelligen Zorn – den ich natürlich leugnete – war schlicht und ergreifend die Tatsache, dass ich die geborene Besserwisserin bin.

Erkenntnisse sind nicht immer schön – aber hilfreich

Als mir meine Kollegin damals die Augen öffnete, war ich zuerst empört und stritt ab, eine Besserwisserin zu sein. Aber da ich ja die Ausbildung machte um etwas zu lernen und insbesondere mich selbst besser kennenzulernen, dachte ich darüber nach. Es war nicht schön für mich festzustellen, dass ich eine Besserwisserin bin. Ich schämte mich auch dafür, ein – in meinen Augen – so unangenehmer Mensch zu sein. Denn Menschen, die in meinen Augen Besserwisser waren, empfand ich immer als arrogant, überheblich und eingebildet. Und das alles sollte auch ich sein?

Es gibt immer einen Grund für alles

Ich entschied mich also, das Thema anzugehen und zu schauen, was ich verändern könnte. Es stellte sich heraus, dass eine falsche Kommunikation die Ursache für meinen inneren unterdrückten Zorn war. Sie war auch der Grund dafür, warum ich Menschen, die ebenfalls alles besser wissen wollten, unsympathisch fand.

So begann ich, meine Besserwisserei anzunehmen und mit ihr umzugehen

Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich in jeder Situation immer „richtig“ kommunizieren würde. Damit war gemeint, dass ich mir vorstellte, erst meine Meinung zu äußern, wenn ich dazu aufgefordert wurde. Und ich stellte mir vor, dass ich meine Meinung auch gar nicht äußern musste, wenn ich nicht wollte.

Ich stellte mir vor, dass ich nicht mehr den Drang hatte, anderen ständig ins Wort fallen und ihnen meine Ansichten aufs Auge drücken zu müssen. Ich stellte mir vor, wie ich anderen wohlwollend und aufmerksam zuhörte und mir dabei sagte, dass jeder seine eigene Meinung haben dürfe. Und ich sagte mir, dass auch andere einmal Recht haben können und ich auch mal Unrecht.

Dies nahm mir meinen inneren Druck und ich spürte, dass ich nicht verantwortlich dafür war, anderen zu sagen, was richtig und falsch ist. Ich war nicht verantwortlich dafür, Ihnen zu sagen, was wahr und was unwahr ist. Und das fühlte sich fantastisch an.

Die guten Gefühle verankern

Es fühlte sich so leicht und unbeschwert an, dass ich es genoss, in diesem schönen Gefühl zu baden. Ich schmückte die Vorstellung so lange aus, bis ich das schöne Gefühl auf einer Skala von 1 bis 10 bei einer 10 einordnen konnte.

Um mich immer an dieses schöne Gefühl der Leichtigkeit zu erinnern, setzte ich einen sogenannten „Körperanker“. Damit ist gemeint, dass man – während man in dem schönen Gefühl verweilt – eine Körperstelle berührt, um dort das Gefühl zu speichern. Es sollte eine Stelle sein, die leicht und unauffällig zu erreichen ist und die Sie normalerweise im Alltag nicht berühren.

Wenn Sie z. B. beim Nachdenken ständig an Ihrem rechten Ohrläppchen zupfen, würde sich diese Stelle als Körperanker nicht eignen. Sie könnten dann z. B. mit Ihrer rechten Hand den linken Daumen umgreifen.

Ich habe mich dafür entschieden, mit der rechten Hand über meinen linken Ellenbogen zu streichen.

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Den Körperanker in Stresssituationen lösen

Damit das gute Gefühl auch stark mit der ausgewählten Körperstelle verbunden ist, bin ich mindestens einmal täglich in dieses gute Gefühl eingetaucht und habe meinen linken Ellenbogen berührt.

Um zu sehen, ob die Verankerung auch funktionierte, habe ich mir eine Situation vorgestellt, die mir Stress verursachte und mit meiner Besserwisserei zu tun hatte. Dies rief sofort wieder unangenehme Gefühle hervor und ich spürte fast körperlich meinen unterdrückten Zorn. Ich habe dann meinen linken Ellenbogen berührt und fast sofort haben sich meine negativen Gefühle verändert und ich empfand die Situation als kaum noch belastend.

Der Sinn dieser Übung besteht darin, dass man in alltäglichen Situationen, in denen man sich dabei ertappt, wieder in die Besserwisserei abzurutschen, diese Körperstelle berührt, um nicht wieder in die alte Verhaltensweise zu verfallen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Wahrheit“?

Sind Sie auch jemand, der wie ich unter seiner Besserwisserei leidet oder sie leugnet bzw. gar nicht weiß, dass man zu dieser „unangenehmen Gruppe“ gehört?

Können Sie die Meinung anderer aushalten oder beharren Sie auf Ihrer Wahrheit? Fällt es Ihnen leicht zuzugeben, wenn Sie sich geirrt haben?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen bereits vorgestellten Testmethoden und Übungen herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Nicht nur eine falsche Kommunikation könnte einer der Gründe für Ihr Thema sein. Es gibt noch zwei andere, die ich Ihnen in den nächsten beiden Artikel vorstelle.

