(3) Hypnose – ein Mythos wird entzaubert

Heute schreibe ich über Hypnose. Vielleicht wird es Sie wundern, aber ich weiß, dass Sie diesen natürlichen „Entspannungszustand“ kennen. Ja, Sie haben ihn sogar schon mehr oder weniger häufig angewendet. Manchmal bewusst, manchmal unbewusst.

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Was denn – das glauben Sie nicht? Lassen Sie sich überraschen!

Was bedeutet „Hypnose“?

Das Wort Hypnose leitet sich von dem altgriechischen Wortὕπνος“ – „hýpnos“ ab und bedeutet nichts anderes als „Schlaf“. Befindet man sich in Hypnose, dann erlebt man also einen schlafähnlichen Zustand, und bei dem kommt es zu einem veränderten Bewusstseinszustand.

  • Wussten Sie’s? Hypnose ist die älteste Therapieform überhaupt – vermutlich bereits 7000 Jahre alt.
  • Religiöse Autoritäten ziehen schon seit Tausenden von Jahren ihre Gläubigen mit „Suggestionen“ (Beeinflussungen) in ihren Bann. Seit Urzeiten werden zum Beispiel goldene Gegenstände so lange fixiert, bis man in einen tiefen Entspannungszustand fällt.

Was ist das Ziel der therapeutischen Hypnose?

Ziel der Hypnose – wenn sie von einem professionellen Therapeuten oder einer Therapeutin durchgeführt wird – ist es, dass Sie Zugang zu Ihrem Unterbewusstsein (auch: Unbewusstes) bekommen. Der Psychiater C. G. Jung war der Meinung, dass wir alle ein angeborenes Wissen darüber haben, was gut für uns ist. Und genau auf dieses Wissen greifen Sie während der Hypnose zurück.

Sie werden ganz automatisch Antworten auf Ihre Fragen erhalten. Diese Antworten sollen Ihnen dann helfen, Ihre Ziele zu erreichen. Sei es ein gesundheitliches, zwischenmenschliches oder ein ganz persönliches Ziel.

Verlieren Sie während der Hypnose die Kontrolle über sich und Ihre Entscheidungen?

Nein! Ihr Therapeut hat keinerlei Macht über Sie! Sie sind sich Ihres Zustandes zu jeder Zeit bewusst. Sie nehmen Ihre Umwelt in jedem Moment wahr. Sie selbst können entscheiden, wie tief Sie in Ihr Unbewusstes eindringen möchten. Sie entscheiden auch, ob Sie die gewonnen Erkenntnisse mit Ihrem Therapeuten teilen oder nicht.

Wichtig: Sie müssen nicht alles erzählen, was Sie in Ihrer inneren Erlebniswelt wahrnehmen. Mancher fühlt sich einfach wohler und sicherer dabei, ein Geheimnis in sich zu wahren. Es ist übrigens auch nicht zwingend notwendig, die Augen zu schließen. Auch müssen Sie sich nicht hinlegen, um in die Entspannung zu kommen. Sie können sich eine bequeme Sitzhaltung suchen, mit und in der Sie sich wohlfühlen.

Kurz gesagt: Sie alleine entscheiden, wie die Hypnosesitzung verläuft. Es geht dabei schließlich nur um Sie und Ihr Anliegen.

Hypnose – Eine Erlebnistherapie mit positiven Nebenwirkungen

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Was ist Hypnose tatsächlich? Es ist, wie bereits beschrieben, ein Zustand tiefer Entspannung. Ein Zustand, in dem Erkenntnisse gewonnen werden können, in dem man zu sich selbst findet und der hilft, für einen Augenblick alles Störende und Belastende leichter werden zu lassen, vielleicht sogar für kurze Zeit zu vergessen. Einen solchen wohltuenden Zustand kennen Sie sicher aus verschiedenen Situationen.

So haben Sie selbst schon einmal Hypnose erlebt

  • Die Leserinnen und Leser unter Ihnen, die schon einmal einen Yoga-Kurs mitgemacht haben, wissen, dass am Ende einer Stunde noch einige Minuten Ruhe und Entspannung angesagt sind. Der Kursleiter liest dann beispielsweise eine Entspannungsgeschichte vor, der Sie folgen können oder auch nicht. Oder Sie werden angeleitet, sich und Ihren Körper zu spüren, vielleicht Ihre Atmung zu beobachten und ruhig und gleichmäßig ein- und auszuatmen. Auch bei einem Autogenen Training steht vor allem die Atemübung im Mittelpunkt.

  • Vielleicht spielen Sie auch ein Musikinstrument und können sich ganz und gar in den Tönen verlieren. Oder Sie haben ein anderes Hobby, welches Sie so sehr fesselt, dass Sie für kurze Zeit all Ihre Sorgen vergessen?

  • Lesen Sie vielleicht gerne und können sich in eine spannende Geschichte vertiefen?

  • Passiert es Ihnen manchmal, dass Sie so in Gedanken sind, dass Sie auf dem Weg vom Büro nach Hause an der richtigen Autobahnausfahrt vorbeifahren?

Sehen Sie – ich ahnte doch, dass Sie Hypnose kennen. Denn all diese Erfahrungen (und viele, viele mehr) sind nichts anderes als angewendete Hypnose. Das nennt man dann schlicht und einfach „Selbsthypnose“.

Tatsache ist: Immer dann, wenn Sie sich mit einem guten Gefühl auf etwas konzentrieren und für kurze Zeit in Ihrer inneren Erlebniswelt versinken, in Tagträumen, in Zukunftsvorstellungen, befinden Sie sich in einem mehr oder weniger tiefen, schlafähnlichen Entspannungszustand: der Hypnose.

Und jetzt zur Show-Hypnose

Es gibt Menschen, die einmal in ihrem Leben im Mittelpunkt stehen, einmal alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchten. Die Gründe hierfür sind sicher bei jedem unterschiedlich. Was aber viele dieser Personen verbindet, ist die Bereitschaft, sich vor Publikum hypnotisieren zu lassen. Sie sind bereit, für kurze Zeit in gewissem Umfang die Kontrolle über sich selbst abzugeben. Sie erlauben dem Show-Hypnotiseur, Macht über sie auszuüben, und zwar ausschließlich zum Zweck der Unterhaltung.

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Show-Hypnotiseure haben ein sehr feines Gespür für diese Zielgruppe. Daher würden sie mich – vorausgesetzt ich würde überhaupt im Publikum sitzen – nicht wählen. Denn in mir sitzt kein tiefes Bedürfnis, die Kontrolle über mich abzugeben, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen und für die Belustigung anderer zu sorgen. Und aus diesen Gründen bin ich in diesem Fall auch nicht zu hypnotisieren. Diese Art von Hypnose hat nichts mit der therapeutischen Hypnose, wie ich sie einsetze, zu tun.

Fazit:
Ich glaube, die Frage, ob jeder hypnotisiert werden kann,
brauchen Sie sich jetzt nicht mehr zu stellen.

Die Frage, die Sie sich stattdessen stellen sollten, lautet:

„Möchte ich mit Hilfe der therapeutischen Hypnose Lösungen für meine Themen finden?“

Falls Sie diese Frage mit einem eindeutigen „JA“ beantworten, dürfen Sie sich auf meinen nächsten Artikel freuen. Ich werde Ihnen dann einen kleinen Einblick gewähren, wie eine Hypnosesitzung bei mir verläuft.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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