Schlagwort: Verbote

(16) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 4)

Bisher haben Sie acht Einschärfungen näher kennengelernt, und zwar:

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Werde nicht erwachsenSei kein KindSei nicht
Sei nicht wichtigSei nicht duDenk nicht
Gehör nicht dazuSei nicht gesund.


Die vier letzten Einschärfungen stelle ich Ihnen heute vor.

Zeig keinen Ärger

Eltern, die selbst keine Erlaubnis haben, ihren Ärger zu zeigen, verbieten auch ihrem Kind, seinen Unmut zu äußern. Das Kind wird – meist mit Liebesentzug – bestraft, wenn es sich zornig verhält.

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Es lernt nie, mit Ärger in angemessener Weise umzugehen und ihn zum Ausdruck zu bringen. Dieses „böse“ Gefühl wird meisterhaft so lange unterdrückt, bis irgendwann eine Kleinigkeit genügt, um in die Luft zu gehen. Und das in absolut unangemessener Art und Weise. Die Folge davon ist, dass das Kind einen neuen Beweis dafür hat, wie schlimm es ist, seinen Ärger zu zeigen.


Erwachsene können sich dann später nicht gegen Übergriffe abgrenzen und Ihre Interessen durchsetzen. Denn dazu wäre der gesunde Umgang mit dem Ärger erforderlich. Und es passiert ihnen auch weiterhin, ihren Ärger so lange aufzustauen, bis es zur nächsten Explosion kommt.

Zeig keine Gefühle

Wenn Eltern Angst haben, dass die Gefühle ihres Kindes ihre eigenen (unangenehmen) Gefühle hochbringen, werden sie ihm unbewusst beibringen, seine positiven und negativen Gefühle zu unterdrücken. Sie geben das weiter, was sie selbst gelernt haben.

Die Eltern-Kind-Beziehung ist nicht unfreundlich, sie spielt sich jedoch ausschließlich auf der rationalen Ebene ab. Dies bedeutet, dass ein trauerndes Kind nicht getröstet wird. Seine Zärtlichkeiten werden abgewehrt. Es lernt sehr schnell, dass es ihm besser geht, wenn es seine Gefühle kontrolliert.

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Denn etwas zu fühlen, ohne diesem Ausdruck geben zu können, tut weh.

Um diesem Schmerz zu entgehen, hat man sich ganz einfach von seinen eigenen Gefühlen „abgeschnitten“.

Erwachsene haben daher kaum mehr Zugang zu ihren eigenen Gefühlen.

Sie haben Angst vor ihren eigenen Gefühlen, weil sie nicht gelernt haben, diesen Ausdruck zu verleihen.


Probleme entstehen meist dann, wenn man eine Beziehung eingeht. Eine Beziehung zu einer Person, die ebenfalls „im Kopf und im Verstand“ zu Hause ist, gestaltet sich dabei leichter als die zu einer gefühlsbetonten Person.

Aber hier liegt sozusagen der Hund begraben: Man fühlt sich gerade zu diesen Personen hingezogen, die das leben können, was man sich selbst zu verbieten gelernt hat.

Komm mir nicht zu nahe

Thematisch hat diese Einschärfung mit dem Verbot: „Zeig keine Gefühle“ zu tun. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass diese Einschärfung eher auf der „körperlichen“ Ebene stattfindet.

Das Kind erfährt nicht die körperliche Nähe, die natürlich und gesund ist. Die Eltern kuscheln und schmusen nicht mit ihrem Kind. Sie weisen es jedes Mal zurück, wenn es Annäherungsversuche unternimmt.

Und hier passiert das Gleiche wie mit den Gefühlen: Man „schneidet“ das Bedürfnis nach körperlicher Berührung einfach ab – und schon geht scheinbar alles viel leichter.

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Erwachsene haben dennoch nach wie vor den Wunsch nach Nähe. Doch sie haben Angst vor ihr. Sie mussten bisher ja stets Ablehnung erfahren, wenn sie versuchten, dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Eine Liebesbeziehung wird dann so gestaltet, dass sich eine allzu große Nähe gar nicht erst einstellen kann. Man wohnt zum Beispiel in unterschiedlichen Städten oder arbeitet unter der Woche so viel, dass man dann, wenn mal Zeit füreinander da ist, einen heftigen Streit vom Zaun bricht, sodass die Nähe bloß nicht „zu nah“ wird.