Die Arbeit hat sich gelohnt

Heute kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat, mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Den Körperanker brauche ich nur noch selten, denn ich stehe inzwischen offen, ehrlich und humorvoll zu meiner „dunklen“ Seite und stelle fest, dass mir fast keine Besserwisser mehr begegnen. Eigenartig, oder?

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(20) Paartherapie: Nicht selten ein Katz-und-Maus-Spiel (Teil 4)

In einer Fachzeitschrift zum Schwerpunktthema „Beziehungen und Partnerschaft“ las ich einen Artikel, der uns Therapeuten versprach, uns ein paar Möglichkeiten zu zeigen, wie wir unseren ratsuchenden Paaren schnell helfen können.

Ich war neugierig, was ich Neues lernen könnte und habe den Artikel sehr aufmerksam gelesen.

Einen Teil des Inhaltes – und auch meine Gedanken dazu – möchte ich heute gerne mit Ihnen teilen.

Erstes Grundproblem: Kommunikation und falsche Annahmen

Mein Kollege, der den Artikel verfasst hatte, ist der Meinung, dass eine fehlerhafte oder ungenügende Kommunikation das Grundproblem vieler nicht funktionierender Partnerschaften sei. Dabei geht es um das „Nicht-verstehen-wollen“ und um das „Falsch-verstehen“.

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Als nächstes stellt er zwei Lösungsmodelle vor.

Sich beim Streiten beobachten

Man soll sich an einen Streit mit einer anderen Person erinnern und sich sein eigenes Gesicht vorstellen und seine Mimik und seine Körpersprache beobachten.

Wenn das gelingt, dann soll man sich ein zweites Ich vorstellen und sich damit in die Situation des anderen versetzen. Ihm sozusagen über die Schulter schauen, damit man selbst sieht, was der andere in dem Moment sieht.

Mit der Zeit kann und soll die Klientin oder der Klient die zweite Sichtweise in einem aktuellen Streit einnehmen. Sich also vorstellen, was der andere gerade sieht.

Er verspricht, dass das die Schärfe herausnehmen wird.

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Den Standpunkt des anderen in Worte fassen

Die Partner werden gebeten, den Standpunkt des anderen so lange in Worte zu fassen, bis das Gegenüber mit der Formulierung und Darstellung zufrieden ist und sich verstanden und angenommen fühlt.

Mit dieser Methode kann man Fehlannahmen und Missverständnisse schnell ausräumen.

Zweites Grundproblem: Falsche Erwartungen

Viele Menschen gehen Partnerschaften ein in der Hoffnung, dass der Partner ihnen das gibt, was ihnen fehlt. Sie erwarten dann, dass der andere sich so verhält, dass man selbst zufrieden ist.

Und dann gibt es noch Menschen, die erwarten, dass ihr Partner Gedanken lesen kann und deren Bedürfnisse erahnt und erfüllt, noch bevor es ihnen selbst bewusst ist.

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Etwas verändern, damit sich etwas verändert

Mein Kollege schlägt vor, dass man dem Ratsuchenden kognitiv – also verstandesmäßig – beibringt, dass es nicht Partneraufgabe sei, für das Glück des anderen verantwortlich zu sein.

Weiterhin schlägt er vor, dass man sein eigenes Verhalten so verändern soll, dass der Partner dazu veranlasst wird, von selbst und gerne zu geben, anstatt nur zu fordern und zu nehmen.

Und manchmal müsse man dem Partner auch vor Augen führen, was es einem abverlangt, dass man jeden Tag nur für den anderen da ist. Meist ist das zwar freiwillig, aber es müsse vom anderen auch gewürdigt werden.

So weit, so gut

Das war nur ein kleiner Auszug aus dem Artikel. Alles in allem hat mich dieser Bericht zwar auf einige Ideen gebracht, aber am Ende der Lektüre hatte ich mehr Fragen als Ideen. Einige dieser Fragen stelle ich nun Ihnen:

  • Sind diese Lösungsvorschläge für Sie neu?
  • Würden Ihnen die vorgeschlagenen Lösungen helfen, die Beziehung zu harmonisieren?
  • Wären Sie in der Lage, das in die Tat umzusetzen, was mein Kollege vorschlägt?

Wenn Sie diese Fragen mit ja beantworten können und auch noch wissen, wie Sie die Menschen, mit denen Sie nicht ganz so harmonische Beziehungen führen, dazu bringen, sich mit Ihnen auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu finden, dann kann ich Sie nur beglückwünschen. Dann machen Sie alles instinktiv richtig. 

Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass ich lernen musste, meine ganz persönlichen Lösungsstrategien herauszufinden. Und ich musste auch erfahren, dass eine einmal gelungene Lösungsstrategie nicht immer bei jeder Person funktioniert. Denn der Lösungsweg hat immer auch mit dem Menschen zu tun, mit dem man etwas zu klären hat.

Was tun, wenn die guten Ratschläge zu keinen positiven Veränderungen führen?

Ja, dann ist guter Rat teuer. Oder Zeit, über eine Paartherapie nachzudenken.

Der Idealfall wäre natürlich der, dass beide Personen an der Beziehung arbeiten und beide freiwillig gemeinsam eine Paartherapie machen möchten. Wenn beide offen und bereit sind, an sich selbst und an der Beziehung zu arbeiten, dann ist das die beste Voraussetzung für eine gelingende Paartherapie.

