(19) Paartherapie: Möglichkeiten zur Konfliktlösung für jeden Persönlichkeitstyp (Teil 3)

Willkommen zum dritten Teil meiner Artikelserie zum Thema „Paartherapie“. Heute erkläre ich Ihnen, wie Sie Ihr bisheriges Wissen anwenden könnten, um ein wenig Ruhe in angespannte Beziehungen zu bringen.

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Aber zunächst würde mich interessieren, ob Sie schon Ihren Persönlichkeitstyp herausgefunden haben. Oder den Ihrer Familienmitglieder, Freunde und Kollegen.

Falls nicht – verzagen Sie nicht, wenn Sie noch unsicher sind. Es ist schwieriger, als man denkt.

Denn da wir alle uns ja ständig im Fluss befinden, sind wir immer – mal mehr oder weniger ausgeprägt – auch in anderen Persönlichkeitstypen unterwegs.



Wir alle können Handeln, Fühlen und Denken

In jedem von uns steckt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Mitgefühl zu empfinden und Erkenntnisse zu gewinnen. Aber in schwierigen Situationen kann es passieren, dass wir uns in einem Bereich festfahren. So sind auch Jutta, Renate und Harald in ihren jeweiligen Persönlichkeiten „gefangen“. Die Geschichten dieser drei habe ich im zweiten Teil erzählt.

Jutta – der Handlungstyp

Sie hat sich im Handeln festgefahren. Und vor lauter Tun und Machen hat sie keine Zeit mehr, zur Ruhe zu kommen, um zu spüren, was ihre Kinder tatsächlich brauchen und was ihr Mann will und erwartet. Und was fast noch wichtiger ist: Jutta spürt auch ihre eigenen Bedürfnisse nicht. Denn vor lauter Arbeit verdrängt sie alles, was sie vom Erledigen ihrer Aufgaben ablenken würde. 

Renate – der Beziehungstyp

Sie ist so mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt, dass sie nicht in der Lage ist, die Situation klar und sachlich zu betrachten. Sie bezieht alles auf sich selbst. Renate erkennt nicht, dass ihr Chef einfach so ist wie er ist und mit allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern exakt genauso umgeht wie mit ihr.

Harald – der Sachtyp

Er ist so sehr mit dem Analysieren und Verstehen beschäftigt, dass er darüber hinaus vergisst, dass es gut wäre, an der Situation zu seinem Freund etwas zu ändern. Den ersten mutigen Schritt zu tun. Für Harald wäre es wichtig zu wissen, was er selbst möchte und sich dann zu entscheiden, wie er vorgehen möchte, um Antworten zu erhalten.

Der Fluss des Lebens

Jeder von uns befindet sich in einer ständigen Persönlichkeitsentwicklung. Ob bewusst oder unbewusst. Wir können uns gar nicht davor schützen. Auch wenn wir das wollten. Täglich strömt eine Vielzahl von vorhersehbaren und unvorhersehbaren Dingen auf uns ein, die es zu bewältigen gibt. Und mit jeder Herausforderung, die wir meistern, sind wir ein Stückchen an Erfahrung reicher.

Wenn wir in der glücklichen Lage sind, aus diesen Erfahrungen auch etwas Positives zu lernen und das dann auch in unserem Leben umzusetzen, dann entwickeln wir ganz automatisch unsere Persönlichkeit.

Unweigerlich fühlen wir uns von Menschen angezogen, die eine klare Persönlichkeit entwickelt haben. Denn sie ruhen in sich selbst und sind damit unbewusst Vorbilder.

So können auch Sie gelingende Beziehungen führen

Wenn Sie wissen, welcher Persönlichkeitstyp Sie sind, dann wissen Sie auch, welche „Hürde“ Sie nehmen sollten, um in erster Linie sich selbst Gutes zu tun.

Lassen Sie mich das näher erklären:

Jutta als Handlungstyp täte es gut, sich einmal Zeit zum „in sich selbst hinein zu spüren“ zu nehmen. Dann würde sie erkennen, was ihr selbst guttun würde. Sie hat verlernt, Dinge mit Freude, Spaß und Leichtigkeit zu tun.

Der zweite Schritt wäre der, sich in ihre Kinder und ihren Ehemann einzufühlen, um auch hier zu erkennen, was sie an ihrem Verhalten ändern muss.

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Renate als Beziehungstyp hingegen wäre gut beraten, wenn sie einen Weg finden würde, sich erst einmal auf sich selbst zu konzentrieren und sich abzugrenzen.

Nur so kann sie als Beziehungstyp die Situation an ihrem Arbeitsplatz sachlich und wertfrei betrachten und erkennen, dass das Verhältnis zu ihrem Chef nicht so „lieblos“ ist, wie sie es empfindet.

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Harald als Sachtyp wird nur Antworten auf seine vielen Fragen erhalten, wenn er etwas dafür tut. Als Sachtyp fällt es ihm schwer, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und für sich selbst etwas zu tun.

Solange er nur nachdenkt, wird sich an seiner Situation nichts ändern. Es wäre angebracht, den ersten Schritt zu tun und das Gespräch mit seinem Freund zu suchen. Wer weiß, vielleicht stellt sich heraus, dass sein Freund Bernd die ganze Sache anders sieht und empfindet?

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Coaching hilft

Sollten Sie nicht zu den Menschen gehören, die sich selbst schon sehr gut kennen und die genannten Entwicklungsschritte ganz automatisch einsetzen, dann können Ihnen einige Coachingsitzungen sicher helfen.  

Manchmal schlummern noch irgendwelche negativen Erfahrungen in unserem Unterbewusstsein, die jede Veränderung im Keim ersticken. Aber alle diese hemmenden Einflüsse können aufgespürt, erkannt und aufgelöst werden. Auch bei Ihnen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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