Schaff’s nicht / Sei nicht erfolgreich

Wenn Eltern ihrem Kind von Beginn an vermitteln, dass sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden sind bzw. ihm jedes Mal zeigen, wie man etwas richtig macht, dann weiß das Kind spätestens zu Schulbeginn, dass es niemals etwas gut genug machen kann.

Es ist auch möglich, dass folgende Sätze zur Tagesordnung gehörten:

„Das musste ja mal wieder schiefgehen, wenn du die Sache anpackst.“
oder
„Warum überrascht mich das jetzt nicht, dass du das nicht auf die Reihe kriegst.“

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Erwachsene organisieren ihr Leben dann unbewusst so, dass alles, was sie anpacken, misslingt. Sie haben kein Vertrauen in sich selbst und schrecken vor neuen Herausforderungen zurück.

Haben sie dann aber doch mal Erfolg, erkennen sie ihn nicht an oder nehmen ihn gar nicht als solchen wahr. Oder sie fragen sich, ob es nicht doch purer Zufall war.

Sich selbst aus dem Weg gehen

Wenn Sie ein Thema haben, das Sie noch nicht endgültig lösen konnten, steckt dahinter vielleicht eine „Einschärfung“, die es loszulassen gilt. Aber auch „Antreiber“ können ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg sein. Vielleicht ist es jedoch auch ein Selbstwert, an dem Sie arbeiten könnten. Oder von allen etwas?

Finden Sie es doch einfach heraus, indem Sie die vielfältigen Übungen, die ich bereits vorgestellt habe, ausprobieren. Auch in meinem Gesundheits-Blog stelle ich weitere Übungen vor.

Ich zeige Ihnen auch gerne Wege, wie Sie Ihre Ziele erreichen können. Es ist ganz einfach.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

(15) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 3)

In meinem ersten Artikel habe ich erklärt, dass Verbote auch Einschärfungen genannt werden und wie diese entstehen. Anhand eines realen Beispiels habe ich dargestellt, welche Auswirkungen Verbote aus der Kindheit im Erwachsenenalter nach sich ziehen können.

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Im zweiten Artikel habe ich die ersten vier Einschärfungen näher vorgestellt, und zwar:

Werde nicht erwachsen – Sei kein Kind – Sei nicht – Sei nicht wichtig.

Heute schauen wir uns vier weitere Einschärfungen an.

Sei nicht du

Hier bekommt das Kind viel positive Aufmerksamkeit, wenn es einer Rollenerwartung entspricht. Als Mädchen verhält man sich z. B. wie ein Junge, weil die Eltern lieber einen Jungen gehabt hätten. Alles „mädchenhafte“ wird abgelehnt. In der Pubertät hat das Kind dann häufig Schwierigkeiten mit der eigenen Identität. Als Frau kann es passieren, dass die eigene Weiblichkeit nicht akzeptiert wird.

Auch Eltern, die ihren Kindern sagen, wie ein „richtiger Junge“, ein „richtiges Mädchen“ zu sein hat, vermitteln diese Einschärfung. Sie akzeptieren nicht, wenn die Interessen des Kindes in eine andere Richtung gehen. Die Eltern erwarten, dass das Kind genau das tut, was nach ihrer Meinung das Beste ist und später einen Beruf erlernt, den sie für gut und richtig erachten.

Erwachsene wissen demnach in ihrem weiteren Leben oft nicht, was sie selbst wollen. Sie haben sich immer nach den Vorstellungen anderer gerichtet. Das führte dazu, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nie gespürt haben.

In der Mitte ihres Lebens passiert es dann häufig, dass sie ein Unbehagen empfinden und sich fragen, ob das schon alles gewesen sei. Sie spüren zwar was sie nicht mehr wollen, aber was sie wollen, können sie nicht fühlen.