Was aber können Sie tun, wenn der betreffende Partner nicht bereit ist, diesen Schritt zu gehen oder es ihm aus anderen Gründen nicht möglich ist, mit zur Therapie zu kommen?

Und warum helfen die vielen guten Ratschläge nur anderen und nicht Ihnen?

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All das und vieles mehr werde ich Ihnen beim nächsten Mal erklären. Nur so viel kann ich Ihnen jetzt schon verraten: Das meiste wissen Sie bereits und können es gerne jederzeit nachlesen oder in meinem Podcast: „Glücklicher oder glücklich? Sie entscheiden! nachhören.

Es hat viel mit Selbstwert, Antreibern und Einschärfungen zu tun. Aber auch ganz entscheidend mit dem jeweiligen Persönlichkeitstyp.

Freuen Sie sich auf den nächsten Artikel. Oder rufen Sie mich einfach an, wenn Sie Fragen haben.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(19) Paartherapie: Möglichkeiten zur Konfliktlösung für jeden Persönlichkeitstyp (Teil 3)

Willkommen zum dritten Teil meiner Artikelserie zum Thema „Paartherapie“. Heute erkläre ich Ihnen, wie Sie Ihr bisheriges Wissen anwenden könnten, um ein wenig Ruhe in angespannte Beziehungen zu bringen.

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Aber zunächst würde mich interessieren, ob Sie schon Ihren Persönlichkeitstyp herausgefunden haben. Oder den Ihrer Familienmitglieder, Freunde und Kollegen.

Falls nicht – verzagen Sie nicht, wenn Sie noch unsicher sind. Es ist schwieriger, als man denkt.

Denn da wir alle uns ja ständig im Fluss befinden, sind wir immer – mal mehr oder weniger ausgeprägt – auch in anderen Persönlichkeitstypen unterwegs.



Wir alle können Handeln, Fühlen und Denken

In jedem von uns steckt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Mitgefühl zu empfinden und Erkenntnisse zu gewinnen. Aber in schwierigen Situationen kann es passieren, dass wir uns in einem Bereich festfahren. So sind auch Jutta, Renate und Harald in ihren jeweiligen Persönlichkeiten „gefangen“. Die Geschichten dieser drei habe ich im zweiten Teil erzählt.

Jutta – der Handlungstyp

Sie hat sich im Handeln festgefahren. Und vor lauter Tun und Machen hat sie keine Zeit mehr, zur Ruhe zu kommen, um zu spüren, was ihre Kinder tatsächlich brauchen und was ihr Mann will und erwartet. Und was fast noch wichtiger ist: Jutta spürt auch ihre eigenen Bedürfnisse nicht. Denn vor lauter Arbeit verdrängt sie alles, was sie vom Erledigen ihrer Aufgaben ablenken würde. 

Renate – der Beziehungstyp

Sie ist so mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt, dass sie nicht in der Lage ist, die Situation klar und sachlich zu betrachten. Sie bezieht alles auf sich selbst. Renate erkennt nicht, dass ihr Chef einfach so ist wie er ist und mit allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern exakt genauso umgeht wie mit ihr.

Harald – der Sachtyp

Er ist so sehr mit dem Analysieren und Verstehen beschäftigt, dass er darüber hinaus vergisst, dass es gut wäre, an der Situation zu seinem Freund etwas zu ändern. Den ersten mutigen Schritt zu tun. Für Harald wäre es wichtig zu wissen, was er selbst möchte und sich dann zu entscheiden, wie er vorgehen möchte, um Antworten zu erhalten.

Der Fluss des Lebens

Jeder von uns befindet sich in einer ständigen Persönlichkeitsentwicklung. Ob bewusst oder unbewusst. Wir können uns gar nicht davor schützen. Auch wenn wir das wollten. Täglich strömt eine Vielzahl von vorhersehbaren und unvorhersehbaren Dingen auf uns ein, die es zu bewältigen gibt. Und mit jeder Herausforderung, die wir meistern, sind wir ein Stückchen an Erfahrung reicher.

Wenn wir in der glücklichen Lage sind, aus diesen Erfahrungen auch etwas Positives zu lernen und das dann auch in unserem Leben umzusetzen, dann entwickeln wir ganz automatisch unsere Persönlichkeit.

Unweigerlich fühlen wir uns von Menschen angezogen, die eine klare Persönlichkeit entwickelt haben. Denn sie ruhen in sich selbst und sind damit unbewusst Vorbilder.

So können auch Sie gelingende Beziehungen führen

Wenn Sie wissen, welcher Persönlichkeitstyp Sie sind, dann wissen Sie auch, welche „Hürde“ Sie nehmen sollten, um in erster Linie sich selbst Gutes zu tun.

Lassen Sie mich das näher erklären:

Jutta als Handlungstyp täte es gut, sich einmal Zeit zum „in sich selbst hinein zu spüren“ zu nehmen. Dann würde sie erkennen, was ihr selbst guttun würde. Sie hat verlernt, Dinge mit Freude, Spaß und Leichtigkeit zu tun.

