(13) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 1)

Eine Klientin kam zu mir, weil sie darunter litt, dass sie nicht in der Lage war, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern – und zwar stets dann, wenn es um sie selbst ging.
Und wenn Sie es doch tat, stellte sie fast immer fest, dass ihre Wünsche ignoriert wurden.

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Ihr größtes Thema war schon seit Jahrzehnten, dass es ihr nicht möglich war, sofort in einem normalen, wertschätzenden und lockeren Ton zu sagen, dass sie etwas nicht wollte.

Sie staute alles Ungesagte und jeden Ärger so lange in sich auf, dass sie, wenn sie sich schließlich äußerte, dies nur in einer sehr aggressiven und verletzenden Art und Weise tun konnte.

Sie litt selbst sehr unter ihrem Verhalten und wollte nun endlich einen Weg finden, ihre Verhaltensweise zu ändern.

Verbote, die uns heute noch belasten

Ich hörte ihr geduldig zu und hatte den spontanen Einfall, dass wir vielleicht erst einmal ein Bisschen auf Spurensuche gehen sollten.

Wir einigten uns darauf, zunächst nach möglichen Verboten – auch „Einschärfungen“ genannt – zu suchen, die ihr heutiges Verhalten mit beeinflussen könnten.

Ich testete kinesiologisch die 12 Einschärfungen durch, und wir erhielten folgendes Ergebnis:

Die Aussagen „Sei kein Kind“ und „Werde nicht erwachsen“ haben sie sehr stark negativ beeinflusst. Wir waren beide etwas verblüfft, als wir das Ergebnis sahen. Wie kann das sein? Das widerspricht sich doch. Beide hatten wir hier den gleichen Gedanken.

Ich bat sie, sich Zeit zu lassen und mir zu sagen, was ihr dazu denn einfiele.

Die Geschichte meiner Klientin

Sie erinnere sich, dass sie als Kind dazu angehalten wurde, sich nicht albern, unvernünftig oder trotzig zu verhalten, sagte sie. Sie hätte sich zu benehmen. Ganz besonders in der Öffentlichkeit. Sie wurde immer sehr schön angezogen und die Eltern waren stolz auf sie und ihr Benehmen. Wenn sie sich „kindlich“ verhielt, wurde sie immer kritisiert.

Im Gegenzug dazu aber hatten ihr ihre Eltern vermittelt, dass das Leben hauptsächlich Gefahren bereithielte und sie am sichersten zu Hause sei. Auch wäre es besser, immer um Rat zu fragen, denn man hätte ja nicht die Lebenserfahrung der Eltern.

Ratlos schaute sie mich an. „Wie kann es denn sein, dass mir meine Eltern diese beiden Einschärfungen mit auf den Weg gegeben haben? Das widerspricht sich doch! Zum einen soll ich kein Kind sein und zum anderen soll ich nicht erwachsen werden?“

So entstehen Einschärfungen

Als Kind sind wir von dem Umfeld, in dem wir groß werden, abhängig. Wir reagieren auf die äußeren Umstände. Wenn uns unsere Eltern zum Beispiel ständig unbewusst Verbote vermitteln, nehmen wir diese Verbote irgendwann auch unbewusst auf.

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Umgekehrt kann es auch sein, dass manche Verbote direkt ausgesprochen werden, wie beispielsweise „Sei nicht so albern. Das gehört sich nicht“. Als Kind kommt dann die Botschaft an: „Sei kein Kind!“

Die Einschärfung (also das Verbot) „Werde nicht erwachsen“ wurde zwar im Falle meiner Klientin nie ausgesprochen, aber ihr durch die Art und Weise wie sie erzogen wurde vermittelt.


Die 12 Einschärfungen

So wie diese beiden Einschärfungen meiner Klientin das Leben schwermachten, so gibt es noch weitere Einschärfungen, die uns als Erwachsene (unbewusst) belasten können.

Wenn wir wissen, welche Einschärfung hinter unserem Thema liegt, wird es um einiges leichter, unser gewünschtes Ziel zu erreichen. Denn jetzt haben wir etwas in der Hand, an dem wir mit Hilfe von verschiedenen Techniken (Coaching, Hypnose usw.) arbeiten und das Verbot ein für alle Mal auflösen können. Nur so ist es gewährleistet, dass wir bewusst und unbewusst unsere eigenen Entscheidungen treffen können. Und wenn wir das können, dann können wir ein Leben nach unseren Vorstellungen leben.

Ich werde in meinen nächsten Artikeln näher auf diese 12 Einschärfungen eingehen und Ihnen gerne helfen, Ihr hinderndes Verbot herauszufinden.

Meine Klientin hat es geschafft

Nachdem die beiden Einschärfungen klar waren, habe ich sie gecoacht.

Sie hatte zwei Ziele vor Augen:

Sie wollte die Verantwortung für sich übernehmen, selbst Entscheidungen treffen, danach handeln und sich dabei wohlfühlen.

Außerdem wollte sie in der Lage sein, ihre Meinung, ihre Wünsche und Bedürfnisse ruhig, sachlich und wertschätzend zum Ausdruck zu bringen und sich dabei locker und entspannt fühlen.

Ein drittes Ziel kam hinzu, nachdem sie feststellte, dass die Coachingstunden erste positive Ergebnisse mit sich brachten: Sie entschied sich bewusst dazu, auch als Erwachsene lustig und albern zu sein und die Leichtigkeit zu leben, die ihr als Kind versagt wurde.

Haben auch Sie noch Ziele vor Augen, die es zu erreichen gilt? Oder leben Sie bereits das Leben, das Sie gerne möchten?

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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