Denk nicht

Dieses Verbot bekommen häufig sehr intelligente Kinder mit auf den Weg. Es kann sein, dass die Eltern es nötig haben, andere klein zu machen, damit sie sich groß fühlen können. Und wenn das Kind irgendwann die Erklärungen der Eltern anzweifelt, weil es z. B. in der Schule etwas anderes gelernt hat und die Eltern „korrigiert“, dann reagieren diese sehr heftig auf die vermeintliche „Besserwisserei“ ihres Kindes. Sie fühlen sich angegriffen.

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Auch unsichere Eltern, die sich womöglich als Versager fühlen und Angst haben, mit den geistigen Höhenflügen ihres Kindes nicht mithalten zu können, neigen dazu, es lächerlich zu machen.

Das kluge Kind lernt schnell, dass es zu Hause harmonischer zugeht, wenn es mit seiner Intelligenz hinter dem Berg hält. Es gibt den Eltern Gelegenheit zu brillieren, indem es dumme Fragen stellt.

Erwachsene haben dieses Verhalten so verinnerlicht, dass man sich das Denken dann tatsächlich abgewöhnt hat. Jetzt gerät man in Panik, wenn man z. B. etwas Neues lernen soll. Man redet sich ein, dumm zu sein. Nichts zu kapieren. Man fühlt sich wie gelähmt.

Mit dieser Begriffsstutzigkeit nervt man sein Umfeld ganz gehörig und kaschiert damit unbewusst seine Intelligenz und Kompetenz.

Gehör nicht dazu

Hier hat das Kind Schwierigkeiten, sich in eine Gruppe zu integrieren (z. B. Freundeskreis, Schulklasse oder ein Team). Das liegt daran, dass die Eltern dem Kind vermittelt haben, entweder zu gut für die anderen oder nicht gut genug zu sein.

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Vielleicht kam die Herkunftsfamilie aus einem fremden Land. Man hat die Erfahrung gemacht, dass das Anderssein nicht akzeptiert wurde. Die Erfahrung wird an das Kind weitergegeben und es lernt, dass Geborgenheit nur in der eigenen Familie zu finden ist.

Erwachsene verhalten sich dann unbewusst so, dass sie von keiner Gruppe akzeptiert werden. Man möchte das auch nicht wirklich. Es sei denn, dass es sich bei dieser Gruppe entweder um die eigene Familie oder um eine „Ersatzfamilie“ handelt. Letzteres könnte dann beispielsweise die Abteilung sein, in der man arbeitet und der man sich zugehörig fühlt. Nicht aber die Firma, zu der diese Abteilung gehört.

Sei nicht gesund

Das Kind hat gelernt, dass es Vorteile mit sich bringt, wenn es krank ist. Es kann sein, dass die Mutter nur dann Zeit hatte, wenn das Kind krank war. Vielleicht war die Mutter aber auch überfürsorglich, weil sie ihren Lebensinhalt darin sah, gebraucht zu werden. Dann hat sie aus dem „kleinen Schnupfen“ ihres Kindes gleich eine „Virusgrippe“ gemacht.

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Erwachsene gehen durchs Leben und erzählen jedem, der es nicht hören möchte, dass man von „schwacher Gesundheit“ sei.

Bei dieser Einschärfung geht es nicht darum, etwas Unangenehmen zu vermeiden, wie bei allen anderen 11 Einschärfungen. Nein, es geht darum, etwas Positives zu erringen. Und das nennt sich „Krankheitsgewinn“.

Sie dürfen wollen, wenn Sie möchten

Sollte es Ihnen unter den Nägeln brennen, herauszufinden, welche Einschärfungen Sie ausbremsen, dann wäre jetzt die Gelegenheit damit zu beginnen.

Und es steht sicher nichts im Wege, diesen Einschärfungen „den Wind aus den Segeln“ zu nehmen. Ich zeige Ihnen auch gerne, wie das geht.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(14) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 2)

Willkommen zum zweiten Teil meiner vierteiligen Artikelserie über „Verbote bzw. Einschärfungen“.

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Heute möchte ich näher auf die einzelnen Einschärfungen eingehen und genauer erklären, welche mögliche Auswirkungen sie auf unser Leben haben können.