Der zweite Schritt wäre der, sich in ihre Kinder und ihren Ehemann einzufühlen, um auch hier zu erkennen, was sie an ihrem Verhalten ändern muss.

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Renate als Beziehungstyp hingegen wäre gut beraten, wenn sie einen Weg finden würde, sich erst einmal auf sich selbst zu konzentrieren und sich abzugrenzen.

Nur so kann sie als Beziehungstyp die Situation an ihrem Arbeitsplatz sachlich und wertfrei betrachten und erkennen, dass das Verhältnis zu ihrem Chef nicht so „lieblos“ ist, wie sie es empfindet.

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Harald als Sachtyp wird nur Antworten auf seine vielen Fragen erhalten, wenn er etwas dafür tut. Als Sachtyp fällt es ihm schwer, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und für sich selbst etwas zu tun.

Solange er nur nachdenkt, wird sich an seiner Situation nichts ändern. Es wäre angebracht, den ersten Schritt zu tun und das Gespräch mit seinem Freund zu suchen. Wer weiß, vielleicht stellt sich heraus, dass sein Freund Bernd die ganze Sache anders sieht und empfindet?

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Coaching hilft

Sollten Sie nicht zu den Menschen gehören, die sich selbst schon sehr gut kennen und die genannten Entwicklungsschritte ganz automatisch einsetzen, dann können Ihnen einige Coachingsitzungen sicher helfen.  

Manchmal schlummern noch irgendwelche negativen Erfahrungen in unserem Unterbewusstsein, die jede Veränderung im Keim ersticken. Aber alle diese hemmenden Einflüsse können aufgespürt, erkannt und aufgelöst werden. Auch bei Ihnen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(18) Paartherapie: Wer die Persönlichkeitstypen kennt ist eindeutig im Vorteil (Teil 2)

Wie versprochen, werde ich Ihnen heute verraten, wie Sie durch aufmerksames Zuhören herausfinden können, zu welchem Persönlichkeitstyp Ihre Mitmenschen gehören. Hierzu erzähle ich Ihnen zunächst drei Geschichten.

Jutta und ihre Familie

Jutta ist verheiratet und hat zwei Kinder im jugendlichen Alter. Sie ist mit Leib und Seele Hausfrau, Mutter und Ehefrau. Ihr Mann ist häufig auf Dienstreise. Seit geraumer Zeit stellt sie fest, dass ihre Kinder sich mehr und mehr zurückziehen. Sie werden immer wortkarger und helfen nicht mehr im Haushalt. Die schulischen Leistungen ihres Sohnes lassen inzwischen zu wünschen übrig, und ihre Tochter ist nur noch in den sozialen Netzwerken unterwegs. Wenn ihr Mann nach Hause kommt, möchte er meist seine Ruhe haben und hat kein Ohr für ihre Sorgen.

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Jutta ist frustriert und vertraut sich ihrer Freundin an:
„Ich bemühe mich ständig, dass alle zufrieden sind. Dass der Haushalt in Ordnung ist, dass das Essen pünktlich auf dem Tisch steht. Ich renne hin und her und reiße mir ein Bein aus, damit wir noch ein halbwegs funktionierendes Familienleben haben. Aber es scheint keinen zu interessieren. Ich habe schon mehrmals versucht, mit meinem Mann darüber zu sprechen. Aber es ist zwecklos. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen, meine Koffer packen und auf eine einsame Insel fahren.“

Renate und ihr neuer Vorgesetzter

Renate hat seit einigen Monaten einen neuen Chef, mit dem sie überhaupt nicht klarkommt. Er ist sehr korrekt und zurückhaltend. Im Gegensatz zu Renate, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen gerne Privates austauscht und Anteil am Leben anderer nimmt, spricht ihr Chef kaum über sein Privatleben. Darüber hinaus ist Renate in seiner Gegenwart sehr unsicher und hat das Gefühl, dass er ihre Stärken überwiegend im Kaffee kochen sieht. Sie bemerkt, dass sie von Tag zu Tag nervöser wird und sie nicht mehr gerne ins Büro geht.

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Ihrer Freundin berichtet sie folgendes:
„Ich ärgere mich darüber, dass ich mich so verunsichern lasse. Wenn mein Chef auch nur ansatzweise den Mund aufmacht, kann ich schon gar nicht mehr klar denken. Und irgendwie glaube ich, dass er mich nicht mag. Ich fühle mich lieblos behandelt und das macht mich verdammt sauer.“

Harald und sein Jugendfreund

Harald und Bernd sind seit der Grundschule beste Freunde. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten so manche Höhen und Tiefen gemeinsam erlebt und sich im Laufe der Zeit auch mal für einige Jahre aus den Augen verloren. Beide haben sie geheiratet und eine Familie gegründet. Bernd ist inzwischen geschieden und hat seit kurzer Zeit wieder eine neue Beziehung. Seitdem stellt Harald fest, dass Bernd sich mehr und mehr verändert. Er ist, was seine neue Beziehung betrifft, mit Informationen sehr zurückhaltend und trifft sich immer seltener mit Harald.

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Harald spricht mit seiner Frau:
„Seit Wochen zerbreche ich mir den Kopf darüber, was Bernd hat. So kenne ich ihn gar nicht. Ich fühle mich missachtet. Ich möchte gerne verstehen, was mit ihm los ist. Was passiert ist. Ob es vielleicht an mir liegt, dass er sich zurückzieht? Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger Antworten finde ich.“

In der Persönlichkeit des jeweils anderen

Sie können aufgrund der Äußerungen erkennen, um welchen Typ es sich handelt.

  • Beginnen wir mit Jutta, die im Handeln für ihre Familie aufgeht. So lange, bis sie keine Energie mehr hat und am liebsten alles hinschmeißen würde.

Als Handlungstyp würde sie sich nie lieblos behandelt fühlen. Egal, ob sie den gleichen Chef wie Renate hätte. Sie würde sich bei Problemen mit ihm hingegen blockiert, behindert oder eingeschränkt fühlen und darüber nachdenken, ob sie sich einen neuen Job suchen soll.

  • Renate leidet darunter, dass sie zu ihrem Chef keine Beziehung aufbauen kann und fühlt sich in ihren Gefühlen verletzt.
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Sie ist der Beziehungstyp und würde versuchen, die familiären und freundschaftlichen Probleme auf der Beziehungsebene zu lösen, indem sie eine gefühlsmäßige Verbindung herstellt. Sie würde versuchen, durch Liebenswürdigkeit die Situation zu beeinflussen. Darüber hinaus wird sie sich aber selbst vergessen, weil sie so sehr auf die Bedürfnisse anderer ausgerichtet ist.

  • Harald hingegen möchte zunächst einmal den Grund für das veränderte Verhalten seines Freundes herausfinden. Er braucht Wissen, um mit der Situation umgehen zu können.

Der Sachtyp hätte mit Renates Chef sicherlich keinerlei Probleme, da sie beide vermutlich den gleichen Persönlichkeitstyp haben. Bei familiären Problemen würde Harald auch zuerst nach dem Warum fragen und Zusammenhänge verstehen wollen.

Hören Sie genau hin

Jeder Persönlichkeitstyp neigt unweigerlich zu Aussagen, die seine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Die folgenden Sätze zitiere ich wörtlich aus meinen Unterlagen zur Coachingausbildung:

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Ein Handlungstyp sagt gerne:

Ich habe schon mehrmals versucht … / Ich bemühe mich ständig, renne hin und her und mache …/ Ich weiß nicht, was ich tun kann … / Am liebsten würde ich …

Ein Beziehungstyp sagt gerne:

Ich bin sauer, aufgeregt … / Wenn er schon den Mund aufmacht, dann merke ich … / Ich bin völlig verwirrt und kann gar nicht mehr klar denken … / Ich habe Angst, dass er sich verletzt fühlt …

Und ein Sachtyp sagt gerne:

Ich zerbreche mir seit Tagen den Kopf … / Ich will Ihnen einmal erklären … / Ich habe den Verdacht … / Ich möchte gerne verstehen …

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und viele Erkenntnisse beim aufmerksamen Zuhören. Im nächsten Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie dieses Wissen einsetzen können, um ihre angespannten Beziehungen positiv zu verändern.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(17) Paartherapie: Nicht nur für Ehepaare der Schlüssel zu Veränderungen (Teil 1)

Wenn ich erzähle, dass ich auch Paartherapie anbiete, dann denken meine Klientinnen und Klienten unweigerlich an ein Ehepaar. Dass aber ein Paar nicht unbedingt ein Ehepaar im klassischen Sinne – also Frau und Mann – sein muss, fällt nur wenigen direkt ein.

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Was also ist ein Paar?

Ein Paar besteht doch immer aus mindestens zwei Teilen, oder? Bei einem Paar Socken handelt es sich normalerweise um zwei identische Socken. Bei einem Paar Schuhe verhält es sich genauso. Auch Handschuhe bilden ein Paar.

Bei uns Menschen bilden ebenfalls zwei Personen ein Paar. Dabei kann es sich um ein Liebespaar oder Ehepaar handeln. Dieses Paar kann natürlich auch gleichgeschlechtlich sein. Und auch Eltern und Kinder führen in gewissem Sinn eine Paarbeziehung.

Zwei Freundinnen oder zwei Freunde sind ebenso ein Paar wie zwei Arbeitskolleginnen oder -kollegen. Und nicht zuletzt stellt auch die Beziehung eines Vorgesetzten zu seinem Mitarbeiter eine Paarbeziehung dar.

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Was tun, wenn es in der (Paar-)Beziehung zu anderen nicht rundläuft?

Das ist eine gute und spannende Frage, auf die ich keine Antwort habe.

Wie bitte? Warum nicht?

Weil jeder Mensch verschieden ist und keine Paarbeziehung einer anderen gleicht. Und weil ich keine Ratschläge erteilen möchte, die ins Leere laufen.

Nur weil ICH vielleicht in einer ähnlichen Situation mit einer bestimmten Strategie Erfolg haben werde, bedeutet das nicht, dass SIE mit dieser Strategie ebenfalls erfolgreich sein werden.

Vielleicht geht es bei Ihnen gar nicht um einen „Schlachtplan“ den es umzusetzen gilt. Vielleicht geht es gar nicht ums Handeln.