Im ersten Teil meiner Artikelserie habe ich erklärt, was man unter Einschärfungen versteht und wie sie zustande kommen. Falls Sie diesen noch nicht gelesen haben können Sie dies gerne nachholen.

In diesem Beitrag habe ich bereits zwei Einschärfungen erwähnt, und mit diesen möchte ich auch hier beginnen.

Werde nicht erwachsen

Diese Einschärfung wird wohl kein Elternteil ganz ausdrücklich an ein Kind stellen. Aber unbewusst wird dem Kind vermittelt, dass es den Eltern am liebsten wäre, wenn es hilflos, abhängig und unselbstständig bliebe.

Die Gründe dahinter können sehr unterschiedlich sein.

Vielleicht haben die Eltern nicht wirklich ein eigenes Leben und füllen diese Leere nun mit einem Kind.

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Oder sie funktionieren zwar als Eltern gut, nicht aber als Paar. Und wenn das Kind schließlich selbstständig ist und seinen eigenen Weg geht, kann es passieren, dass die Ehe nicht mehr hält.

Als Erwachsener hat dieses Kind dann später Schwierigkeiten damit, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Häufig suchen sich diese Menschen eine Partnerin oder einen Partner, die oder der unbewusst die Rolle der Eltern übernimmt.

Sei kein Kind

Wenn Eltern mit der lebendigen Energie ihres Kindes nicht zurechtkommen, dann beginnen sie bald damit, ihm dieses „kindische Verhalten“ abzugewöhnen. Es wird so lange an dem Kind „herumerzogen“, bis endlich das gewünschte Ergebnis da ist. Nämlich eine perfekte, wohlerzogene und altkluge Puppe.

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Aber auch Kinder, die schon sehr früh Verantwortung übernehmen müssen, bekommen nicht die Erlaubnis, sich auch wie ein Kind zu verhalten.

Für ein gutes Verhalten gibt es Lob und viel positive Zuwendung. So wird es für das Kind zur Selbstverständlichkeit, dass es immer funktioniert.

Erwachsene sorgen dann in übertriebener Weise für die Menschen, die sie als ihnen anvertraut betrachten. Seien es die eigenen Kinder, Kollegen, Freunde, Eltern oder Nachbarn. Sie sind schlicht „überverantwortlich“.

Es kommt das Gefühl auf, dass man immer für andere da ist, aber nie jemand für einen selbst. Dabei vergessen viele, dass sie anderen auch nicht die Gelegenheit einräumen, sich zu revanchieren. Sie sind nur mit GEBEN beschäftigt und haben keine Zeit, auch zu NEHMEN.

Sei nicht

Das Kind macht hier die Erfahrung, dass es immer und immer wieder abgelehnt wird. Es erfährt vielleicht Misshandlungen oder emotionale Vernachlässigung. Und zwar so lange, bis es der Überzeugung ist, keine Lebensberechtigung zu haben. Es fühlt sich minderwertig.

Vielleicht hört das Kind auch Aussagen wie:
„Wenn du nicht gewesen wärst, dann …“ oder
„Wenn ich nicht ungewollt schwanger mit dir geworden wäre, dann …“

Menschen, die mit dieser Einschärfung großgeworden sind, entwickeln nicht selten Depressionen. Oder sie führen einen Lebenswandel, der ihnen körperlich schadet, in der (unbewussten) Hoffnung, das Leben verkürzen zu können.

Andere wiederum versuchen, sich unentbehrlich zu machen. Sie sind besonders hilfsbereit, liebenswürdig und aufopfernd. Sie denken, wenn sie beweisen, dass sie gebraucht werden, wird das Umfeld ihre Existenz akzeptieren. Wenn sie jedoch bemerken, dass die anderen auch ohne ihre Hilfe auskommen, stürzt für sie eine Welt zusammen.

Sei nicht wichtig

Ein Kind das von seinen Eltern vermittelt bekam, dass man sich bescheiden zu verhalten hat, sich immer im Hintergrund zu halten und darauf zu achten hat „was die Leute denken“, hat irgendwann gelernt, dass alle anderen wichtiger sind als es selbst.

Oder aber das Kind macht die Erfahrung, dass die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unwichtig sind und immer alles so gemacht wird, wie es die Eltern möchten. Das Kind muss ständig zurückstecken.

Damit dieses Kind die notwendige Zuwendung bekommt, passt es sich an seine Umgebung an und tut nur ja alles, was von ihm erwartet wird. Denn es könnte ja die Chance bestehen, dass hin und wieder auch die eigenen Wünsche erfüllt werden.

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Als Erwachsener hält man sich dann auch immer im Hintergrund, schlägt so gut wie keine Bitte ab und wird ständig „untergebuttert“. Das Leben wird nach dem Motto: Ich darf nicht egoistisch sein! geführt.

Es kann auch sein, dass diese Menschen unbewusst Angst davor haben, die Grenzen anderer zu überschreiten und halten sich deshalb zurück.


Welchem Verbot unterliegen Sie?

Keinem, werden Sie jetzt sagen. Bei mir ist alles in Ordnung.

Schade, dass Sie mich jetzt nicht lächeln sehen können.

Auch ich dachte, dass bei mir inzwischen kein Verbot mehr einen Einfluss (oder zumindest keinen besonders großen Einfluss) hat. Dennoch habe ich mir den Spaß gemacht, alle 12 Einschärfungen kinesiologisch zu testen, bevor ich mit dieser Artikelserie begann.

Und wieder einmal war ich überrascht, dass zwei Verbote auf einer Skala von null bis zehn nach wie vor eine glatte ZEHN hatten.

Sie können gerne selbst einmal testen, ob eine der hier aufgeführten Einschärfungen einen hemmenden Einfluss auf Sie und Ihr Leben ausübt. Wenn Sie keine eigene Methode haben, dies herauszufinden, dann finden Sie unter der Kategorie „Übungen“ alle Artikel, in denen ich verschiedene Techniken vorstelle.

Die Skala-Frage

Wenn Sie mit den Einschärfungen arbeiten möchten, schlage ich vor, Ihre Frage wie folgt zu formulieren:

Wie stark ist der negative Einfluss der Einschärfung „XY“ auf einer Skala von null bis zehn? Null hat keinen negativen Einfluss und zehn entspricht dem stärksten negativen Einfluss. Kombinieren Sie diese Frage mit den von mir vorgestellten Methoden, die Sie unter der Kategorie „Übungen“ finden. Weitere Methoden finden Sie auch in meinem Gesundheits-Blog.

Wenn ich Ihnen helfen kann, dann lassen Sie es mich gerne wissen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
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Literaturnachweis: R. Dehner, U. Dehner, Introvision, 2015

(13) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 1)

Eine Klientin kam zu mir, weil sie darunter litt, dass sie nicht in der Lage war, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern – und zwar stets dann, wenn es um sie selbst ging.
Und wenn Sie es doch tat, stellte sie fast immer fest, dass ihre Wünsche ignoriert wurden.

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Ihr größtes Thema war schon seit Jahrzehnten, dass es ihr nicht möglich war, sofort in einem normalen, wertschätzenden und lockeren Ton zu sagen, dass sie etwas nicht wollte.

Sie staute alles Ungesagte und jeden Ärger so lange in sich auf, dass sie, wenn sie sich schließlich äußerte, dies nur in einer sehr aggressiven und verletzenden Art und Weise tun konnte.

Sie litt selbst sehr unter ihrem Verhalten und wollte nun endlich einen Weg finden, ihre Verhaltensweise zu ändern.

Verbote, die uns heute noch belasten

Ich hörte ihr geduldig zu und hatte den spontanen Einfall, dass wir vielleicht erst einmal ein Bisschen auf Spurensuche gehen sollten.

Wir einigten uns darauf, zunächst nach möglichen Verboten – auch „Einschärfungen“ genannt – zu suchen, die ihr heutiges Verhalten mit beeinflussen könnten.

Ich testete kinesiologisch die 12 Einschärfungen durch, und wir erhielten folgendes Ergebnis:

Die Aussagen „Sei kein Kind“ und „Werde nicht erwachsen“ haben sie sehr stark negativ beeinflusst. Wir waren beide etwas verblüfft, als wir das Ergebnis sahen. Wie kann das sein? Das widerspricht sich doch. Beide hatten wir hier den gleichen Gedanken.