Vielleicht geht es bei Ihnen darum, etwas zu fühlen. Sich zu fühlen. Oder etwas mit einem guten Gefühl zu tun.

Oder aber es geht darum, dass Sie sich Wissen aneignen und etwas erkennen müssen, um dann entscheiden zu können.

Erst wenn Sie wissen, um was es bei Ihnen geht, finden Sie Ihre Lösungsstrategie. Und wird sich der Erfolg von alleine einstellen.

Sich selbst kennenzulernen ist der erste Schritt zu harmonischen Beziehungen

Einen grundsätzlichen Ansatz gibt es aber doch, mit dem an einer Paarbeziehung „gearbeitet“ werden kann.

Der erste Schritt wäre der, herauszufinden, welcher Persönlichkeitstyp Sie sind. Denn je besser Sie sich selbst kennen, desto leichter finden Sie Lösungen für Ihre belastenden Themen.

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Im Denkmodell der „Psychographie“ gibt es drei Grundtypen

  • Sind Sie jemand, der ständig am Machen ist, alles in die Hände nimmt, Entscheidungen trifft und sich im praktischen Arbeiten verliert? Dann sind Sie ein „Handlungstyp“.

  • Oder sind Sie jemand der sich in die Gefühlswelt anderer Menschen verstricken lässt und vor lauter Mitgefühl – oder sogar Mitleid – sich selbst vergisst? Sich sozusagen im Gefühl verliert? Dann sind Sie ein „Beziehungstyp“.

  • Der dritte Persönlichkeitstyp ist eher ruhig und gelassen und verfügt über eine gute Beobachtungsgabe. Er kann sehr gut analysieren und Zusammenhänge erkennen. Dieser Persönlichkeitstyp verliert sich im Denken und wird „Sachtyp“ genannt.

Wir alle haben von allen drei Persönlichkeitstypen Anteile in uns. Aber in einem Bereich sind wir von Natur aus zu Hause. Und dieser Anteil überwiegt immer. Hier fühlen wir uns wohl, können zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen.

Aber hier besteht auch eine Gefahr: Es passiert häufig, dass wir bei Problemen versuchen, diese mit der uns angeborenen Taktik zu lösen.

  • Ein Handlungstyp wird noch mehr tun und noch weniger fühlen.

  • Ein Beziehungstyp wird noch mehr fühlen und noch weniger klar denken.

  • Ein Sachtyp wird die Situation immer wieder durchdenken, aber immer weniger tun.

Coaching hilft Ihnen hier schnell und effektiv, die Hürde, die Sie bisher ständig umschifft haben, zu nehmen und ihr Ziel zu erreichen. Wie das geht, ist immer ganz individuell.

Welcher Persönlichkeitstyp sind Sie?

Haben Sie vielleicht schon eine Idee, welchem Persönlichkeitstyp Sie entsprechen? Oder sind Sie noch hin- und hergerissen und können sich nicht ganz entscheiden?

Verzagen Sie nicht. In den nächsten Beiträgen werde ich Ihnen nach und nach mehr Hilfestellung geben, um Ihren Persönlichkeitstyp herauszufinden und erkläre Ihnen dann auch, was Sie mit diesem Wissen anfangen können.

Wenn Sie nicht so lange warten möchten, dann kann ein Coaching – das die Psychographie berücksichtigt – schnell helfen. Sie finden entsprechende Coaches auf der Webseite des Internationalen Fachverbandes für Integrierte Lösungsorientierte Psychologie und unter www.heilnetz.de.

Oder Sie greifen einfach zum Telefonhörer und rufen mich an. Ich freue mich immer, wenn ich helfen kann.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(16) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 4)

Bisher haben Sie acht Einschärfungen näher kennengelernt, und zwar:

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Werde nicht erwachsenSei kein KindSei nicht
Sei nicht wichtigSei nicht duDenk nicht
Gehör nicht dazuSei nicht gesund.


Die vier letzten Einschärfungen stelle ich Ihnen heute vor.

Zeig keinen Ärger

Eltern, die selbst keine Erlaubnis haben, ihren Ärger zu zeigen, verbieten auch ihrem Kind, seinen Unmut zu äußern. Das Kind wird – meist mit Liebesentzug – bestraft, wenn es sich zornig verhält.

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Es lernt nie, mit Ärger in angemessener Weise umzugehen und ihn zum Ausdruck zu bringen. Dieses „böse“ Gefühl wird meisterhaft so lange unterdrückt, bis irgendwann eine Kleinigkeit genügt, um in die Luft zu gehen. Und das in absolut unangemessener Art und Weise. Die Folge davon ist, dass das Kind einen neuen Beweis dafür hat, wie schlimm es ist, seinen Ärger zu zeigen.


Erwachsene können sich dann später nicht gegen Übergriffe abgrenzen und Ihre Interessen durchsetzen. Denn dazu wäre der gesunde Umgang mit dem Ärger erforderlich. Und es passiert ihnen auch weiterhin, ihren Ärger so lange aufzustauen, bis es zur nächsten Explosion kommt.

Zeig keine Gefühle

Wenn Eltern Angst haben, dass die Gefühle ihres Kindes ihre eigenen (unangenehmen) Gefühle hochbringen, werden sie ihm unbewusst beibringen, seine positiven und negativen Gefühle zu unterdrücken. Sie geben das weiter, was sie selbst gelernt haben.

Die Eltern-Kind-Beziehung ist nicht unfreundlich, sie spielt sich jedoch ausschließlich auf der rationalen Ebene ab. Dies bedeutet, dass ein trauerndes Kind nicht getröstet wird. Seine Zärtlichkeiten werden abgewehrt. Es lernt sehr schnell, dass es ihm besser geht, wenn es seine Gefühle kontrolliert.

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Denn etwas zu fühlen, ohne diesem Ausdruck geben zu können, tut weh.

Um diesem Schmerz zu entgehen, hat man sich ganz einfach von seinen eigenen Gefühlen „abgeschnitten“.

Erwachsene haben daher kaum mehr Zugang zu ihren eigenen Gefühlen.

Sie haben Angst vor ihren eigenen Gefühlen, weil sie nicht gelernt haben, diesen Ausdruck zu verleihen.


Probleme entstehen meist dann, wenn man eine Beziehung eingeht. Eine Beziehung zu einer Person, die ebenfalls „im Kopf und im Verstand“ zu Hause ist, gestaltet sich dabei leichter als die zu einer gefühlsbetonten Person.

Aber hier liegt sozusagen der Hund begraben: Man fühlt sich gerade zu diesen Personen hingezogen, die das leben können, was man sich selbst zu verbieten gelernt hat.

Komm mir nicht zu nahe

Thematisch hat diese Einschärfung mit dem Verbot: „Zeig keine Gefühle“ zu tun. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass diese Einschärfung eher auf der „körperlichen“ Ebene stattfindet.

Das Kind erfährt nicht die körperliche Nähe, die natürlich und gesund ist. Die Eltern kuscheln und schmusen nicht mit ihrem Kind. Sie weisen es jedes Mal zurück, wenn es Annäherungsversuche unternimmt.

Und hier passiert das Gleiche wie mit den Gefühlen: Man „schneidet“ das Bedürfnis nach körperlicher Berührung einfach ab – und schon geht scheinbar alles viel leichter.

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Erwachsene haben dennoch nach wie vor den Wunsch nach Nähe. Doch sie haben Angst vor ihr. Sie mussten bisher ja stets Ablehnung erfahren, wenn sie versuchten, dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Eine Liebesbeziehung wird dann so gestaltet, dass sich eine allzu große Nähe gar nicht erst einstellen kann. Man wohnt zum Beispiel in unterschiedlichen Städten oder arbeitet unter der Woche so viel, dass man dann, wenn mal Zeit füreinander da ist, einen heftigen Streit vom Zaun bricht, sodass die Nähe bloß nicht „zu nah“ wird.

Schaff’s nicht / Sei nicht erfolgreich

Wenn Eltern ihrem Kind von Beginn an vermitteln, dass sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden sind bzw. ihm jedes Mal zeigen, wie man etwas richtig macht, dann weiß das Kind spätestens zu Schulbeginn, dass es niemals etwas gut genug machen kann.

Es ist auch möglich, dass folgende Sätze zur Tagesordnung gehörten:

„Das musste ja mal wieder schiefgehen, wenn du die Sache anpackst.“
oder
„Warum überrascht mich das jetzt nicht, dass du das nicht auf die Reihe kriegst.“

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Erwachsene organisieren ihr Leben dann unbewusst so, dass alles, was sie anpacken, misslingt. Sie haben kein Vertrauen in sich selbst und schrecken vor neuen Herausforderungen zurück.

Haben sie dann aber doch mal Erfolg, erkennen sie ihn nicht an oder nehmen ihn gar nicht als solchen wahr. Oder sie fragen sich, ob es nicht doch purer Zufall war.

Sich selbst aus dem Weg gehen

Wenn Sie ein Thema haben, das Sie noch nicht endgültig lösen konnten, steckt dahinter vielleicht eine „Einschärfung“, die es loszulassen gilt. Aber auch „Antreiber“ können ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg sein. Vielleicht ist es jedoch auch ein Selbstwert, an dem Sie arbeiten könnten. Oder von allen etwas?

Finden Sie es doch einfach heraus, indem Sie die vielfältigen Übungen, die ich bereits vorgestellt habe, ausprobieren. Auch in meinem Gesundheits-Blog stelle ich weitere Übungen vor.

Ich zeige Ihnen auch gerne Wege, wie Sie Ihre Ziele erreichen können. Es ist ganz einfach.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(15) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 3)

In meinem ersten Artikel habe ich erklärt, dass Verbote auch Einschärfungen genannt werden und wie diese entstehen. Anhand eines realen Beispiels habe ich dargestellt, welche Auswirkungen Verbote aus der Kindheit im Erwachsenenalter nach sich ziehen können.

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Im zweiten Artikel habe ich die ersten vier Einschärfungen näher vorgestellt, und zwar:

Werde nicht erwachsen – Sei kein Kind – Sei nicht – Sei nicht wichtig.

Heute schauen wir uns vier weitere Einschärfungen an.