Ich bat sie, sich Zeit zu lassen und mir zu sagen, was ihr dazu denn einfiele.

Die Geschichte meiner Klientin

Sie erinnere sich, dass sie als Kind dazu angehalten wurde, sich nicht albern, unvernünftig oder trotzig zu verhalten, sagte sie. Sie hätte sich zu benehmen. Ganz besonders in der Öffentlichkeit. Sie wurde immer sehr schön angezogen und die Eltern waren stolz auf sie und ihr Benehmen. Wenn sie sich „kindlich“ verhielt, wurde sie immer kritisiert.

Im Gegenzug dazu aber hatten ihr ihre Eltern vermittelt, dass das Leben hauptsächlich Gefahren bereithielte und sie am sichersten zu Hause sei. Auch wäre es besser, immer um Rat zu fragen, denn man hätte ja nicht die Lebenserfahrung der Eltern.

Ratlos schaute sie mich an. „Wie kann es denn sein, dass mir meine Eltern diese beiden Einschärfungen mit auf den Weg gegeben haben? Das widerspricht sich doch! Zum einen soll ich kein Kind sein und zum anderen soll ich nicht erwachsen werden?“

So entstehen Einschärfungen

Als Kind sind wir von dem Umfeld, in dem wir groß werden, abhängig. Wir reagieren auf die äußeren Umstände. Wenn uns unsere Eltern zum Beispiel ständig unbewusst Verbote vermitteln, nehmen wir diese Verbote irgendwann auch unbewusst auf.

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Umgekehrt kann es auch sein, dass manche Verbote direkt ausgesprochen werden, wie beispielsweise „Sei nicht so albern. Das gehört sich nicht“. Als Kind kommt dann die Botschaft an: „Sei kein Kind!“

Die Einschärfung (also das Verbot) „Werde nicht erwachsen“ wurde zwar im Falle meiner Klientin nie ausgesprochen, aber ihr durch die Art und Weise wie sie erzogen wurde vermittelt.


Die 12 Einschärfungen

So wie diese beiden Einschärfungen meiner Klientin das Leben schwermachten, so gibt es noch weitere Einschärfungen, die uns als Erwachsene (unbewusst) belasten können.

Wenn wir wissen, welche Einschärfung hinter unserem Thema liegt, wird es um einiges leichter, unser gewünschtes Ziel zu erreichen. Denn jetzt haben wir etwas in der Hand, an dem wir mit Hilfe von verschiedenen Techniken (Coaching, Hypnose usw.) arbeiten und das Verbot ein für alle Mal auflösen können. Nur so ist es gewährleistet, dass wir bewusst und unbewusst unsere eigenen Entscheidungen treffen können. Und wenn wir das können, dann können wir ein Leben nach unseren Vorstellungen leben.

Ich werde in meinen nächsten Artikeln näher auf diese 12 Einschärfungen eingehen und Ihnen gerne helfen, Ihr hinderndes Verbot herauszufinden.

Meine Klientin hat es geschafft

Nachdem die beiden Einschärfungen klar waren, habe ich sie gecoacht.

Sie hatte zwei Ziele vor Augen:

Sie wollte die Verantwortung für sich übernehmen, selbst Entscheidungen treffen, danach handeln und sich dabei wohlfühlen.

Außerdem wollte sie in der Lage sein, ihre Meinung, ihre Wünsche und Bedürfnisse ruhig, sachlich und wertschätzend zum Ausdruck zu bringen und sich dabei locker und entspannt fühlen.

Ein drittes Ziel kam hinzu, nachdem sie feststellte, dass die Coachingstunden erste positive Ergebnisse mit sich brachten: Sie entschied sich bewusst dazu, auch als Erwachsene lustig und albern zu sein und die Leichtigkeit zu leben, die ihr als Kind versagt wurde.

Haben auch Sie noch Ziele vor Augen, die es zu erreichen gilt? Oder leben Sie bereits das Leben, das Sie gerne möchten?

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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