Sei nicht du

Hier bekommt das Kind viel positive Aufmerksamkeit, wenn es einer Rollenerwartung entspricht. Als Mädchen verhält man sich z. B. wie ein Junge, weil die Eltern lieber einen Jungen gehabt hätten. Alles „mädchenhafte“ wird abgelehnt. In der Pubertät hat das Kind dann häufig Schwierigkeiten mit der eigenen Identität. Als Frau kann es passieren, dass die eigene Weiblichkeit nicht akzeptiert wird.

Auch Eltern, die ihren Kindern sagen, wie ein „richtiger Junge“, ein „richtiges Mädchen“ zu sein hat, vermitteln diese Einschärfung. Sie akzeptieren nicht, wenn die Interessen des Kindes in eine andere Richtung gehen. Die Eltern erwarten, dass das Kind genau das tut, was nach ihrer Meinung das Beste ist und später einen Beruf erlernt, den sie für gut und richtig erachten.

Erwachsene wissen demnach in ihrem weiteren Leben oft nicht, was sie selbst wollen. Sie haben sich immer nach den Vorstellungen anderer gerichtet. Das führte dazu, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nie gespürt haben.

In der Mitte ihres Lebens passiert es dann häufig, dass sie ein Unbehagen empfinden und sich fragen, ob das schon alles gewesen sei. Sie spüren zwar was sie nicht mehr wollen, aber was sie wollen, können sie nicht fühlen.

Denk nicht

Dieses Verbot bekommen häufig sehr intelligente Kinder mit auf den Weg. Es kann sein, dass die Eltern es nötig haben, andere klein zu machen, damit sie sich groß fühlen können. Und wenn das Kind irgendwann die Erklärungen der Eltern anzweifelt, weil es z. B. in der Schule etwas anderes gelernt hat und die Eltern „korrigiert“, dann reagieren diese sehr heftig auf die vermeintliche „Besserwisserei“ ihres Kindes. Sie fühlen sich angegriffen.

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Auch unsichere Eltern, die sich womöglich als Versager fühlen und Angst haben, mit den geistigen Höhenflügen ihres Kindes nicht mithalten zu können, neigen dazu, es lächerlich zu machen.

Das kluge Kind lernt schnell, dass es zu Hause harmonischer zugeht, wenn es mit seiner Intelligenz hinter dem Berg hält. Es gibt den Eltern Gelegenheit zu brillieren, indem es dumme Fragen stellt.

Erwachsene haben dieses Verhalten so verinnerlicht, dass man sich das Denken dann tatsächlich abgewöhnt hat. Jetzt gerät man in Panik, wenn man z. B. etwas Neues lernen soll. Man redet sich ein, dumm zu sein. Nichts zu kapieren. Man fühlt sich wie gelähmt.

Mit dieser Begriffsstutzigkeit nervt man sein Umfeld ganz gehörig und kaschiert damit unbewusst seine Intelligenz und Kompetenz.

Gehör nicht dazu

Hier hat das Kind Schwierigkeiten, sich in eine Gruppe zu integrieren (z. B. Freundeskreis, Schulklasse oder ein Team). Das liegt daran, dass die Eltern dem Kind vermittelt haben, entweder zu gut für die anderen oder nicht gut genug zu sein.

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Vielleicht kam die Herkunftsfamilie aus einem fremden Land. Man hat die Erfahrung gemacht, dass das Anderssein nicht akzeptiert wurde. Die Erfahrung wird an das Kind weitergegeben und es lernt, dass Geborgenheit nur in der eigenen Familie zu finden ist.

Erwachsene verhalten sich dann unbewusst so, dass sie von keiner Gruppe akzeptiert werden. Man möchte das auch nicht wirklich. Es sei denn, dass es sich bei dieser Gruppe entweder um die eigene Familie oder um eine „Ersatzfamilie“ handelt. Letzteres könnte dann beispielsweise die Abteilung sein, in der man arbeitet und der man sich zugehörig fühlt. Nicht aber die Firma, zu der diese Abteilung gehört.

Sei nicht gesund

Das Kind hat gelernt, dass es Vorteile mit sich bringt, wenn es krank ist. Es kann sein, dass die Mutter nur dann Zeit hatte, wenn das Kind krank war. Vielleicht war die Mutter aber auch überfürsorglich, weil sie ihren Lebensinhalt darin sah, gebraucht zu werden. Dann hat sie aus dem „kleinen Schnupfen“ ihres Kindes gleich eine „Virusgrippe“ gemacht.

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Erwachsene gehen durchs Leben und erzählen jedem, der es nicht hören möchte, dass man von „schwacher Gesundheit“ sei.

Bei dieser Einschärfung geht es nicht darum, etwas Unangenehmen zu vermeiden, wie bei allen anderen 11 Einschärfungen. Nein, es geht darum, etwas Positives zu erringen. Und das nennt sich „Krankheitsgewinn“.

Sie dürfen wollen, wenn Sie möchten

Sollte es Ihnen unter den Nägeln brennen, herauszufinden, welche Einschärfungen Sie ausbremsen, dann wäre jetzt die Gelegenheit damit zu beginnen.

Und es steht sicher nichts im Wege, diesen Einschärfungen „den Wind aus den Segeln“ zu nehmen. Ich zeige Ihnen auch gerne, wie das geht.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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